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Zwischen Tod und Ewigkeit

Zwischen Tod und Ewigkeit

Titel: Zwischen Tod und Ewigkeit
Autoren: Clark Darlton
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eingravierter Schrift. In fünf Sprachen stand darauf zu lesen:
    »Zu Ihrer Information!«
    Das war alles.
    »Sind Sie sicher, Gerald, daß wir nun erfahren, was geschehen ist? Die Zeitungen dort ...«
    Der Physiker nahm eins der Bündel heraus und deutete auf das Datum.
    »Sehen Sie nur, Mark! Der 7. Januar 2128! Das heißt, wir lagen schon seit einhundertdreißig Jahren im Tiefschlaf, als diese Zeitung erschien. Wir werden erfahren, was unsere relative Zukunft brachte, die heute längst Vergangenheit ist.«
    Er wollte die Zeitung aus dem Packen ziehen, aber Mark legte seine Hand auf seinen Arm.
    »Warten Sie, Gerald, ich halte es für besser, wenn wir chronologisch vorgehen.«
    »Sie haben recht«, stimmte Gerald zu und legte die Zeitungen auf ihren Platz zurück. »Und wo ist der Anfang?«
    »Das wird Zeit und Mühe kosten, aber wir werden es schaffen. Wir haben viel Zeit.«
    Gerald nickte.
    »Nach vierhundert Jahren kommt es auf ein paar Tage auch nicht mehr an. Hier unten sind wir sicher, und es ist besser, wir gehen aufgeklärt an die Oberfläche.«
    Drei Tage später formte sich das Bild ...
     
    Marks erste Vermutung bestätigte sich.
    Die Welt war nicht durch Kriege oder durch eine Invasion aus dem Weltraum vernichtet worden, sondern ganz schlicht und einfach durch den Überkonsum der Gebrauchsgüter und vor allem durch die Dummheit der Menschen selbst.
    Die Natur war meuchlings ermordet worden.
    Schon in den siebziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts begann sich die Katastrophe abzuzeichnen. Es begann mit relativ harmlosen Anzeichen wie Verschmutzung des Wassers in allen Teilen der Welt. Auf den Ozeanen bildete sich allmählich eine hauchdünne Schicht von Schmieröl, das aus den abgeblasenen Tanks der großen Schiffe oder von versunkenen Frachtern stammte. Darunter hatten vorerst weder die Fische noch andere Tiere zu leiden, höchstens der Mensch, wenn er klares Wasser zum Baden wünschte. Aber die Ölschicht beeinträchtigte die natürliche Verdunstung des Wassers und bewirkte in allen Teilen der Welt schönes Wetter und dadurch bedingte Trockenheit. Daraus folgerte ein Absinken des Grundwasserspiegels. Die steigenden Temperaturen wiederum hatten Orkane und Unwetter zur Folge.
    Der Meeresspiegel stieg zwangsläufig an. Hinzu kam, daß täglich eine Million Düsenflugzeuge die Atmosphäre systematisch vergifteten. Stickstoff und Kohlendioxyd nahmen zu und verhinderten den vollen Eintritt der Sonnenbestrahlung. Trotzdem verursachten sie ein allmähliches Ansteigen der Durchschnittstemperatur und damit ein Abschmelzen der Gletscher im Norden und Süden. Während ganze Teile der Antarktis eisfrei zu Tage traten, wurden große Flächen von Europa, Asien und Amerika überflutet.
    Das jedoch war erst der Anfang.
    Die eigentliche Ursache war die Bequemlichkeit des Menschen.
    Insektenvertilgungsmittel vergifteten alle Nahrungsmittel, ob es sich um Fisch, Fleisch oder Pflanzen handelte. Das Gift unterlag keiner chemischen Umwandlung, es wanderte von Träger zu Träger, bis es im Menschen landete. Und nichts konnte das Gift vernichten. Es blieb, und es wurde immer mehr. Es nahm Überhand, während jene Insekten, die es töten sollte, in wenigen Generationen – also einigen Monaten – immun wurden.
    Man wußte nicht mehr, wohin mit dem Abfall, insbesondere mit den bequemen Plastikprodukten. Selbst bei angeblich völliger Beseitigung durch entsprechende Verbrennungsanlagen verursachten sie Rückstände, die einfach in die Atmosphäre geblasen wurden – in eine Atmosphäre, die sich nur noch zum Vegetieren eignete, aber nicht mehr zum Leben.
    Luft und Wasser wurden Mangelware.
    Die Welt begann zu ersticken.
    Alle Appelle verhallten nutzlos. Es gab Länder, die in ihrer Not, den Müll in die Meere schütteten und regelrechte Autofriedhöfe auf dem Grund des Ozeans errichteten. Dreitausend Meter, so glaubten sie, sei eine Ewigkeit von ihnen entfernt. Man sah das Chaos nicht, aber es kehrte zu ihnen zurück. Zuerst stieg das in den Motoren noch vorhandene Öl an die Oberfläche, dann der gesammelte Dreck und schließlich der zu Giftstoffen zersetzte Lack. Später, als kleine Atomreaktoren in Betrieb genommen wurden und die Autos noch schneller starben, wurden die Meere radioaktiv verseucht.
    Vernünftige Nationen wrackten die Autos ein, aber die Methode war teuer und zeitraubend. Autos konnten schneller fabriziert als vernichtet werden.
    Selbst Kleinigkeiten trugen zum Untergang bei.
    Es gab bald keine einzige Glas-
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