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0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar

0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar

Titel: 0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar
Autoren: Jason Dark
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den Boden. Schlick, Schlamm und Dreck wühlten wir auf.
    Der Zombie hatte immense Kräfte, denen ich im Kampf Mann gegen Mann nicht viel entgegensetzen konnte. Er schleuderte mich herum, und mir wurde die Luft immer knapper. Verzweifelt versuchte ich, seinen stahlharten Griff zu sprengen, doch es gelang mir nicht.
    Vor meinen Augen wallten Nebel auf. Wie im Krampf hielt ich meine Beretta umklammert. Meine Hände hatten relativ viel Bewegungsfreiheit. Ich versuchte, mit dem Lauf der Waffe den Kopf des Zombies zu treffen, doch die Waffe rutschte an seinem Schädel ab. Zusätzlich wurde der Schlag noch vom Widerstand des Wassers gebremst.
    Wenn ich mich in den nächsten Sekunden nicht befreien konnte, sah es böse aus, denn der Luftmangel wurde immer schlimmer.
    Ich merkte, dass meine Kräfte nachließen. Immer wieder rutschten meine Hände ab, und tief in meinem Innern stieg das Gefühl einer grenzenlosen Panik hoch.
    Sollte ich hier elendig ertrinken?
    Mehrere Male wälzten wir uns über den Boden. Der Zombie wusste genau, was er tat. Er ließ mir keinen Spielraum, wollte mich auf keinen Fall an die Oberfläche lassen.
    Und er hatte damit Erfolg.
    Die Rettung kam wirklich in allerletzter Sekunde.
    Ich glaubte, im Unterbewusstsein einen Schatten zu sehen, der plötzlich im Wasser war. Dann verschwand der Druck der würgenden Arme.
    Ich war frei!
    Wie ich es schaffte, mich aufzurappeln, weiß ich nicht mehr. Auf jeden Fall durchstieß ich mit dem Kopf die Wasseroberfläche und atmete heftig ein.
    Das Wasser rann mir aus den Haaren und übers Gesicht. Deshalb sah ich die weiteren Vorgänge wie durch einen Nebel. Bis zu den Hüften stand Bill Conolly im Wasser.
    In der rechten Hand hielt er die Beretta.
    Und er zielte genau.
    Ein Schuss peitschte auf.
    Mein Freund konnte den Zombie gar nicht verfehlen. Aus drei Schritten Entfernung drang ihm das Silbergeschoss in den Kopf.
    Der Untote riss beide Arme hoch, fiel nach hinten, versank im Wasser und blieb dicht unterhalb der Oberfläche in einem Schwebezustand liegen.
    Der Zombie war erlöst.
    Bill aber steckte die Waffe weg und kam zu mir. Meine Beine zitterten noch, und als ich mich auf den Steg zu bewegte, stützte mich mein Freund.
    »Alles klar, John?«
    »Fast«, erwiderte ich kratzig.
    Ich wankte zum Steg, hob meine Arme und stütze die Hände auf das Holz. Bob McClure und der alte McBower liefen heran. Auf ihren Gesichtern spiegelten sich Angst, Entsetzen und Unverständnis wider.
    Ich blickte zu ihnen hoch. »Jetzt wissen wir, mit wem wir es zu tun haben«, sagte ich. »Mit Untoten, Zombies…«
    Die Männer schauten mich nur an.
    »Helfen Sie mir bitte raus«, bat ich sie.
    Bob streckte die Hand aus. Ich ergriff sie und schwang mich mit Hilfe des jungen Studenten auf den Steg.
    Bill Conolly holte inzwischen das Boot, das etwas abgetrieben war. Mein Freund schob es vor sich her. Der alte McBower leinte es wieder fest.
    Was sollte mit dem Toten geschehen?
    Als Bill aus dem Wasser geklettert war, sprachen wir darüber. McBower lief zurück und holte zwei Decken aus seiner Hütte, denn die Kälte ließ uns in den nassen Kleidungsstücken frösteln.
    »Wir sollten ihm ein christliches Begräbnis geben«, sagte ich. »Jetzt – wo er erlöst ist.«
    Bob und Bill nickten dazu.
    Der junge Student meinte mit leiser Stimme: »Ich kenne den Toten. Es ist James O’Connor, der Mann, der mit seiner Frau die Rennstrecke abfuhr.«
    »Mit anderen Worten, wir müssen mit einem zweiten Zombie rechnen«, folgerte ich. »Denn es ist nicht anzunehmen, dass seine Frau noch normal ist.«
    Bill nickte.
    Der alte McBower gab uns die Decken. Sein Gesicht war aschfahl. »Ich bin jetzt fast siebzig Jahre«, sagte er, »aber so etwas habe ich noch nie erlebt.«
    Bob McClure nickte bestätigend.
    Wir hängten uns die Decken um.
    »Mit wie vielen Zombies rechnen Sie noch?«, fragte mich McBower.
    »Mindestens mit zwei weiteren. Mit der Frau des Toten und mit Dan Dryer, von dem Bob ja berichtet hat.«
    »Könnten es auch mehr werden?«
    »Natürlich.«
    Der Alte schlug hastig ein Kreuzzeichen. »Und jetzt?«
    Ich blickte Bill an. »Wir werden uns umziehen und dann das durchführen, was wir eigentlich vorhatten. Die Bootsfahrt über den See.«
    »Aber die Zombies…«, flüsterte Bob.
    »Wenn sie uns begegnen, wissen wir, wie wir ihnen entgegenzutreten haben«, erwiderte ich hart.
    ***
    Den Schock des Kampfes schüttelte ich rasch ab. An die Vergangenheit zu denken war gefährlich. Wir mussten die
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