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Zwanzigtausend-Dollar-Date

Zwanzigtausend-Dollar-Date

Titel: Zwanzigtausend-Dollar-Date
Autoren: E McKay
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tauchst du in meinem Leben auf, nur um mich in diesen dämlichen Wettstreit mit deinem Bruder zu zerren. Du setzt all dieses Gerede in Gang. Und jetzt versuchst du, dich vor dem Date zu drücken? Was ist los mit dir?“
    Was mit ihm los war? Himmel, ihre Logik war so verdreht, dass er schon bei dem Versuch, ihrem Gedankengang zu folgen, Kopfschmerzen bekam. „Du bist doch diejenige, die gesagt hat, sie wolle nicht mit mir ausgehen.“
    „Ja, ich möchte nicht. Aber ich würde natürlich mitgehen, wenn du gehen würdest …“ Stirnrunzelnd brach sie ab. „Vergiss es. Du wirst mit mir ausgehen. Du hast mich in diesen Schlamassel hineingezogen. Da kannst du wenigstens so viel Anstand haben, das Rendezvous auch in die Tat umzusetzen.“
    „Du hast doch gesagt, du wolltest keinen Tratsch.“
    „Den will ich auch nicht. Aber ich will auch kein Mitleid. Seit gestern Abend glaubt doch jeder in der Stadt, du hättest diese Verabredung mit mir nur wegen der legendären Rivalität der Ballard-Brüder ersteigert. Wenn du jetzt nicht mit mir ausgehst, ist das schlimmer, als wenn überhaupt niemand für mich geboten hätte.“
    „Lass mal sehen, ob ich das alles richtig verstanden habe: Zuerst hältst du mir vor, dass ich die Frechheit hatte, für dich zu bieten. Dann machst du mir die Hölle wegen der Frauen heiß, mit denen ich mich verabrede. Und jetzt bestehst du darauf, dass ich trotzdem mit dir ausgehe? Wie verrückt bist du in den letzten zwölf Jahren eigentlich geworden?“
    Ihre Augen wurden wieder schmal, und er konnte regelrecht sehen, wie sie überlegte, wie sie ihn am besten reizte. „Verrückt genug.“
    „Verrückt genug wozu?“
    „Um dich aufzuspüren und es dich bedauern zu lassen, falls du deinen Teil dieser blöden Abmachung nicht einhältst.“ Dann zählte sie an den Fingern auf: „Ich will es schlicht und passend. Irgendetwas Solides, aber gut sichtbar. Ich will, dass die halbe Stadt uns bei unserem Date sieht. Ich will keine Romantik und kein Drama.“
    Matt lächelte frech. „Hört sich nach dem perfekten Date an.“
    Zu schade, dass er ihr ein solches Date nicht bieten würde. Er wusste zwar nicht, mit welchen Männern sie sich hier in Palo Verde verabredete, aber er ließ sich von niemandem etwas diktieren.
    Da er jetzt ihre Wünsche kannte, wusste er genau, wie er sie in Rage bringen würde: Sie konnte sich auf den romantischsten Abend ihres Lebens gefasst machen.

3. KAPITEL
    „Ich habe gehört, dass er ein Flugzeug gechartert hat und dich an einen exotischen Ort im Ausland entführen will“, schwärmte Olga.
    Molly seufzte. „Wie romantisch!“
    Claire unterdrückte nur mit Mühe ein verächtliches Schnauben. Molly und Olga, ihre beiden Serviererinnen im Studentenalter, waren so … jung. So beneidenswert ahnungslos mit Hinblick auf die Männer. War sie je so naiv gewesen? Sie bezweifelte es. Als Teenager stand sie unter der Fuchtel ihrer Großeltern, die ihr das Leben schwer gemacht hatten.
    Aber natürlich war sie auch einmal so jung gewesen. Kurze Zeit. Als sie mit Matt zusammen gewesen war. Es war die einzige Zeit in ihrem Leben, in der sie voller Hoffnung und Zuversicht war. Damals glaubte sie, sie könnte alles bekommen, was sie je ersehnt hatte, aber nicht wert war. In dieser kurzen Zeit hielt sie alles für möglich.
    „Wahrscheinlich führt er mich einfach nach Palo Alto zum Essen aus.“
    Weil Molly das nicht kannte, erklärte Olga: „Das liegt in der Nähe von San Francisco. Dort befindet sich die Universität Stanford. Es ist so etwas wie das intellektuelle Zentrum von Kalifornien.“
    „Bestimmt sind die Leute in Berkeley da anderer Meinung“, murmelte Claire und wischte energisch den Tresen ab.
    Olga ignorierte sie. „Und dort ist auch der Firmensitz von FMJ.“
    Molly verschränkte die Arme vor der Brust. „Klingt irgendwie langweilig.“
    „Finde ich nicht. Wenn schon Palo, dann ist es jedenfalls interessanter als Palo Verde.“
    Die beiden jungen Frauen lachten, denn Palo Verde war nun wirklich ohne jeden Reiz. Eine Kleinstadt, umgeben von Farmland, auf halbem Weg zwischen Sacramento und Lake Tahoe, in der die Bezirksverwaltung ihren Sitz hatte. Molly und Olga gingen aufs Gemeindecollege am Stadtrand. Auch wenn Palo Verde etwas größer war als ihre Heimatstädte in der Nähe, jungen Frauen bot es wenig Abwechslung.
    Deshalb ließ Claire sie auch weiter schwärmen. Denn sie wusste besser als irgendjemand sonst, wie frustrierend es war, jung zu sein und in einer
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