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0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar

0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar

Titel: 0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar
Autoren: Jason Dark
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Gott.« Clive Thomas taumelte zurück. Er war jetzt ebenso blass wie McNeal. »Und nun?«
    McNeal hob die Schultern. »Wir müssen das verdammte Rennen verschieben.«
    »Das geht nicht.«
    »Wieso geht das nicht?«, schrie McNeal. Er war übernervös und entschuldigte sich sofort.
    »Die Leute warten. Sie sind zum Teil von weit her angereist, um an diesem Rennen teilzunehmen. Wir können das jetzt nicht so einfach absagen.«
    »Aber verschieben.«
    »Das wäre zumindest eine Möglichkeit.«
    McNeal stapfte den Uferstreifen hoch. Thomas schritt neben ihm, und der Rennleiter winkte dem Starter. Der Mann lief zu ihm.
    »Alles klar?«, fragte er.
    »Nein, nichts ist klar«, erwiderte Ryan McNeal und berichtete von dem Unglück.
    Der Starter schluckte. »Aber wie – wie konnte das passieren?«, flüsterte er.
    »Das weiß ich auch nicht. Die O’Connors waren ausgezeichnete Rennfahrer. Sie kannten das Gewässer wie ihre Westentasche. Mir ist es ein Rätsel.«
    »Sollen wir einen Suchtrupp losschicken?«, fragte der Startleiter.
    »Das hat keinen Zweck mehr.«
    »Vielleicht haben sie sich retten können?«
    McNeal schüttelte den Kopf. »Glaube ich kaum. Das Ufer ist viel zu weit entfernt.«
    Clive Thomas hob verlegen die Schultern. Er schaute zum Startplatz hinüber. Zwanzig Boote standen startbereit. In den Vorläufen ging es um das Zeit- und um das Geschicklichkeitsfahren.
    Es war nicht das erste Rennen, das Clive Thomas erlebte. Und er wunderte sich über die Aktiven. Sie standen ruhig neben den Booten, ohne überhaupt mit der Wimper zu zucken. Keine Nervosität, kein gegenseitiges Aufschaukeln durch Worte. Es schien, als hätte eine Lethargie die Männer erfasst.
    Wie Denkmäler standen sie dort. Ihre bunten Rennanzüge leuchteten in der Sonne.
    McNeal war der Zustand nicht aufgefallen. Er hatte zu viel organisatorischen Kram am Hals. Dazu gehörten Schreibarbeiten, das Aufstellen von Listen, Telefonate und noch mehr.
    Um die Teilnehmer kümmerte er sich nicht.
    Der Starter schaute auf seine Uhr.
    »Eine Absage des Rennens können wir nicht riskieren«, sagte er. »The show must go on.«
    »Das weiß ich auch«, erwiderte McNeal. »Wir müssen allerdings den Start verschieben.«
    »Der Meinung bin ich auch.«
    »Übernehmen Sie das?«, fragte McNeal.
    »Ja, ich werde es den Fahrern mitteilen. Gibt es aber Schwierigkeiten und Ärger, so sage ich ihnen, sie sollen sich an Sie wenden, Mr. McNeal.«
    »Tun Sie das.« Der Rennleiter winkte seinen Assistenten zu sich heran. »Wir sorgen dafür, dass die Trümmer des Bootes geborgen werden, die noch auf dem Wasser schwimmen. Am liebsten wäre es mir, das Rennen würde überhaupt nicht stattfinden.«
    Thomas konnte seinen Boss sehr gut verstehen. Er hob nur die Schultern. Was hätte er auch sagen sollen?
    ***
    Wir gingen den gleichen Weg wieder zurück. Unterwegs fiel mir etwas ein. »Wo kriegen wir eigentlich ein Boot her?«, fragte ich Bob McClure. »Gibt es hier einen Verleiher?«
    »Ja.«
    Ich war beruhigt und sagte dies auch, doch der junge Student schüttelte den Kopf.
    »Ist nicht drin, Mr. Sinclair. Soviel ich weiß, sind alle Boote verliehen. Denken Sie daran, wir haben die Rennwoche, und viele Zuschauer wollen die Wettkämpfe vom See aus verfolgen. Hautnah.«
    Mein Fluch war nicht druckreif.
    Der alte McBower sprang ein. »Ich habe noch ein Boot«, sagte er. »Sie können es haben.«
    »Leihgebühr?«, erkundigte ich mich.
    »Keine.«
    »Ich werde mich erkenntlich zeigen.« Das Buch hatte ich mir unter den Arm geklemmt. Mein Freund Bill und ich hielten unterwegs Ausschau nach den beiden Frauen, doch Sheila und Jane waren nicht zu sehen.
    Hatten die beiden uns auf den Arm genommen?
    Bill fragte McBower nach dem Liegeplatz des Bootes. »Direkt bei meiner Hütte«, erwiderte der Alte. »Aufgetankt ist der Kahn auch.«
    »Dann kann ja nichts schief gehen«, sagte Bill.
    Wir erreichten den Strand und wunderten uns alle, dass das Rennen noch nicht begonnen hatte.
    »Seltsam«, murmelte McBower, »ob da etwas passiert ist?«
    Ich hatte ein ungutes Gefühl, und mir lief eine Gänsehaut über den Rücken. Ein Blick auf meinen Freund Bill Conolly zeigte mir, dass er ähnlich dachte. Sollte diese Rennverzögerung etwas mit unserem Fall zu tun haben?
    Ich wollte nachfragen.
    »Entschuldigt mich mal für einen Moment«, sagte ich und lief auf den Strand zu.
    Mir fiel ein junger, ziemlich dünner Mann auf, der eine Hornbrille trug und sich einen Hefter unter den rechten Arm
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