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Zwischen Vernunft und Sehnsucht (Julia) (German Edition)

Zwischen Vernunft und Sehnsucht (Julia) (German Edition)

Titel: Zwischen Vernunft und Sehnsucht (Julia) (German Edition)
Autoren: Annie West
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Sie hätte nie gewagt, ihm Haferbrei vorzusetzen!
    „Was ist los?“, fragte er schroff, als er sie leise kichern hörte.
    „Nichts, Mr Carstairs. Also, auf dem Speiseplan stehen Chicken-Masala-Burger mit Gurkendip, aber wenn Sie lieber …“
    „Klingt großartig. Plötzlich habe ich einen Riesenappetit.“ Sein flüchtiges Lächeln vermittelte Chloe eine Ahnung davon, wie unwiderstehlich er sein musste, wenn er gute Laune hatte.
    Falls das jemals der Fall war.
    Er versetzte ihr auch gleich wieder einen Dämpfer, indem er spöttisch hinzufügte: „Kluge Wahl, übrigens. Damit kommt selbst ein Blinder zurecht.“
    Sie hatte ihn nur davor bewahren wollen, auf der Suche nach dem Essen mit der Gabel auf seinem Teller herumstochern zu müssen. Was war falsch daran?
    Ihr Arbeitgeber war direkt bis an die Grenze zur Schroffheit, mürrisch und kein bisschen liebenswürdig. Ganz anders als sein Bruder, dieser Charmeur.
    Der Gedanke an Adrian ließ sie schaudern. Sie wusste, welchen der beiden Carstairs sie lieber um sich hatte.
    „In einer halben Stunde gibt es Essen.“
    „Gut.“ Er wandte sich ab und tastete sich zum Schreibtisch vor, was sie gleich wieder milder stimmte. Für einen vitalen Mann wie ihn musste es schwer sein, sich in einer Welt zurechtzufinden, die er nicht sehen konnte. Vielleicht war seine miserable Laune ja verständlich.
    „Ach, Ms Daniels …“ Er drehte sich noch einmal um. „Haben Sie eine Verschwiegenheitsklausel unterschrieben?“
    „Ja, habe ich.“
    „Dann wissen Sie, dass alles, was Sie hier zu sehen oder zu hören bekommen, streng vertraulich ist?“
    Sie holte tief Luft und sagte sich, dass er jedes Recht hatte, sich abzusichern. Und dass es nichts mit ihr persönlich zu tun hatte.
    „Natürlich.“
    „Sehr gut, dann denken Sie immer daran. Ich bringe jede Indiskretion, ob geschäftlich oder privat, rigoros zur Anzeige.“
    Jetzt reichte es ihr aber. Sie hatte schon genug private Probleme mit Ted und seiner teuren Rehabehandlung. Sie musste sich nicht auch noch von ihrem Arbeitgeber beleidigen lassen.
    „Ich habe für diverse Prominente gearbeitet, Mr Carstairs. Leute, die auf Schritt und Tritt von Paparazzi verfolgt wurden.“ Ihr eisiger Ton ließ keinen Zweifel daran, dass deren Popularität wesentlich höher einzustufen war als die eines Declan Carstairs, egal wie viel Vermögen er besaß. „Keiner von ihnen hatte jemals Grund zur Klage.“
    „Nein?“ Provozierend hob er eine Augenbraue.
    „Nein. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden? Dann kümmere ich mich um das Mittagessen.“
    Chloe widmete sich mit Feuereifer der Aufgabe, das schöne historische Anwesen auf Hochglanz zu bringen. Ihr Lieblingsplatz war die Veranda mit Blick auf den sorgsam gepflegten, parkähnlichen Garten, der an seinem hinteren Ende von steil abfallenden Klippen begrenzt wurde. Unterhalb davon erstreckte sich, so weit das Auge reichte, ein sattes grünes Tal.
    Der herrschaftliche Landsitz stellte einen traumhaften Arbeitsplatz dar. Zumal er über einen nachträglich angebauten Seitenflügel verfügte, in dem sich die modern eingerichtete Küche und eine Extrasuite für die Haushälterin befanden.
    Chloe liebte das schöne alte Haus. Die viele Arbeit störte sie nicht, im Gegenteil. So kam sie nicht in Versuchung, öfter als nötig das Büro aufzusuchen, in dem Declan Carstairs den Großteil des Tages verbrachte.
    Manchmal, wenn sie die Halle durchquerte, hörte sie ihn mit sonorer Stimme am Telefon sprechen oder sich mit seinem Assistenten David Sarkesian beraten, der inzwischen aus Sydney zurück war. Dann beschleunigte sie automatisch ihre Schritte, um nicht wieder in den Verdacht zu geraten, ihren Chef belauschen zu wollen.
    Sein Misstrauen machte ihr immer noch zu schaffen.
    Zumal sie zugeben musste, dass sie viel zu gern den Klang seiner warmen dunklen Stimme hörte. Und von prickelnder Nervosität ergriffen wurde, wenn Declan nur in ihre Nähe kam. Was beides ein Beweis dafür war, dass ihr Interesse an Männern keineswegs mit Mark gestorben war.
    Sie wünschte, es wäre so. Auf das heftige Flattern in ihrem Magen, wenn ihr Chef sie flüchtig berührte oder das Wort an sie richtete, konnte sie gut verzichten.
    Trotzdem genoss sie die kleinen Wortgefechte, die bald zur täglichen Routine zwischen ihnen wurden. Declan ließ keine Gelegenheit aus, sie aufzuziehen oder mit ihr zu diskutieren. Es machte ihm offensichtlich Spaß. Und ihr half es, die unschönen Erinnerungen an ihren
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