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0023 - Die Geistervögel

0023 - Die Geistervögel

Titel: 0023 - Die Geistervögel
Autoren: Jason Dark
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ich Suko erreicht. Wir bildeten ein Team, in dem sich der eine auf den anderen verlassen konnte.
    Ich prallte gegen die Gangwand und fand Zeit, meine Beretta nachzuladen.
    Jetzt hatte Suko sich verschossen. »Zurück!« keuchte ich.
    Suko verschwand. Er lief den Gang hinunter.
    Die Vögel kamen, füllten vor mir den Gang aus, und sekundenlang schockte mich dieser Anblick.
    Dann hielt ich hinein in die Wolke.
    So wie Suko vorher, so schoß jetzt ich. Und jeder Schuß war ein Treffer. Die Ausbildung machte sich bezahlt.
    Dann feuerte Suko wieder; er gab mir Rückendeckung. Und doch gelang es einigen Biestern, uns zu erreichen. Ich spürte plötzlich zwei Krallen im Nacken, riß den linken Arm hoch, bekam den Vogel zu packen und schmetterte ihn gegen die Gangwand.
    Den nächsten tötete ich mit meinem Dolch.
    Der Raum, in den sich die anderen zurückgezogen hatten, lag am Ende des Ganges. Suko riß die Tür auf, als wir für einen Augenblick Luft hatten.
    »Los, rein!«
    Ich warf mich durch den Spalt. Suko folgte einen Herzschlag später. Er warf die Tür zu. Es donnerte wie bei einem Kanonenschuß.
    »Okay«, keuchte mein Partner und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er reichte mir die Hand und zog mich hoch.
    Schweratmend lehnte ich mich gegen die Wand. Mein Herz hämmerte bis zum Hals. Mit der Zunge fuhr ich über meine spröden Lippen. Dann sah ich mich um.
    Wir befanden uns in einer Abstellkammer. Der Raum war ziemlich groß. An den Wänden hingen Gartengeräte: Spaten, Äxte, Spitzhacken und eine Sense. Hochkant stand eine Schubkarre daneben. Ihr fehlte das Rad. Das Licht an der Decke wurde von einer Schalenlampe verbreitet. Die Kilrains und Terry Lund hatten sich bis an die gegenüberliegende Wand zurückgezogen. Ängstlich schauten sie mich an. George Kilrain hielt eine Axt umklammert. Weiß und spitz stachen die Handknöchel hervor.
    Ich grinste, obwohl mir nicht danach zumute war. »Keine Angst, ich lebe noch!«
    »Aber Sie bluten ja!«, rief Mrs. Kilrain.
    Ich schaute mir meine Hände und Arme an. Die verdammten Schnäbel hatten mir zahlreiche kleine Wunden gerissen. Einige waren zum Glück schon wieder eingetrocknet.
    Patrick Kilrain räusperte sich. Sein Kinn war angeschwollen.
    Dort hatte ihn Sukos Faust getroffen. »Ich möchte mich entschuldigen«, sagte er. »Vorhin habe ich…«
    Suko winkte ab. »Schätze, das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für solche Worte.«
    Der Meinung war ich auch.
    Terry Lund kaute auf der Unterlippe. Ihre Augendeckel zuckten. »Wie wird es weitergehen, John?« fragte sie ängstlich.
    »Die Biester werden nicht aufgeben«, antwortete ich. »Warum sollen wir hier Lügen verbreiten? Uns steht noch ein harter Kampf bevor.«
    »Dann sind wir in diesem Raum falsch«, sagte George Kilrain.
    »Das ist eine Rattenfalle. Durch die Tür können wir die verdammten Viecher bestimmt nicht aufhalten.«
    »Da haben Sie recht«, stimmte ich ihm zu. »Irgendwann brauchen wir frische Luft.« Mein Blick wanderte umher. Ich deutete auf die Wand gegenüber der Tür. »Was liegt dahinter?«
    Patrick Kilrain antwortete. »Ein Anbau. Er führt zum Garten hin.«
    »Ist die Wand stabil?«
    Meine Frage bewirkte eine sekundenlange Stille. Dann pfiff George Kilrain durch die Zähne. »Sie meinen, wir sollten sie einreißen?«
    »Ja.« Ich zeigte auf zwei Spitzhacken und auf eine an der Wand hängende Axt. »Geräte haben wir ja.«
    »Und was hätten wir gewonnen?« fragte Georges Vater.
    »Im Freien haben wir mehr Chancen. Wir könnten Hilfe holen.«
    »Die Idee ist gut«, kommentierte Suko. »Außerdem sieht es mit unserer Munition sehr mies aus.«
    Auch die anderen stimmten mir zu.
    »Das Kreuz hat sie also nicht abgehalten«, sagte der alte Kilrain dumpf.
    »Doch. Aber sie sind durch ein Seitenfenster geflogen«, erklärte ich. »Diese Biester sind schlau. Und der Anführer, der hinter ihnen steht, nicht minder.«
    »Aber wer ist es?« fragte George.
    Ich hob die Schultern. »Wir bekommen es schon heraus. Jetzt ist wohl nicht der rechte Zeitpunkt, sich darüber Gedanken zu machen.«
    »O Lord, wenn das nur gutgeht!« flüsterte Mrs. Kilrain. Draußen vor der Tür warteten die Vögel. Wir hörten das Rauschen der Flügel. Und im nächsten Augenblick hackten schon die Schnäbel gegen das Holz.
    »Los!« rief ich, »wir dürfen keine Sekunde mehr verlieren!« Suko und ich rissen die beiden Spitzhacken von der Wand. Der Wettlauf mit der Zeit hatte begonnen…
    Meistens müssen sich die Tiere
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