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0048 - Die Dämonen aus dem Eis

0048 - Die Dämonen aus dem Eis

Titel: 0048 - Die Dämonen aus dem Eis
Autoren: Traute Maahn
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Gesteinssplitter. Er enthält Molybdän!«
    »Das ist ja sensationell!« Die Eheleute sahen sich an. »Ich suche Willems Tagebuch, Frank. Willem hat hier gewohnt. Ich habe die Fotos seiner Familie gefunden. Das Tagebuch ist aber spurlos verschwunden.«
    »Aber es muß hier sein.« Frank Davis war sehr blaß. »Such weiter, Harriet. Ich nehme mir inzwischen die anderen Räume vor.«
    »Hast du dir das Funkgerät schon angesehen? Kennst du dich damit aus?« rief Harriet ihm nach.
    »Bisher keine Zeit gehabt!« Franks Stimme wurde leiser.
    Nicole wußte auch nicht, was auf einmal passiert war. Obwohl die Tür hinter Frank Davis ins Schloß gefallen war, herrschte im Raum plötzlich eisige Kälte.
    »Lassen Sie das!« sagte Harriet scharf. »Warum stoßen Sie mich?«
    Nicole stockte der Atem.
    »Ich habe Sie nicht gestoßen«, sagte sie leise. »Ich stehe hier neben dem Schrank.«
    »Sie haben mich hier an der rechten Schulter zur Seite gerissen!« erklärte Harriet empört und wirbelte zu Nicole herum. »Sie sind ein merkwürdiges Mädchen. Warum benehmen Sie sich eigentlich so feindselig zu mir?«
    »Feindselig? Sie irren sich.«
    Nicoles goldgesprenkelte Augen starrten in das grüne Augenpaar der Rothaarigen.
    Diese Person ist hochgradig hysterisch, durchfuhr es Nicole.
    »Ich schwöre Ihnen, daß ich Sie nicht angefaßt habe«, sagte Nicole.
    Sie ahnte, daß sie nicht mehr allein im Raum waren.
    Zamorra hat recht gehabt, dachte sie. Wie immer! Wieso wußte er schon am Strand von Hawaii, daß Dämonen im Spiel sind? Manchmal kommt er mir direkt unheimlich vor.
    Sie schreckte hoch, als sie Harriet zu ihren Füßen kriechend den Fußboden untersuchen sah.
    »Ist dieses Tagebuch wirklich so wichtig für Sie?« entfuhr es Nicole.
    Harriet blickte von ihrer Arbeit auf. »Wie meinen Sie das?«
    »Es tut mir so leid um Ihren hellblauen Dress!« lächelte Nicole. Sie schlug den leeren Koffer zu. Harriet Davis zuckte zusammen. »Können Sie nicht leiser sein?« fragte sie heftig.
    »Verzeihung!« Nicole wollte sich nicht mit der Wissenschaftlerin streiten, aber es war wirklich nicht leicht bei dieser Harriet.
    Plötzlich trat Zamorra ein.
    Seine Augen weiteten sich, als er Harriet bemerkte. »Kann ich Ihnen suchen helfen, Madam?«
    »Ich suche ein Versteck für ein Tagebuch. Willem Dycksen hat nämlich täglich einige Eintragungen gemacht!« Jetzt klang Harriets Stimme sehr sanftmutig. »Wo kann er es nur hingetan haben? Da ich annehme, daß er in seinem trockenen Humor auch über seine acht Kollegen Bemerkungen schrieb, hat er es bestimmt vor ihnen gut verborgen.«
    »Wenn Sie die Schränke und Schubladen durchsucht haben, gibt es hier im Zimmer eigentlich keine Möglichkeit mehr«, seufzte Zamorra. »Vielleicht hat er es in der Nähe seines Arbeitsplatzes versteckt?«
    »Blendende Idee!« Elastisch sprang Harriet auf. »Ich suche dort einmal.«
    »Wie steht es eigentlich mit Verpflegung? Haben sich die beiden Ladies schon mit der Küche und den Vorräten vertraut gemacht?«
    »Noch nicht!« Harriet suchte Nicoles Blick. »Vielleicht Miss Duval?«
    »Ich werde sehen, was sich machen läßt!« Nicole konnte nicht dafür, daß ihre Stimme ein wenig bissig klang. Wie kam es nur, daß sie bei aller Toleranz diese Harriet nicht ausstehen konnte?
    Nach einem langen Blick auf Zamorra ging Harriet Davis hinaus.
    Zamorra deutete auf Nicoles Reisetasche. »Wo legst du dein mü- des Haupt nieder? Hast du dir schon einen Raum ausgesucht?«
    »Nein«, winkte Nicole ab. »Das ist auch nicht wichtig. Ich muß dir etwas erzählen. Du hattest recht.«
    »Womit?«
    »Mit den Dämonen.«
    Mit einem Sprung war er bei ihr und packte sie bei den Schultern.
    »Wieso?«
    Nicole berichtete im Telegrammstil.
    Und dann sah sie, wie sich Zamorras Blick verdunkelte. Sie hatte diese Miene schon einige Male bei ihm beobachtet. Dann verließ er sich nur auf seine okkulten Wahrnehmungen.
    Nach ein paar Minuten schüttelte er den Kopf. Seine Hände sanken von ihren Schultern. »Sie sind nicht mehr hier«, teilte er Nicole mit. »Aber was du mir erzählst, läßt eigentlich keinen Zweifel mehr daran offen.«
    »Sie haben ihre Opfer gehabt, Professor, und sind wieder weg!« stieß Nicole hervor. »Mit polaren Geistern hast du überhaupt keine Erfahrung. Laß’ uns schnell wieder zurückfliegen, ja?«
    »Nicole!« Zamorra seufzte. »Wie oft soll ich dir noch erklären, daß es für Dämonen keine Grenzen für Raum und Zeit gibt? Wenn du dir die lebenden
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