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0044 - Das Trio des Teufels

0044 - Das Trio des Teufels

Titel: 0044 - Das Trio des Teufels
Autoren: Jason Dark
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Sinclair!«
    ***
    »Paß doch auf, wo du hinfällst«, knurrte Will Mallmann. »Bald hättest du mich erdrückt!«
    »Entschuldige!« Suko rollte sich über die Schulter ab und fluchte, weil er in einer Schlammpfütze gelandet war. »Ist dir was passiert?« fragte Will.
    »Nein. Nur haben wir beide uns wie die letzten Trottel benommen. Himmel, das passiert mir nicht noch mal.«
    »Falls wir noch mal die Gelegenheit dazu haben.« Suko setzte sich auf.
    »Großer Pessimist, wie?«
    »Nein, nur Realist.«
    Der Kommissar wühlte in seinen Manteltaschen herum, fand nicht das, was er suchte, und forschte in den anderen Taschen weiter.
    Doch da riß Suko bereits ein Zündholz an. Er schirmte die Flamme erst mit der gekrümmten Hand ab und leuchtete das Gefängnis dann aus.
    Viel sehen konnten sie nicht. Sie waren in einer Sickergrube oder einem alten Schacht gelandet. Der Boden war schlammig, und sie steckten bis zu den Knöcheln im Dreck.
    Aber sie hörten etwas, als die Flamme verlosch.
    Ein unangenehmes Fiepen.
    Ratten!
    »Mist«, sagte Mallmann, obwohl er lieber ein anderes, treffenderes Wort gebraucht hätte, »jetzt haben wir diese Tierchen auch noch auf dem Hals.«
    Suko schwächte ab. »Die haben bestimmt mehr Angst als du, mein lieber Freund.«
    »Wer sagt denn, daß ich Angst habe?«
    Suko gab keine Antwort, sondern riß ein zweites Streichholz an. Obwohl der Lichtkreis nicht sehr weit reichte, sah er doch die kleinen grauen Tiere davonhuschen.
    Die Biester waren verdammt nah.
    Und sie schienen hungrig zu sein, daß sie sich so nahe an die Menschen herantrauten.
    Suko verlor seinen Galgenhumor nicht. »Auch für die Ratten war es ein langer Winter. Du mußt sie verstehen, Will…«
    Der Kommissar fluchte, als eine Ratte an seinem Bein vorbei streifte. Blindlings trat er mehrere Male zu. Dann spürte er etwas Weiches unter seiner Fußsohle, trat noch einmal zu, und die Ratte war tot.
    Jetzt hatten die anderen ihre Beute. Mallmann und Suko gingen zur Seite als sich die Ratten über ihren Artgenossen stürzten. Die waren ungeheuer gefräßig. Jede wollte die erste sein. Die Tiere purzelten übereinander.
    Suko und Will hatten etwas anderes zu tun, als den Ratten bei ihrem makabren Mahl zuzuschauen.
    »Nach oben können wir nicht«, flüsterte Will, »vielleicht gibt es einen zweiten Ausgang.«
    Sie bewegten sich weiter nach rechts. Suko riß unentwegt Zündhölzer an.
    Bis die beiden gegen eine Wand stießen und die Bestätigung hatten. Vor ihnen auf dem Boden lag ein Skelett.
    Die Knochen waren blank und schimmerten weißgrün, »Das wär’s dann wohl«, meinte Suko. »Wie hätte unser alter Freund John Sinclair sicherlich jetzt so treffend festgestellt? Wir sitzen in einer wahren Rattenfalle, mein Freund…«
    ***
    Die Alte in der Mitte kicherte böse. »Darf ich dich mit meinen Schwestern bekannt machen?«
    Ich blieb gelassen, da ich den ersten Schock überwunden hatte. »Ja, gern.«
    »Links von mir, die mit der Pistole, das ist Stina. Sie kann trotz ihres Alters sehr gut schießen.« Die Alte zeigte mit der Axt nach rechts. »Und das, mein lieber Sinclair, ist Martha. Sie verläßt sich immer auf ihr Messer.« Wieder das widerliche Lachen. »Und mich, junger Freund, kannst du Elisa nennen.«
    »Und wo sind meine Freunde?« fragte ich.
    »Meinst du den Chinesen und den Kommissar?«
    »Ja.«
    Ihr Gesicht verzerrte sich, als sie mir die Antwort entgegenschleuderte. »Sie sind bei den Ratten, und dort werden sie auch bleiben. Bis an ihr Lebensende. Darauf kannst du dich verlassen.«
    Ich schluckte. Diese Kaltblütigkeit und Brutalität der alten Weiber schockte mich bis ins Mark. Und ich stellte mir die Frage, ob ich es hier überhaupt mit Menschen oder bereits mit dämonischen Geschöpfen zu tun hatte. Zudem schienen sie mir in ihrem Siegestaumel sehr geschwätzig zu sein. Das wollte ich ausnutzen. Ich wollte jetzt die ganze Wahrheit erfahren.
    »Gut«, sagte ich leichthin, »ihr habt also meine Freunde gefangen und mich ebenfalls. Aber warum? Und warum habt ihr die Morde begangen? Drei Menschen sind gestorben. Aus welchem Grund habt ihr sie getötet?«
    Wieder antwortete mir Elisa. Mit der freien Hand wischte sie sich die Spinnweben aus dem Gesicht. »Die drei waren zu neugierig. Sie haben unser Geheimnis herausgefunden, Das ist alles. Aus dem Grund haben wir sie getötet.«
    »Welches Geheimnis?«
    »Kannst du dir das nicht denken?«
    Ich hob die Schultern. »Vielleicht, aber ich möchte es gern von euch
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