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0025 - Wir störten das große Geschäft

0025 - Wir störten das große Geschäft

Titel: 0025 - Wir störten das große Geschäft
Autoren: Delfried Kaufmann
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aus der Nase ziehen. In Wahrheit bestanden unsere Maßnahmen darin, daß wir jede Adresse eines Anrufers an das zuständige Revier Weitergaben und die Leute der besonderen Obhut der Cops empfahlen.
    Wie gesagt, am Abend hatten wir dreiundvierzig Anrufe registriert, und Phil bemerkte nachdenklich: »Ob er fünfzig Leute mit seinen Sendungen beglückt hat? Das wären also sieben, die sich ins Bockshorn jagen ließen.«
    »Es sind mehr«, antwortete ich. »Eine ganze Menge überlegt noch, ob sie anrufen oder zahlen sollen. Ich wette, daß diese Aktion ihm an die zwanzig Opfer bringt.«
    Ich behielt recht. Am anderen Tag standen die Telefone kaum weniger still als am Tag vorher, und wir registrierten noch einmal einunddreißig Personen.
    Die Zeitungen berichteten immer noch Kleinigkeiten über die Sensation im Hotel »Vermeer«, meistens jedoch unter der Überschrift Mr. Bedge’ Leiche noch nicht gefunden. Das Lee Bedge nur noch als toter Mann in die Öffentlichkeit gelangen konnte, schien für sie eine Selbstverständlichkeit zu sein.
    Phil und ich, wir hatten längst unser Nachtquartier auf zwei Couches im FBI-Gebäude aufgeschlagen. Die Untersuchungen unserer Gruppe im Hotel »Vermeer« waren abgeschlossen. Die chemischen und technischen Untersuchungsergebnisse, die Protokolle, lagen auf meinem Schreibtisch. Die Versiegelung des Hotels war aufgehoben worden. Denkey ging es besser, aber er bekam noch täglich eine Bluttransfusion.
    Am dritten Tag vertröpfelten die Anrufe. Nur noch zwei Leute meldeten sich. Dafür ging es am vierten Tag wieder los. Diesmal waren es alles Leute, die bereits einen Drohbrief bekommen hatten.
    Der Text des zweiten Briefes lautete:
    Sie haben unsere Aufforderung ignoriert. Sie haben verneint, als wir anriefen. Wir geben Ihnen noch eine Chance und rufen heute abend noch einmal an. Wir raten Ihnen: Ändern Sie Ihre Meinung. Und studieren Sie gründlich die beiliegende Zeitung, bevor Sie sich entschließen.
    Beigefügt war diesen Briefen die Ausgabe einer großen Zeitung von gestern, in der unter der Überschrift: Was steckt hinter der Schießerei im Hotel ›Vermeer‹? besonders deutlich auf die Zusammenhänge zwischen dem Tod von Adlain Lloyd und dieser Sache hingewiesen und in der das FBI ziemlich scharf angegriffen wurde.
    ***
    In der Nacht, als wir schon unter unseren Decken auf den Couches lagen, fragte Phil: »Was glaubst du, wie lange es noch dauert?«
    »Noch eine Nacht oder zwei Nächte.«
    »Hoffentlich«, sagte er mit einem Seufzer. »Das Warten macht nervös, und vor allen Dingen bekomme ich Angst, wir könnten doch noch etwas falsch gemacht haben.«
    Phil brauchte nicht mehr zu warten. Mitten in der Nacht, um zwei Uhr, riß uns das schrille Läuten unseres Telefons aus dem Schlaf.
    In zwei Sätzen war ich am Apparat. »Überwachung 13«, meldete sich der Anrufer. »Ein schwerer Wagen ist vorgefahren. Ich glaube, eine Lincoln-Limousine.«
    »Danke«, sagte ich, und ich schrie es vor Aufregung viel zu laut in die Muschel. »Wir kommen.«
    Ich legte auf. Phil hatte schon die Schuhe angezogen und griff nach seiner Jacke.
    Ich angelte mir die Halfter mit dem 38er vom Stuhl, als das Telefon noch einmal läutete.
    »Überwachung 8«, sagte es in der Leitung. »Ein Wagen parkt vor dem Haus. Zwei Männer, wenn ich richtig gesehen habe.«
    »Wir sind . schon unterwegs. Nichts unternehmen, aber Abfahrt verhindern, wenn sie es versuchen sollten, bevor wir kommen.«
    Hörer in die Gabel, Tür auf, Treppe hinunter, das geschah alles wie in einem Augenblick.
    Im Vorbeilaufen rief ich dem Mann in der Zentrale zu: »Fall Safety!«
    Das war ein Stichwort für einen ausgeklügelten Plan, und er nahm sofort den Hörer ab. Genau sieben Minuten nach uns würde sich ein zusätzlicher Wagen mit G-men in Bewegung setzen.
    Es ist übertrieben, wenn ich sage, daß der Jaguar mit laufendem Motor im Hof stand, aber beinahe war es so. Ich hatte ihn so hingestellt, daß seih Kühler pfeilgerade auf den Ausgang gerichtet war, und ich hatte dem Beamten, der für die Fahrzeuge verantwortlich war, die Hölle angedroht, falls er es zulassen würde, daß irgendwer zu irgendeiner Tages- oder Nachtzeit seine Karre so abstellen könnte, daß mein Jaguar nicht innerhalb von fünf Sekunden auf der Straße sein würde. Der Beamte hatte sich das zu Herzen genommen. Wir waren innerhalb von fünf Sekunden auf der Straße.
    Na ja, wir machten New Yorks nächtliche Straßen zur Rennstrecke.
    Ich stoppte den Jaguar ein gutes
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