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0023 - Die Geistervögel

0023 - Die Geistervögel

Titel: 0023 - Die Geistervögel
Autoren: Jason Dark
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wuchsen Arme.
    Auch das Gesicht veränderte sich. Haar sproß auf dem Kopf.
    Dunkles Haar. Die Gesichtszüge formten sich heraus, wurden zu einem Männerantlitz.
    »Nein!« flüsterte das Mädchen. »Das ist…«
    Kathy sprach nicht mehr weiter, denn sie kannte die Person, die plötzlich vor ihr stand.
    Es war kein anderer als…
    Der Anblick war zuviel für Kathy. Von einem Moment zum anderen fiel sie in Ohnmacht.
    ***
    Der Mann stieß ein gellendes Lachen aus.
    Es war bereits zu spät, die Fensterläden zu schließen. Die Klappen waren von außen angebracht, und wenn einer von uns das Haus verließ, lief er den Killervögeln genau in die Arme.
    Ich warf mich auf dem Absatz herum.
    »Die Vögel greifen an!« schrie ich.
    Sekundenlang war es still. Mein Gehirn speicherte den Anblick der Gesichter.
    Patrick Kilrain hatte sich erhoben. Seine Blicke waren auf eines der Fenster gerichtet, schienen aber in unendliche Fernen zu gehen.
    George Kilrain stand auf der Treppe, beide Hände um den hölzernen Handlauf gekrallt.
    Terry hob ihre rechte Faust vor die Lippen gepreßt, so als hätte sie im letzten Augenblick einen Schrei noch unterdrücken können.
    Sukos Rechte lag auf dem Kolben der Pistole. Er hatte reagiert wie ich.
    Mrs. Kilrain stand an der Tür zum Nebenraum. Kalkweiß vor Angst.
    Ich sprach Patrick Kilrain an. »Gibt es hier einen Raum ohne Fenster?«
    »Ja, oben!« antwortete George.
    »Dann geht rein. Schnell.«
    Als Mrs. Kilrain nicht sofort reagierte, packte ich die Frau und zog sie zur Treppe. George lief die Stufen hinunter und nahm seine Mutter in Empfang.
    Und Suko sorgte sich um den alten Kilrain, der unbedingt helfen wollte. »Ich will mitkämpfen!« schrie er.
    »Nein, verdammt!«
    Das Brausen draußen wurde immer lauter. Ich konnte mich um die anderen nicht mehr kümmern, da ich eine provisorische Deckung aufbaute. Kurzerhand kippte ich den Tisch um, wollte den anderen somit Gelegenheit geben, sich zurückzuziehen.
    Dabei bekamen sie von mir Rückendeckung.
    Kilrain wollte noch immer nicht. Ich hörte ihn schreien. Dann wurde es Suko zuviel.
    »Tut mir leid«, sagte er. Es klatschte, und Patrick Kilrain war still. Ich warf einen hastigen Blick zur Treppe.
    Patrick Kilrain lag auf den Stufen. Suko faßte ihm unter beide Achseln. George Kilrain wußte, was zu tun war.
    Er ergriff die Beine seines Vaters. Gemeinsam hievten er und Suko den Iren die Treppe hoch.
    »Ich komme zurück!« rief Suko mir zu.
    Als Antwort nickte ich. Jedes weitere Wort wäre jetzt zuviel gewesen. Ich bereitete mich auf den Angriff der Vögel vor. Daß die Scheiben sie nicht stoppen konnten, lag auf der Hand. Etwas Hoffnung setzte ich noch auf das Kreuz, das Kilrain draußen aufgestellt hatte. Aber wenn die Tiere schlau waren, dann würden sie es umfliegen.
    Draußen schwoll das Rauschen der Flügel noch mehr an. Auch das häßliche Krächzen wurde lauter. Dazwischen vernahm ich die schrillen Schreie der Möwen. Die Tiere waren aufgeputscht.
    Sie lauerten auf ihre Opfer.
    Ich verließ meine Deckung und holte die Schrotflinte. Sie war zwar nicht mit geweihter Munition geladen, doch ich hoffte, daß ich einen konzentrierten Angriff stoppen konnte, wenn ich voll in die Masse der Geistervögel hineinhielt. Schrot besaß auf kurze Entfernung eine ungeheuere Durchschlagskraft. Es würde bestimmt einige Killervögel ausschalten.
    Verdammt, wo blieben die Biester denn?
    Die Spannung wuchs. Warteten sie bewußt mit einem Angriff?
    Wollten sie die Menschen nerven, um dann überraschender und grausamer zuschlagen zu können?
    Da zersplitterte die erste Scheibe.
    Ich hörte das Klirren des Glases, blickte über die Deckung, konnte aber nichts sehen.
    Doch die Vögel waren im Haus. Sie hatten sich einen anderen Weg gesucht, da das Kreuz vor dem Gebäude sie vertrieben hatte.
    Dann hörte ich das Krächzen und Kreischen. Und sie kamen.
    Aus einem Nebenraum, dessen Tür offenstand.
    Im ersten Augenblick dachte ich, mein Herz würde stehenbleiben. Die Vögel quollen wie eine flatternde, kreischende Wolke in den Raum. Sie alle waren zu Monstern degeneriert, trugen häßliche Totenschädel mit gelblich schimmernden Augen.
    Sekundenlang war ich unfähig, mich zu bewegen. Es war für mich ein grausamer und gleichzeitig depremierender Anblick.
    Wie sollte ich der Masse der Horrorvögel gegenübertreten?
    Doch es siegte mein Kämpferinstinkt, mein unbändiger Wille, mich zu verteidigen und Leben zu retten.
    Ich packte die Schrotflinte, nahm Maß
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