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0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar

0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar

Titel: 0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar
Autoren: Jason Dark
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Zukunft im Auge behalten.
    Und die sah nicht gerade rosig aus.
    Ich stellte mir immer wieder die Frage, was hier eigentlich lief. Welche Machtkämpfe sich abspielten und wer hinter diesem grausamen Zombie-Phänomen steckte. Der Schwarze Tod?
    Möglich, obwohl er bisher noch nicht in Erscheinung getreten war. Ich vermutete ihn eher in einer Zwischendimension, wo er gegen Myxin, den Magier, kämpfte.
    Vielleicht hatte er den Kampf schon für sich entschieden und war auf die Erde zurückgekehrt, um seinen Plan in die Wirklichkeit umzusetzen, sich zum Herrscher der Welt aufzuschwingen.
    Wir hatten uns umgezogen.
    »Schon zum zweiten Mal an diesem Tag habe ich ein Bad genommen«, sagte Bill. »Langsam reicht es mir.«
    »Ich dachte, das erste wäre vor Mitternacht gewesen«, erwiderte ich.
    »Du musst das nicht so eng sehen, John. Mehr intergalaktisch. Man merkt immer, dass du Beamter bist.«
    »Auch Beamte sind Menschen.«
    »Wirklich? Seit wann?«
    »Seit der erste Beamte einen Reporter ungekocht zum Frühstück verspeist und sich nicht dabei den Magen verdorben hat, mein lieber Bill.«
    »Den möchte ich sehen.«
    »Er steht vor dir.«
    Wir lachten beide. Inzwischen hatten wir das Umziehen hinter uns. Die Wirtin hatte uns wie Geister angestarrt, als wir das Haus betraten. Eine Erklärung gaben wir ihr nicht. Wozu auch?
    Von Sheila und Jane hatten wir bisher keine Nachricht. Bill begann sich deshalb Sorgen zu machen.
    »Fertig?«, fragte ich ihn.
    »Ja.«
    Wir gingen. Mit Waffen hatten wir uns eingedeckt. Ich hatte Bill zusätzlich noch den silbernen Dolch gegeben. Auf die Dämonenpeitsche verzichteten wir. Wir wollten uns nicht zu sehr überladen.
    Die Wirtin sagte zum Abschied: »Kommen Sie gesund wieder, Gentlemen.«
    »Warum sollten wir nicht?«
    »Wissen Sie, Mr. Sinclair, ich habe einen schrecklichen Traum in der vergangenen Nacht gehabt.«
    Ich winkte ab. »Träume sind Schäume…«
    »Manchmal nicht…«
    Da hatte sie Recht, aber das sagte ich ihr nicht.
    ***
    Bob McClure hatte bei dem alten McBower in dessen Hütte gewartet. Die beiden hatten sich einen Schluck gegönnt. Ich roch es an ihren Whiskyfahnen.
    »Auf den Schreck mussten wir einfach ein Glas zu uns nehmen«, erklärte Bob.
    Ich winkte ab. »Es bleibt wie besprochen?«
    »Ja. Wir haben die Leiche im Gebüsch versteckt und werden darauf Acht geben, ob irgendetwas Seltsames auf dem See oder im Dorf geschieht.«
    »Nur schade, dass wir keine Sprechfunkgeräte haben«, sagte Bill Conolly.
    Ich hob die Schultern. »Nobody is perfect.«
    Wir verließen die Hütte und gingen wieder zum See.
    Ein komisches Gefühl überkam mich schon, als ich den Steg sah. Ruhig wiegte sich der Schilfwald im Wind. Nichts deutete mehr daraufhin, welch ein Drama sich vor einer Stunde hier abgespielt hatte.
    Die Rennboote waren noch nicht gestartet. Wir sahen jedoch ein etwas größeres Motorboot über den See fahren.
    »Die suchen bestimmt Wrackteile«, vermutete McBower. »Ich kenne den Kahn.«
    Die Männer würden sicherlich nicht viel finden, davon war ich überzeugt. Wir bestiegen zum zweiten Mal das Boot. Bill Conolly nahm wieder am Heck Platz, und McBower löste die Leine.
    »Hals- und Beinbruch!«, wünschten uns beide Männer, und es war verdammt ehrlich gemeint.
    Der Außenbordmotor war ziemlich stark. Bill konnte von seinem Platz aus die Geschwindigkeit regulieren, und er gab etwas mehr Stoff.
    Schon lag der See vor uns.
    Es war ein prächtiges Panorama, das sich unseren Augen bot. Die schräg auf das Wasser fallenden Strahlen einer Frühjahrssonne, das gegenüberliegende, im leichten Dunst verschwimmende Ufer und die grüngraue Wasserfläche, auf der die Wellenkämme blitzten.
    Ich kniff die Augen etwas zusammen, da ich nicht geblendet werden wollte. Von dem andern Boot sahen wir nur noch schwach die Umrisse. Klein wie eine Streichholzschachtel mutete sie auf der gewaltigen Wasserfläche an. »Wenn es nicht so ernst wäre, könnte ich direkt an einen Bergurlaub denken«, sagte Bill.
    Ich stimmte ihm zu.
    Die Wellen klatschten gegen den Bordrumpf.
    Eine halbe Stunde verging, ohne dass etwas geschah.
    Das andere Boot fuhr zurück. Es passierte uns in einiger Entfernung. Kurz danach erreichten wir die Wendeboje. Sie schimmerte wie ein dicker, riesiger Blutstropfen auf der Wasseroberfläche.
    Ich lenkte den Kahn an der Wende vorbei.
    Wir fühlten uns ungeheuer einsam. Nur das Knattern des Motors war die ewige Begleitmusik.
    Wir näherten uns jetzt dem Teil des Sees, der
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