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0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar

0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar

Titel: 0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar
Autoren: Jason Dark
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vorn, sondern auch nach rechts und links.
    Da sah er auf der Wasseroberfläche etwas blitzen.
    Ryan McNeal gab etwas mehr Gas und fuhr einen weiten Kreisbogen, um an die betreffende Stelle zu gelangen.
    Plötzlich wurden seine Augen groß.
    Das Teil, das dort einen Sonnenstrahl blitzend zurückwarf, gehörte zu einem Boot.
    Ryan McNeal war sich sicher. Es war ein Teil der Bordwand mit einem Metallstreifen darauf. Und McNeal war das Boot der O’Connors sehr gut bekannt.
    Ein schwerer Klumpen schien plötzlich in seinem Magen zu sitzen. Auf einmal drehte sich alles vor seinen Augen. Die Wahrheit traf ihn hart.
    Das Boot der O’Connors war gesunken!
    In der Nähe schwammen noch weitere Wrackteile auf der Oberfläche. Ryan McNeal machte sich erst gar nicht die Arbeit, das Zeug aus dem Wasser zu holen. Mit Vollgas jagte er zum Startplatz zurück, wobei sein Boot wie eine Rakete über das Wasser zischte. Und schon während dieser Fahrt dachte McNeal darüber nach, wie es dazu kommen konnte, dass das Boot der O’Connors gesunken war.
    Aber er fand keine Erklärung…
    ***
    Nach einer Erklärung suchten wir auch. Und deshalb waren wir auf dem Weg zu diesem Küster.
    Wir gingen durch schmale Gassen und stiegen enge Treppen hoch, die manchmal durch rostige Eisengeländer gesichert waren. Die Kirche lag am Berg, und direkt beim Gotteshaus sollte auch der Küster wohnen, der uns angeblich mehr sagen konnte.
    Der etwas beschwerliche Weg mündete auf einem kleinen Kirchplatz. Links davon sah ich den Friedhof von Seaground am Hang liegen. Die Gräber sahen gepflegt aus, wie auch das Gotteshaus selbst mit seinen dicken Mauern und den schmalen, langen Fenstern, in denen buntes Bleiglas schimmerte.
    McBower führte uns an der Kirche vorbei und über einen schmalen Weg auf ein rotes Ziegelsteinhaus zu, das neben einer Gruppe von mächtigen Platanen fast klein wirkte.
    »Dort wohnt der Knabe«, sagte McBower.
    Bald standen wir vor der Tür, und der alte McBower klingelte. »Hoffentlich ist der Küster nicht besoffen«, flüsterte mir Bob McClure ins Ohr.
    Ich hob die Schultern.
    Der Küster öffnete.
    Er zog die Tür ganz auf, damit er sich an ihr festhalten konnte, denn er hatte getrunken.
    »Kommt rein, Freunde!«, lallte er. »Und trinkt einen mit. Ich lade euch ein.« Wir schauten uns an. Und auf unseren Gesichtern stand wohl zu lesen: Von dem bekommen wir keine Auskünfte.
    Der Küster grinste über sein Vollmondgesicht. »Ah, McBower, du alter Schluckspecht. Rein zu mir. Wir wollen einen…«
    Bob McClure drehte sich um. »Es hat wohl keinen Zweck«, sagte er, »dass wir uns mit ihm unterhalten.«
    »Wer ist dann zuständig?«, fragte ich.
    »Moment noch«, sagte McBower und drückte die Tür auf. Der Küster wollte protestieren, doch der Alte ließ ihn gar nicht zu Wort kommen. Wir hörten ihn im Haus rumoren, und der Küster zeterte, was McBower überhaupt nicht kümmerte.
    Er räumte im Haus auf.
    Als er zurückkam, strahlte sein Gesicht. Triumphierend hielt er ein altes, in Leder gebundenes Buch hoch. »Ich wusste doch, dass der alte Säufer Aufzeichnungen besitzt. Er zeigte sie mir, als wir einen zusammen hoben.«
    »Gib her!«, rief der Küster und wollte McBower das Buch aus der Hand reißen.
    Der jedoch ging geschickt zur Seite, und der Küster fasste ins Leere.
    »Los, wir verschwinden wieder«, sagte der Alte. Er kümmerte sich nicht um das Geschrei des Küsters, der uns als Diebe und Einbrecherpack titulierte.
    Bob rief noch über die Schulter zurück. »Vergiss nur nicht zu bimmeln, du versoffener Strick.«
    »Halts Maul!«
    Bob lachte.
    Diesmal gingen wir tatsächlich in ein Lokal. Wir fanden eine gemütliche Ecke und setzten uns um einen ovalen Tisch. Als Getränk bestellten wir Mineralwasser. Der Wirt guckte zwar dumm, doch das war uns egal. Bier am früheren Morgen durften wir uns nicht bestellen, wenn wir einsatzfähig bleiben wollten.
    McBower blätterte das Buch auf. »Es ist nicht alles interessant für uns«, nuschelte er. »Aber ein Kapitel beschäftigt sich sehr genau mit dem Count of Ferryguard.«
    »Wie alt ist das Buch?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung, aber bestimmt zweihundert Jahre. Es gehört der Kirchenbücherei.«
    Ich nickte.
    McBower blätterte weiter, und ich bot Zigaretten an. Bill Conolly und Bob nahmen eine, McBower schüttelte den Kopf. Dafür reichte er mir das aufgeschlagene Buch herüber.
    Das dritte Kapitel beschäftigte sich mit dem Wirken des Count of Ferryguard, und ich muss ehrlich
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