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Zwischen Tod und Ewigkeit

Zwischen Tod und Ewigkeit

Titel: Zwischen Tod und Ewigkeit
Autoren: Clark Darlton
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Wir wissen nun, warum die Welt unterging, und wir wissen auch, daß die Menschen selbst daran schuld sind. ›Nach uns die Sintflut‹, das war in etwa der Standpunkt. Warum sollte die gerade herrschende Generation auf die Bequemlichkeiten der Zivilisation verzichten, nur um die nachkommenden zu schützen? Es fehlte an Verantwortung.« Er sah Mark an. »Laßt euch Zeit mit dem Flug. Wir haben Arbeit für Jahre hier, und San Francisco braucht uns nicht so dringend.«
    »Was ist mit der übrigen Welt?«
    »Die Funkverbindungen werden intensiver und sind regelmäßig. Jede Gruppe versucht auf ihre Art, weiterzuleben. Eines Tages wird es auch wieder Autos und Flugzeuge geben. Wir werden nicht die einzigen bleiben, die aus der Vergangenheit Vorteile ziehen.«
    »Wichtig ist, daß alle gelernt haben, Gerald. Es wird Ihre Aufgabe sein, in dieser Hinsicht belehrend zu wirken, die Menschen aufzuklären und so dafür zu sorgen, daß eine Wiederholung der Katastrophe unmöglich wird. Sylvia und ich kümmern uns um die Termiten und Südamerika. Ich muß wissen, ob es dort noch Menschen gibt.«
    Am nächsten Tag beluden sie das Flugzeug. Außer Lebensmitteln nahm Mark noch einige Kisten Termitenpulver mit, außerdem eine große Anzahl kleiner Benzinbehälter und genügend Munition für das eingebaute Maschinengewehr. Der kleine Laderaum im Heck und der hintere Teil der Doppelkabine wurden vollgepackt.
    Gerald baute das Funkgerät ein, das er zusammengebastelt hatte.
    »Kurzwelle mit großer Reichweite, Mark. Auf einer bestimmten Frequenz sollte es möglich sein, eine Verbindung herzustellen. Ich werde jeden Tag abends, wenn die Sonne untergeht, eine Stunde auf Empfang bleiben.«
    Nach kurzem Abschied starteten Mark und Sylvia, legten in El Paso einen Aufenthalt ein und lieferten die versprochenen Aggregate und Energiespeicher ab, um dann endgültig der Zivilisation Lebewohl zu sagen.
    Vor ihnen lag das Unbekannte.

 
10.
     
    Nach fünf Stunden erreichten sie den Giftriegel in Südmexiko. Mark flog sehr niedrig, denn er wollte die Wirkung ihrer Maßnahme feststellen, falls bereits eine solche eingetreten war.
    Unterwegs hatten sie nur einige wenige Termiten beobachten können, die langsam nach Norden zogen. Es mußte sich um Exemplare handeln, die schon früher bis hierher vorgedrungen waren oder aber den fünfhundert Meter breiten Giftstreifen überflogen hatten.
    »Sieh nur, Mark – tote Termiten! Wie ein weißer Gürtel quer durch die Landschaft.«
    Mark ging noch tiefer, um Einzelheiten erkennen zu können.
    Sylvia hatte recht.
    Die Termiten waren ein Stück in den Todesstreifen eingedrungen, ehe sie verendeten. Die Mauer aus Kadavern zog sich quer durch den Isthmus und bildete die Grenze zwischen dem Reich der Termiten und dem der Menschen.
    Und nun überschritt der Mensch diese Grenze.
    Mark zog die Maschine wieder hoch. Gleichzeitig lief der Propeller, sonst gab es keine Geräusche.
    Unter ihnen lag Yucatán.
    Wo einst üppiger Urwald gewesen war, standen nur noch kahlgefressene Bäume und Berge ohne jede Vegetation. In Guatemala und Honduras sah es nicht anders aus. Sie folgten dem schmalen Band Panamas, und dann tauchten die Gebirge Kolumbiens vor ihnen am Horizont auf.
    »Auf der Karte sind Täler eingezeichnet, ihnen müssen wir folgen. Mehr als viertausend Meter können wir nicht steigen, außer im Notfall. Die Luft wird zu dünn.«
    »Und hinter dem Gebirge?«
    »Liegt Hochebene, dann das Amazonasbecken. Die Brutstätte der Termiten.«
    Bei Bogata fanden sie einen Paß und folgten dann dem Lauf des Meta, der plötzlich genau nach Süden abbog und sie mitten hinein ins Amazonasgebiet führte.
    Aber es wurde dunkel.
    »Wenn ich einen Landeplatz finden kann, landen wir. Wir könnten während der Nacht zuviel übersehen. Dort vorn ist ein Plateau. Es steigt wie eine Insel aus der Ebene empor. Fällt dir daran etwas auf, Sylvia?«
    »Ja, es wachsen Bäume dort – ich meine, Bäume mit Blättern!«
    »Richtig! Die Termiten sind nicht hinaufgekommen, die Wände sind zu steil. Wenn wir eine Lichtung finden ...«
    Mark entdeckte mehrere Landeplätze, aber er konnte trotz des Tiefflugs nicht feststellen, ob der Boden trocken und fest war. Wenn sie in sumpfigem Gelände steckenblieben, war der Flug zu Ende.
    »Am Südrand sieht es gut aus, Mark. Der Boden ist felsig. Es liegen aber Steine herum. Ein paar Bäume stehen auch dort ...«
    »Ich denke, es geht schon«, erwiderte er kurz und setzte zur Landung an.
    Er holte tief
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