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Zwillinge der Finsternis

Zwillinge der Finsternis

Titel: Zwillinge der Finsternis
Autoren: Marco Sonnleitner
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hergegeben, zumal die Aussage aller Beteiligten schon genügt hätte, um Sinclair hinter Schloss und Riegel zu bringen. Aber die drei ??? wollten es dem Millionär heimzahlen, wie sie meinten, und deswegen hatte er schließlich mitgespielt.
    »Wie ... wie ist das möglich?« Sinclair hatte das fast mehr zu sich selbst gesagt. Noch immer schien er nicht ganz begriffen zu haben, was sich hier gerade zugetragen hatte.
    »Sie meinen, wie wir aus Ihrer Gruft herausgekommen sind?«, griff Peter dennoch die Frage auf. »Ganz einfach. Baum. Baum wird größer, wächst durch Decke, Bob zieht an Wurzeln, Decke stürzt ein, begräbt Bob, alle kommen frei. Aber für das Loch im Boden entschuldigen wir uns natürlich vielmals.« Der Zweite Zombiedetektiv grinste.
    Sinclair schüttelte fassungslos den Kopf. »So ein Mist!«, stieß er verärgert hervor und zeigte damit deutlich, dass er fast schon wiederhergestellt war. Denn offenbar wünschte er sich auch jetzt nur, dass sein Plan aufgegangen wäre, und bereute nichts.
    »Ach übrigens«, fiel Bob noch ein. »Wären Sie nicht ausgerastet, hätte das Ganze für Sie absolut glimpflich ausgehen können. Der Tote war nämlich gar nicht Witherspoon, wie sich herausgestellt hat.«
    Sinclair fiel der Kinnladen herunter. Entgeistert stierte er Bob an. »W-was sagst du da?«
    »Es war ein Skelett aus der Apotheke, das Witherspoon gekauft hatte.«
    »Bitte?«
    »Unser Uropa und deiner machten nämlich gemeinsame Sache«, erklärte Jeremy. »Es gab nie einen Großauftrag. Unser Urgroßvater wollte einfach verschwinden, um seiner Familie die Prämie aus seiner Lebensversicherung zukommen zu lassen. Er war pleite. Und bei diesem Coup half ihm sein alter Kumpel Archibald. In der Gruft sind alle Hinterlassenschaften Evenezers. Der Name an der Tür und das Skelett waren einfach ein makabrer Gag der beiden.«
    »Aber, aber, aber«, stammelte Sinclair und wirkte dabei fast weinerlich, »das ist doch ...«
    Der Zweite Detektiv hatte kein Mitleid mit Sinclair. Selbst jetzt nicht, wo er wie ein Häufchen Elend vor ihnen stand. »Tja, Mr Sinclair. Wären Sie nicht so furchtbar mit sich selbst und Ihrer Karriere beschäftigt gewesen und hätten stattdessen doch mal selbst Ihren Keller aufgeräumt und nicht nur immer Ihre Dienstboten da runtergeschickt, dann hätten Sie diese Gruft vielleicht vorher entdeckt, und es wäre für Sie nie so weit gekommen!«
    Sinclair warf ihm einen wütenden Blick zu, erwiderte jedoch nichts.
    Justus hingegen hatte schon noch etwas zu sagen. »Trösten Sie sich«, meinte er gönnerhaft zu Sinclair. »Die Wohnung, die Sie für die nächsten Jahre beziehen werden, ist ganz leicht in Ordnung zu halten, weil sie sehr klein und übersichtlich gebaut ist. Sie müssen nicht einmal Fenster putzen, denn keiner verlangt von Ihnen, dass Sie zwischen den engen Gitterstäben durchfassen. Aber vielleicht gelingt es Ihnen ja, ein Feuer ausbrechen zu lassen, das das Gefängnis einäschert, oder einen Wirbelsturm, der es hinwegfegt. Dann sind Sie bald wieder frei. Diesbezügliche Tipps stehen hier drin!«
    Mit diesen Worten und unter dem zustimmenden Schmunzeln der anderen überreichte Justus mit einer feierlichen Geste Arthur Sinclair die Zwillinge der Finsternis .
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