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Fußball - Perfekte Ballbeherrschung

Fußball - Perfekte Ballbeherrschung

Titel: Fußball - Perfekte Ballbeherrschung
Autoren: Peter Schreiner
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EINLEITUNG
    Im modernen Fußball stehen Spieler aller Leistungsklassen unter einem ungeheuren Zeit- und Gegnerdruck. Es ist selten möglich, den Ball in Ruhe anzunehmen und dann ein Dribbling, einen Pass oder einen Torschuss anzuschließen. Nur wer den Ball perfekt beherrscht und in schwierigsten Spielsituationen schnell und sicher – häufig in der Bewegung – unter Kontrolle bringt, hat eine Chance, erfolgreichen Fußball zu spielen.
    Eine perfekte Ballbeherrschung beginnt jedoch nicht erst, wenn der Ball am Fuß des Spielers ist. Ballbeherrschung muss immer im Zusammenhang mit einer Spielsituation und einem Gegenspieler gesehen werden. Schon vor dem ersten Ballkontakt bereitet der Spieler seine Aktion mit dem Ball vor. Er nimmt viele Informationen auf und beurteilt in Sekundenschnelle, welche Handlungsmöglichkeit für diese spezielle Spielsituation die beste ist (Antizipation). Seine Entscheidungen und das daraus folgende Spielverhalten entscheiden über den Erfolg seiner Aktion mit dem Ball.
    Perfekte Ballbeherrschung läuft somit in vier Phasen ab:
Vorbereitung des ersten Ballkontakts (Wahrnehmung, Freilaufen, Einnehmen der für die Spielsituation notwendigen Körperposition)
Die erste Ballberührung (first touch)
Aktionen mit Ballbesitz (Dribbling, Finte)
Anschlussaktion (Pass, Flanke, Torschuss)
Phase 1: Ersten Ballkontakt vorbereiten
    In einem Fußballspiel nimmt ein Spieler viele unterschiedliche Signale auf, die ihm helfen, die Spielsituationen zu bewerten und sich taktisch klug zu verhalten. Der Spieler bereitet dadurch die erste Ballberührung vor, damit er den Ball und die attackierenden Gegenspieler sicher beherrscht. Dabei nimmt er eine offene und für die Spielsituation notwendige Körperhaltung ein, sein Körper befindet sich im Gleichgewicht und ist perfekt auf den ersten Ballkontakt vorbereitet.

Phase 2: Die erste Ballberührung (first touch)
    Der Spieler nimmt den Ball mit Gefühl an, kontrolliert ihn, leitet ihn direkt weiter zu einem Mitspieler oder schießt ihn aufs Tor. Die erste Ballberührung sollte immer zielgerichtet sein. Der Spieler bereitet die Aktion mit Ball vor und berücksichtigt die Richtung der Anschlussaktion.

Phase 3: Aktionen mit Ballbesitz
    Nach der Ballkontrolle schirmt der Spieler den Ball ab und sichert den Ballbesitz für seine Mannschaft. Bietet sich dem Spieler eine Lücke, entscheidet er sich für eine Ballführung oder ein Tempodribbling, um einen Pass zum Mitspieler oder einen Torschuss vorzubereiten. Wenn notwendig, hängt er vorher einen Gegner mit einer Finte ab.

Phase 4: Anschlussaktion
    In der letzten Phase der Ballbeherrschung wählt der Spieler in Sekundenschnelle eine Anschlussaktion aus und setzt seine Entscheidung allein oder mit einem Mitspieler um. Das Gefühl für den dosierten Krafteinsatz bei der Ballannahme, beim Passen, beim Flanken oder Torschuss erfordert sehr viel Übung. Der Ball reagiert sofort auf kleinste Fehler (z. B. falscher Treff- oder Zeitpunkt, zu hoher Krafteinsatz) und dies führt zum Ballverlust. Der Spieler muss seine Bewegungen und die des Balls aufeinander abstimmen. Er entwickelt ein Ballgefühl, das zu einer guten Balltechnik unbedingt notwendig ist.

    In diesem Buch finden Sie theoretische Grundlagen sowie beispielhaft erprobte und effektive Trainingsformen, mit denen Ihre Spieler lernen, ihren Körper, den Ball und attackierende Gegenspieler zu beherrschen.

1 BALLGEFÜHL ENTWICKELN UND VERBESSERN

1.1 Gleichgewicht – der Schlüssel zur Perfektion am Ball
    Topspieler wie Cristiano Ronaldo, Ronaldinho und Franck Ribéry beherrschen den Ball im höchsten Tempo und unter größter Bedrängnis, am Boden und in der Luft. Dies erfordert eine hervorragende Koordination und insbesondere ein exzellentes Gleichgewichtsgefühl. Auf den Körper eines Spielers wirken ständig Kräfte ein, die er ausgleichen muss. Nach Sprüngen, Drehungen und Störaktionen durch einen Gegner sind eine gut funktionierende Körperwahrnehmung und eine schnelle Bewegungskontrolle notwendig.

    Topspieler lassen sich durch eine Störaktion nicht überraschen, sie nehmen den Druck bei der Ausführung ihrer Bewegung auf, ohne das Gleichgewicht zu verlieren.
    Wer Probleme mit dem Gleichgewicht hat, der hat auch Probleme mit dem Ball!
    Mangelnde Gleichgewichtsfähigkeit des Spielers führt zu Unsicherheit und zu technischen Mängeln. Kleine
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