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Zwischen Vernunft und Sehnsucht (Julia) (German Edition)

Zwischen Vernunft und Sehnsucht (Julia) (German Edition)

Titel: Zwischen Vernunft und Sehnsucht (Julia) (German Edition)
Autoren: Annie West
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genug.
    „Aha.“ Er legte die Stirn in Falten. „Wäre es möglich, dass er Besuch bekam, ohne dass Sie es merkten?“
    „Möglich schon. Aber unwahrscheinlich.“
    Adrian hatte immer beharrlicher ihre Nähe gesucht, sodass sie zu allen erdenklichen Tricks greifen musste, um Ruhe vor ihm zu haben. Sie wäre für jeden Gast dankbar gewesen, der ihn davon abgehalten hätte, ihr nachzustellen.
    „Verstehe.“ Declan ließ die Schultern hängen. Er wirkte so frustriert, dass sie versucht war, ihm tröstend über den Arm zu streichen, aber sie hielt sich zurück. Sie wusste, dass sie sich vermutlich eine Abfuhr eingehandelt hätte.
    „Tut mir leid, dass ich Ihnen nicht weiterhelfen kann.“
    „Kein Problem.“ Müde lächelnd schob er sich eine widerspenstige Locke aus der Stirn. „Aber sollten Sie sich an eine Blondine erinnern, mit der er zusammen war, dann lassen Sie es mich bitte wissen. Ich muss dringend Kontakt mit ihr aufnehmen.“
    „In Ordnung“, sagte sie verwundert. Adrian hatte ihr gegenüber keine Freundin erwähnt. Sie hatte ihn für einen notorischen Einzelgänger gehalten.
    „Gut.“ Declan zögerte, als wollte er noch etwas sagen, drehte sich dann aber abrupt um und ging.

3. KAPITEL
    „Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten.“
    Chloe drehte sich um und sah ihren Arbeitgeber im Türrahmen lehnen. Er wirkte, als hätte er schon eine Weile dort gestanden und sie beobachtet.
    Nein, nicht beobachtet. Aber als hätte er mitbekommen, wie sie selbstvergessen in der Küche hantiert und dabei vor sich hin gesummt hatte. Das genügte, um sie nervös zu machen.
    Allerdings nicht ängstlich nervös wie bei Adrian, der ihr wie ein Stalker hinterhergeschlichen war.
    Declans Nähe löste ein angenehmes Kribbeln in ihr aus. Sein Anblick ließ ihr Herz vor Freude höher schlagen, nicht vor Panik. Seine Anwesenheit hatte sie darin bestärkt, dass es richtig gewesen war, nach Carinya zurückzukehren.
    Und ihre nächtlichen Albträume wurden immer öfter von heißen Fantasien verdrängt, in denen ein splitternackter, äußerst gut gebauter Declan Carstairs die Hauptrolle spielte.
    „Ja, Mr Carstairs?“ Ihr kühler Ton war reine Fassade.
    Er trat auf sie zu und rieb sich das Stoppelkinn. „Ich muss an einer Konferenz in Sydney teilnehmen und würde gern diesen Bart loswerden.“
    Um ein Haar hätte sie die Hand ausgestreckt und ebenfalls sein Kinn gestreichelt.
    Was war nur mit ihr los? Er war nicht ihr Freund, schon gar nicht ihr Geliebter. Sie kannte ihn kaum. Bei Mark war ihr Verlangen ganz allmählich gewachsen, zusammen mit ihrer Liebe zu ihm. Bei Declan brach es wie ein Wirbelsturm über sie herein.
    „David ist schon vorausgefahren. Ich könnte es mit dem Elektrorasierer versuchen, aber das geht vermutlich schief.“
    „Ich helfe Ihnen gern, Mr Carstairs. Aber ich warne Sie, ich habe noch nie jemanden rasiert.“
    „Dann ist das heute eine Premiere.“ Er lächelte breit. „Für uns beide.“
    So offen und herzlich hatte er sie noch nie angelächelt. Chloe wünschte fast, er würde auch jetzt nicht damit anfangen.
    Dieser Mann, blind und von Narben gezeichnet, war einfach atemberaubend attraktiv. Welche Frau würde ihm widerstehen können, wenn er erst seinen ganzen Charme spielen ließ? Vielleicht sollte sie froh sein, dass er meistens seine schroffe Seite hervorkehrte.
    „Ich erwarte Sie in fünf Minuten in meinem Badezimmer.“
    Obwohl sie fast ein Jahr lang mit Mark zusammengelebt hatte, war ihr nicht bewusst, wie intim es sein konnte, einen Mann zu rasieren.
    Sie stand eingeklemmt zwischen Declans langen Beinen, während er vor ihr auf einem Hocker saß. Rechts von ihr war das Waschbecken, hinter ihr die Wand.
    Ihr Herz hämmerte vor Aufregung, als sie die Rasierklinge ansetzte und über Declans schaumbedeckte Wange gleiten ließ. Überdeutlich spürte sie seinen warmen Atem durch ihr T-Shirt und den Druck seiner Schenkel an ihren.
    Ihre Finger zitterten.
    „Sehen Sie mal, so geht das.“ Ungeduldig ergriff er ihre Hand und führte sie, was Chloe nur noch nervöser machte.
    „Ja, schon gut.“ Sie streifte den Schaum von der Klinge und machte sich an die Arbeit, entschlossen, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Auch nicht von Declans männlich-herbem Duft, der sie in der Nase kitzelte.
    Reglos wie eine Statue saß er da, während sie sich innerlich am Riemen riss. Leider machte sie den Fehler, ihm zwischendurch in die Augen zu sehen. Unergründlich tiefe dunkle Augen mit goldenen
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