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Zwillinge der Finsternis

Zwillinge der Finsternis

Titel: Zwillinge der Finsternis
Autoren: Marco Sonnleitner
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drei Männern zu, »wenn Sie uns dabei unterstützten. Vielleicht können Sie uns ja währenddessen auch erzählen, worum es hier eigentlich geht.«
    Jeremy Witherspoon war der Erste, der sich wieder beruhigte. »Ihr habt recht. Wir müssen uns zusammenreißen. Barny, Alfred, kommt schon. Steht auf.«
    Nur mühsam rappelten sich Barnaby Witherspoon und der Notar hoch. Ihre Hoffnungslosigkeit ließ ihre Gesichter alt und bleich wirken.
    »Und da ihr nach allem, was passiert ist, ein Recht habt zu erfahren, was hier los ist, das Wichtigste in Kurzform«, sagte Jeremy, während er sich dem Metallschrank zuwandte. »Also, die Vorgeschichte kennt ihr ja schon. Vor ein paar Wochen nützten Barny und ich dann eine Party, die wir für Arthur caterten, und durchsuchten das Haus. Dabei stießen wir auf diese nachträglich zugemauerte Nische. Wir brachen ein paar Steine heraus, mussten dann aber aufhören, weil man nach uns suchte. Aber wir sahen noch diese perverse Grabinschrift, die Archibald Sinclair wohl aus purer Gehässigkeit an die Tür gepinselt hatte, und wussten natürlich sofort, was sie bedeutete.«
    »Aber nun war Ihnen auch klar, dass Sinclair alles leugnen würde, wenn Sie ihn direkt darauf ansprachen oder gar baten, die Nische aufzubrechen«, kombinierte Justus, während er die Wände abtastete. »Und Ihre Theorie allein wäre niemals Grund genug für einen Hausdurchsuchungsbefehl gewesen. Sinclair hingegen hätte heimlich das Skelett verschwinden lassen und alles vertuscht.«
    »Genau. Also ersannen wir einen Plan, wie wir ihn hier herunterlocken und dabei vor Zeugen, in dem Fall Alfred, überraschen könnten. Wir haben von einem Künstler zwei seltene und sagenumwobene Bücher nachbilden lassen, die Alfred in die Versteigerungsmasse von Horace Vanderbilts Nachlass schleuste, woraufhin ich selbst eines der beiden Bücher stahl, damit man darauf aufmerksam wurde. Und Barny als Antiquar sollte diese Aufmerksamkeit noch steigern. Dabei war es egal, wer die Bücher kaufte, denn unsere anonymen Hinweise an Sinclair würden schon dafür sorgen, dass er auf die richtige Fährte kam.«
    »Ach, Mr Ghostwriter waren Sie?«, erkannte Peter.
    Witherspoon nickte.
    »Aber wieso die Bücher?«, wollte Bob wissen, der zusammen mit Barnaby die Decke nach Schwachstellen abklopfte.
    »Wir mussten Sinclair glauben machen, dass wir Informationen über ihn hätten, die ihm gefährlich werden konnten«, antwortete Barnaby. »Und dass er an diese Informationen bzw. Duplikate davon nur gelangt, wenn er hier hereinkommt.«
    »Was für Informationen?«, fragte Peter verwirrt, der sich zusammen mit Peastone an der Tür zu schaffen machte.
    »Das war unser Köder«, sagte Jeremy, »für den wir lange recherchiert haben. Verfehlungen Sinclairs, die ihm zwar nie nachgewiesen werden konnten, mit denen er aber sicher etwas zu tun hatte. Schnee zum Beispiel: Sinclair soll als Jugendlicher gekokst haben, und Kokain wird ja bekanntlich umgangssprachlich als Schnee bezeichnet. Dann verschwanden nach einem Erdbeben vor einigen Jahren auf seltsame Weise Unterlagen, die ihn belastet hätten. Nebel: Die Abgaswerte seiner Fabriken sollen getürkt sein. Und nach einem absichtlich gelegten Großfeuer vor zwei Jahren hat er äußerst billig Bauland gekauft. Gäbe es dafür stichfeste Beweise, könnte er alle seine hochfliegenden Pläne begraben.«
    »Wie? Das ... waren alles ...?« Justus hielt irritiert inne.
    »Der Schnee stammte aus einer Eisfabrik«, erriet Jeremy Justus’ Frage, »der Nebel, der euch vor ein paar Tagen zu unserem Haus führte, aus einer unserer eigenen Nebelmaschinen, die kleine, extra für euch inszenierte Feuershow ermöglichten eigens verlegte Erdgasleitungen und ein präparierter Handschuh, und für die Spalte in Joannas Garten haben wir vorher zwei Wochen lang jede Nacht geschuftet.«
    Die drei ??? sahen den Mann verdattert an. Nur langsam realisierten sie, was er ihnen da gerade erzählt hatte.
    »Sie wussten, dass wir Sie in jener Nacht beobachteten?«, fragte schließlich Justus.
    »Wir kannten jeden eurer Schritte«, erwiderte Witherspoon. »Nachdem Barny die Teufelsnummer im Haus des alten Horace – Gott hab ihn selig – abgezogen hatte, fuhr er euch nach, legte die Nebelschwaden aus und informierte mich per Handy über euren jeweiligen Standort. Und als ihr endlich da wart, wo ihr sein solltet, kam mein Auftritt. Ihr solltet Sinclair ja Infos liefern.«
    »Ihr Bruder war der Teufel?«, fragte Peter erstaunt, während er
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