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0044 - Das Trio des Teufels

0044 - Das Trio des Teufels

Titel: 0044 - Das Trio des Teufels
Autoren: Jason Dark
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auf den Sitz fallen und schüttelte die Tropfen von ihrem Mantel ab wie ein nasser Hund.
    »Wußte ich’s doch«, sagte ich.
    »Denkst du, ich lasse dich allein fahren?«
    Ich bugsierte den Zündschlüssel ins Schloß. Der Wagen war kalt und kam erst beim zweiten Startversuch. Die Wischer quietschten, als sie über die Frontscheibe fuhren und den Schneeregen wegputzten.
    Ich stellte das Gebläse auf die höchste Stufe und fuhr an. Es war nicht einfach, mit einem fremden Fahrzeug umzugehen, doch nachdem ich einige Male auf dem Parkplatz hin und her gefahren war, hatte ich mich an den Granada gewöhnt.
    Jane stellte den Kragen ihres hellen Trenchs hoch und bat um eine Zigarette.
    Ich gab ihr meine Schachtel.
    »Möchtest du auch eine?« fragte sie.
    »Nein.«
    »Sauer?« Jane blies den Rauch gegen die Scheibe, wo er zu wolkenartigen Gebilden durcheinanderquoll.
    »In gewisser Hinsicht schon«, erwiderte ich und lenkte den Wagen auf den breiten Kiesweg, der den Park durchschnitt und auf eine Bundesstraße zuführte. »Du weißt selbst, daß du vor etwas über einer Stunde nur haarscharf dem Tode entronnen bist. Und kaum hast du wieder Luft geschnappt, willst du dich in ein neues Abenteuer stürzen.«
    »Die Masche zieht nicht, lieber John. Schließlich warst du es, der mich mitgenommen hat.«
    Da mußte ich passen. Jane Collins hatte recht. »Ja, aber nur für den Lehrerinnen-Job.«
    »Soll ich so werden wie die Jungfern da?«
    Ich grinste eindeutig, Jane knuffte mich in die Seite. »Scheusal!« zischte sie.
    Wir erreichten die Straße. Unzählige Tropfen tupften auf das graue Asphaltband. Ich orientierte mich nach dem Wegweiser und bog nach links ab. Die breiten Reifen wühlten durch Spurrillen. Ich mußte vorsichtig fahren, wenn ich nicht wie auf einer Seifenbahn wegrutschen wollte.
    Jane drückte ihre Zigarette aus. »Ich werde dir den Rücken decken«, gab sie zu verstehen.
    »Mit anderen Worten, du bleibst im Wagen.«
    »Mal sehen.«
    Ich ließ das Thema lieber fallen. Wenn wir am Ziel waren, würden wir weitersehen.
    Der Schneeregen wurde dichter. Schwere Flocken klatschten gegen die Scheiben und die Karosserie. Sie schmolzen sofort weg.
    Jane Collins schaute angestrengt nach vorn. »Wie weit haben wir es noch?« wollte sie wissen.
    »Wir müßten die Abzweigung bald erreichen. Aber wunder dich nicht. Wie mir Harry Hart erzählte, ist es nur ein schmaler Feldweg, der zudem noch in einen Wald führt.«
    »Wie im Märchen, wie?«
    »So ungefähr.«
    Wir waren die einzigen auf der Straße. Die Scheinwerfer des Granadas waren verschmutzt. Das Licht reichte kaum zwanzig Meter weit. Die schweren Flocken führten einen bizarren Tanz vor unserer Scheibe auf. Obwohl ich nur langsam fuhr, merkte ich den Wind doch, der an unserem Wagen rüttelte.
    Fest hielt ich das Lenkrad und erschrak, als Jane Collins rief: »Da steht Wills Manta!«
    Ich bremste stotterweise, da ich nicht über die Straße schlittern wollte. Dann zog ich den Wagen auf die linke Seite und hielt dicht vor der Schnauze des Mantas an.
    »Von Will und Suko ist nichts zu sehen«, meinte Jane.
    Ich öffnete die Tür. »Bleib bitte im Wagen!« rief ich der Detektivin zu. »Es reicht, wenn einer naß wird.«
    Jane nickte.
    Sturm und Regen packten mich mit voller Wucht. Wieder schlug ich den Mantelkragen hoch und stemmte mich gegen die Naturgewalten. Ich legte meine Hand auf die Kühlerhaube des Mantas. Sie war noch warm. Lange konnten Will und Suko noch nicht weg sein.
    Vielleicht holten wir sie ein. Ich entdeckte den schmalen Weg, der von der Straße abzweigte. Reifenspuren zeigten an, daß auch Autos dort fahren konnten.
    Ich stieg wieder in den Wagen.
    »Und?« fragte Jane.
    »Wir fahren zum Haus hoch«, bestimmte ich. »Suko und Will sind zu Fuß hochgegangen. Vielleicht haben wir Glück und holen sie ein.«
    Jane war einverstanden, und ich fuhr an.
    Auf der Straße war die Fahrt trotz des Wetters noch ein Vergnügen gewesen, aber der schmale Weg bereitete dem Granada doch einige Probleme. Wie eine graue Wand stand der Wald vor uns. Es sah aus, als würde der Weg in einen Tunnel führen.
    Die Reifen wühlten den Schlamm auf. Mit dem Heck schlingerte der Wagen hin und her. Hoffentlich schafften wir es heil durch den Wald. Ich hatte keine Lust, einen Blechschaden zu bezahlen.
    Die ersten Zweige kratzten über den Lack. Konzentriert hockte ich hinter dem Lenkrad und hielt den Granada eisern in der Spur.
    Ich spürte die innere Spannung, die sich in mir
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