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0044 - Das Trio des Teufels

0044 - Das Trio des Teufels

Titel: 0044 - Das Trio des Teufels
Autoren: Jason Dark
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ausbreitete. Sie trat meistens dann ein, wenn wir kurz vor dem Ziel standen.
    Aber drei alte Frauen? Konnten sie uns überhaupt gefährlich werden? Normalerweise nicht, aber wenn diese Weiber tatsächlich mit dem Teufel im Bunde standen und Hexen waren, dann sah die Sache schon ganz anders aus.
    Ich nahm die Kurven manchmal wie ein Rallyefahrer, der Punkte sammeln wollte.
    Und dann sah ich das Ende des Wegs. Er führte zu einer Lichtung, an deren Ende das Haus stand.
    Ich löschte die Scheinwerfer.
    »Weißt du, was mir komisch vorkommt?« sagte Jane.
    »Daß Suko und Will nirgends zu sehen sind«, erwiderte ich. »Genau. Ob sie in eine Falle gelaufen sind?«
    Ich räusperte mich. »Mal den Teufel nicht an die Wand.« Ich fuhr den Wagen an den Rand der Lichtung und stoppte. Etwa eine halbe Minute lang beobachteten wir das Haus. Viel konnten wir nicht sehen, denn der Vorhang aus Schneeregen nahm uns die Sicht. Von unseren beiden Freunden war nicht eine Schuhspitze zu entdecken.
    Nicht einmal Licht sahen wir hinter den Fenstern des Hauses schimmern.
    »Vielleicht sind die drei Weiber gar nicht zu Hause«, vermutete Jane Collins.
    »Wo sollen die denn bei diesem Wetter hin?«
    »Ich meine ja nur.«
    Die mit Silberkugeln geladene Beretta nahm ich aus dem Schulterholster und reichte der Detektivin die Waffe. »Hier, nimm du sie als Schutz, wenn ich nicht da bin.«
    »Aber dann hast du ja nichts.« Sie schaute auf die Waffe.
    »Doch, ich habe noch die Dämonenpeitsche.«
    »Die hatte ich ganz vergessen.« Jane Collins nahm die Beretta an sich.
    »Außerdem bin ich noch mit dem Kreuz und meinem silbernen Dolch versorgt«, beruhigte ich Jane.
    Sie schlang ihre Arme um mich. »Sieh dich vor, John. Ich habe auf einmal schreckliche Angst. Suko und Will Mallmann sind plötzlich verschwunden. Wir wissen nicht, was mit ihnen geschehen ist.«
    Ich spürte Jane Collins kalte Hand an meiner Wange und streichelte ihr Haar.
    »Wenn ich in einer Stunde nicht zurück bin, fährst du in die Stadt und alarmierst die Polizei. Okay?«
    »Nein«, flüsterte Jane. »Ich schaue dann selbst nach.«
    Sie hatte so bewußt gesprochen, daß es mir unmöglich war, zu widersprechen.
    Ich stieg aus. Die Dämonenpeitsche, von der ich vorhin gesprochen hatte, hing an meinem Gürtel. Es war ein einfaches, unterarmlanges Rohr, sah harmlos aus, doch wenn es eingesetzt wurde, entwickelte es sich zu einer gefährlichen Waffe.
    Natürlich nur gegen die Mächte der Finsternis, versteht sich.
    Wieder wurde ich naß. Der schwarze Burberry glänzte wie das Fell einer Katze. In Strähnen klebte mir das blonde Haar am Kopf. Das Wasser rann über mein Gesicht, und der Boden war glitschig wie Schmierseife.
    Ich unternahm erst gar nicht den Versuch, nach einem Hintereingang zu suchen, sondern wollte das Haus offiziell durch den Haupteingang betreten.
    Etwa zwanzig Meter hatte ich bis dorthin zurückzulegen. Das schmutzige Grün des Bodens zeigte hier und da einen weißen Schleier. Meist dicht am Waldrand, wo der nasse Schnee liegenblieb.
    Ich stand vor der Tür.
    Eine Klingel sah ich nicht. Mein Magen hing mir schwer im Leib. Ich stand unter Hochspannung. Plötzlich wußte ich, daß ich das Rätsel in den nächsten Minuten lösen würde.
    Ich warf noch einen Blick zurück. Die Umrisse des Granadas verschwammen hinter den Schneeregenschleiern.
    Während ich tief Luft holte, hob ich die Faust. Dann klopfte ich gegen das Holz.
    Sofort erhielt ich Antwort.
    »Komm ruhig rein, John Sinclair. Die Tür ist offen. Drück fest dagegen!«
    Die Stimme klang krächzend und gehörte einer Frau. Mit der Schulter stemmte ich mich gegen die Tür. Sie schwang auf und wurde vom Wind weiter geöffnet. Zwei Schritte brachten mich über die Schwelle.
    »Schließ die Tür!«
    Ich folgte der Aufforderung.
    Zuerst sah ich nichts, aber dann hatten sich meine Augen an das Dämmerlicht gewöhnt.
    Auf einer Kommode dicht neben der geschwungenen Treppe brannten mehrere Kerzen. Und ihr Schein streifte über die drei Frauen, die in ihren Rollstühlen vor mir saßen.
    Aber was waren das für Weiber?
    Sie glichen sich wie ein Ei dem anderen. Und doch gab es makabre Unterschiede.
    Die Frau rechts von mir hielt eine Pistole in der knochigen Hand.
    Die in der Mitte eine Axt mit spiegelblanker Schneide. Und die Alte links hatte ein langes Messer, dessen Klinge rötlich braun schimmerte.
    Alle Waffen zeigten auf mich.
    Die Alte in der Mitte sprach die Begrüßungsworte.
    »Willkommen im Todeshaus, John
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