Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwanzigtausend-Dollar-Date

Zwanzigtausend-Dollar-Date

Titel: Zwanzigtausend-Dollar-Date
Autoren: E McKay
Vom Netzwerk:
Familien ihrer kleinen Stadt Palo Verde in Kalifornien. Aber das war das, was sie an Vic noch am wenigsten störte.
    Der wahre Grund, warum sie nie freiwillig mit Vic Ballard ausgehen würde, war, dass er sie viel zu sehr an seinen Bruder Matt erinnerte. Matt sah genauso gut aus wie Vic, hatte aber nichts von dessen Aufdringlichkeit. Für sie war Matt sehr viel attraktiver. Oder vielmehr, er war es damals gewesen, als sie jung und dumm gewesen war. Mit achtzehn hatte Matt sie sechs kurze Wochen lang glauben lassen, dass ein Mann wie er wirklich jemanden wie sie lieben konnte. Er hatte sie davon überzeugt, dass es die märchenhafte Liebe gab, von der sie immer geträumt hatte. Und das würde sie ihm nie verzeihen.
    Vic Ballard war einfach ein Widerling, aber Matt hatte ihr das Herz gebrochen.
    Sie war froh, dass es Vic war, der mindestens einmal am Tag in ihrem Diner erschien, denn Matt kam nie zurück nach Palo Verde. Er hasste ihre kleine Heimatstadt fast so sehr, wie er vermutlich sie hasste. Nach ihrer Trennung war Matt zu einem der Gründer und später zum Chefingenieur und technischen Vorstand von FMJ Inc. geworden, einer äußerst erfolgreichen Firma in der Bay Area.
    Matt und seine Freunde aus der Highschool, Ford Langley und Jonathon Bagdon, hatten die Firma gegründet, als sie noch auf dem College gewesen waren. Sogar noch bevor FMJ offiziell eingetragen worden war, hatten sie mit ihren Ideen erfolgreich Geschäfte gemacht. Das alles hatte Matt zu einem sehr reichen Mann gemacht – und dadurch stand er gesellschaftlich noch höher über ihr als zu ihrer Highschool-Zeit. Damals war er nur der zweite Sohn der reichsten Familie der Stadt gewesen, sie dagegen kam aus einfachen Verhältnissen.
    „Die Gerüchte sind also wahr? Du brichst endlich mit deinem Grundsatz, mit niemandem auszugehen?“
    „Was soll ich dazu sagen?“ Claire zwang sich wieder zu lächeln. „Es ist für einen guten Zweck.“
    Der Wohltätigkeitsverein von Palo Verde gab eine Gala, um Geld zugunsten der Kinderbuchabteilung in der neuen Bücherei zu sammeln. Versteigerungen von Single-Frauen waren eher etwas für junge Frauen um die zwanzig als für hart arbeitende Geschäftsfrauen wie sie. Claire wusste, dass sie nicht so ganz in die Gruppe passte. Doch als eine der jungen Teilnehmerinnen wegen eines gebrochenen Beins abgesagt hatte, hatte der Wohltätigkeitsverein Claire überredet einzuspringen. Wie hätte sie ablehnen können, wo sie doch selbst in ihrer schwierigen Jugend so oft Zuflucht in der alten Bücherei gefunden hatte? Es ging um eine Sache, die ihr am Herzen lag, selbst wenn das bedeutete, dass sie einen Abend mit einem Mistkerl wie Vic Ballard würde durchstehen müssen.
    Warum er sie überhaupt ersteigern wollte, war ihr schleierhaft. Vic hatte das Leben ihrer Schwester ruiniert. Er konnte nicht ernsthaft glauben, dass sie an ihm interessiert wäre. Natürlich hatte ihn das nicht davon abgehalten, sich im Laufe der Jahre wiederholt an sie heranzumachen. Tatsächlich war er der Grund für ihre eiserne Regel, sich nicht zu verabreden. Aber anscheinend kannte sein Ego keine Grenzen. Außerdem hätte es schlimmer sein können. Statt Vic hätte nämlich Matt Ballard damit drohen können, sie zu ersteigern. Dann hätte sie ein echtes Problem gehabt.
    Wenn sie sich zwischen Mistkerlen entscheiden musste, würde sie mit Freuden den wählen, der nicht ihre erste große Liebe gewesen war.
    „Du bietest tausend Dollar … für was? Muffins?“ Die Frau, die das sagte, stand direkt hinter Matt. „Für jemanden, der heute Abend gar nicht kommen wollte, gibst du ganz schön viel für Muffins aus.“
    Matt trug seine Bieternummer in das Formular der verdeckten Versteigerung ein. Dann drehte er sich um. Schließlich kannte er Kitty Biedermann, die die spöttische Bemerkung gemacht hatte. Anfang des Jahres hatte FMJ Kittys Firma, Biedermann Jewelry, aufgekauft. Normalerweise kaufte FMJ Technikfirmen auf, seltener Firmen, die mit Schmuck handelten. Doch die Entscheidung hatte sich für FMJ ausgezahlt. Außerdem hatte Ford sich unsterblich in die temperamentvolle Kitty verliebt. Matt konnte das gut verstehen.
    Sie sah, wie immer, hinreißend aus. In ihrem hautengen tiefroten Cocktailkleid stach sie jede andere Frau auf der Auktion aus. Er gab ihr ein Küsschen auf die Wange. „Es sind leckere Muffins.“
    Sie lächelte kokett zurück. „Darauf möchte ich wetten.“
    Kitty war eine tolle Frau. Er wäre vielleicht versucht gewesen, sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher