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0025 - Wir störten das große Geschäft

0025 - Wir störten das große Geschäft

Titel: 0025 - Wir störten das große Geschäft
Autoren: Delfried Kaufmann
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gehalten hatte und den unsere Leute mühsam aus den Trümmern herausgeschweißt hatten, kannten wir. Es war Coal Beech. Er lag zu diesem Zeitpunkt schon im Hospital, und die Ärzte bemühten sich darum, ihn zusammenzuflicken.
    Bei Bedge lag die Sache anders. Er war nicht vorbestraft, und wir hatten zu diesem Zeitpunkt noch keine Klarheit darüber, aus welchen Gründen und auf welchem Wege er zu der Erpresserbande gekommen war. Später sollten wir hören, daß er Adlain Lloyd gekannt hatte. Antony Law, Lloyds Sekretär, hatte ihn Fountain als Opfer empfohlen, und Fountain hatte den Versuch unternommen, ihn zu erpressen, aber zu diesem Zeitpunkt war Bedge durch eine unglückliche Spekulation bereits ein völlig ruinierter Mann, der zu jeden! Unternehmen bereit war, wenn es nur etwas einbrachte. Fountain hielt ihn sich warm, denn Bedge wußte in den New Yorker Finanzkreisen gut Bescheid, und sein Wissen war dem Erpresserchef wertvoll.
    Alles das — wie gesagt — erfuhren wir viel später. Vorläufig also saßen Bedge, Matoni und Toon uns gegenüber und schnitten Gesichter, die eine Mischung aus Trotz und Angst ausdrückten.
    Ich wandte mich nur an Bedge: »Verbrechen zahlen sich nicht aus, Bedge«, sagte ich. »Sie hätten das vorher bedenken sollen, und auch Larry Fountain wird es erfahren.«
    Er öffnete den Mund. Ich hob die Hand.
    »Sagen Sie nicht, daß Sie gezwungen worden sind. Sie haben gehorcht. Auch das kann ein Verbrechen sein. Ich weiß nicht, wann Sie zu Fountains Gang gestoßen sind. Aber wann immer es gewesen ist, spätestens bei Adlain Lloyds Tod hätten Sie aussteigen müssen, wenn noch ein Funken von Anstand in Ihnen gewesen wäre. Es ist auch dem FBI bis jetzt nicht bekannt, welche Geschäfte Fountain betrieb, bevor er es mit Erpressung versuchte, denn das Hotel war ja nur Tarnung. Jedenfalls scheinen sie nicht gutgegangen zu sein, und so versuchte er es auf direktem Weg. Er verlangte Geld von vermögenden Leuten und drohte ihnen den Tod an, wenn sie es nicht herausrückten. Viel Erfolg hatte er zuerst mit dieser Methode nicht. Die Bedrohten zogen es vor, die Polizei anzurufen, und die Polizei sorgte dafür, daß Fountain an seine Opfer gar nicht herankam, wobei noch der Zweifel bleibt, ob er zu diesem Zeitpunkt überhaupt schon die Absicht hatte, Ernst zu machen, wenn jemand nicht zahlte. Als Gehilfe hatte sich Fountain jenen Norge-Rundson geholt. Dann traf Norge-Rundson eines Tages einen alten Bekannten, der einmal mit ihm in Boston im gleichen Gefängnis gesessen hatte. Dieser Mann war Antony Law, der es immerhin bis zum Sekretär eines Millionärs gebracht hatte. Der Millionär aber, Adlain Lloyd, stand vor dem Konkurs. Rundson und Law unterhielten sich über den Fall. Law besaß Beweise, daß Lloyd sich in strafbare Handlungen eingelassen hatte; aber er wagte nicht, diese Möglichkeit auszuwerten. Rundson ließ sich die Unterlagen geben, brachte sie zu Fountain, und sie zogen gemeinsam die Erpressung Lloyds auf. Sie nahmen Lloyd den Rest des Vermögens ab. Es war nicht mehr sehr viel. Durch Law, der einen Anteil bekam, wußten sie genau Bescheid, und als Lloyd seine letzten Cents abgeliefert hatte, griff Fountain seinen alten Plan wieder auf. Was er zur Durchführung brauchte, war ein abschreckendes Beispiel. Lloyd wurde dieses Beispiel. Er erschoß ihn, und er sorgte selbst dafür, daß die Hintergründe dieses Mordes bekanntwurden. Er hatte Erfolg, aber dann erlitt er im Falle Bender eine schwere Niederlage. Er verlor in Rundson den einzigen wirklichen Gehilfen, den er hatte, nachdem er vorher selbst Law tötete, der aussteigen wollte, als die Sache anfing blutig zu werden. Übrigens hat er auch Rundson auf dem Gewissen. Wir verwundeten Norge-Rundson zwar, aber Fountain tötete ihn, weil er um die eigene Sicherheit fürchtete. Nach Rundsons Tod mußte auch Coal Beech von der Bildfläche verschwinden. Ich vermute, daß Fountain ihn im Hotel ›Vermeer‹ versteckt hielt. Das Erpressungsgeschäft aber war wieder erledigt, zumal wir in Rundsons Zimmer eine Liste mit allen Namen von Leuten fanden, die an ihn gezahlt hatten. Fountain sann darüber nach, wie die Sache wieder in Gang gebracht werden konnte. Der geheimnisvolle Erpresser mußte in der Öffentlichkeit Furcht und Schrecken verbreiten, sonst durfte er sich keinen Erfolg davon versprechen — Sie mußten heran, Lee Bedge! Sie riefen uns vom Hotel aus an und ersannen die Lügengeschichte von der Erpressung, die auch an Ihnen versucht
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