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Zwanzigtausend-Dollar-Date

Zwanzigtausend-Dollar-Date

Titel: Zwanzigtausend-Dollar-Date
Autoren: E McKay
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Caldiera.“ Dann lächelte er und zuckte beiläufig mit den Schultern. „Sie war in der Schule ein paar Klassen unter mir.“
    Seine Mutter schien seine Erklärung zu akzeptieren und hängte sich erneut bei ihm ein. „Du hattest schon immer einen Sinn für Details.“
    „Ich wusste gar nicht, dass sie wieder hier lebt.“ Er hoffte inständig, dass ihm die Neugierde nicht anzuhören war. Als er Claire das letzte Mal gesehen hatte, hatte sie gerade nach New York gewollt und von einem aufregenden neuen Leben mit ihrem Freund Mitch geträumt.
    Sie hatte Mitch ganze sechsundsiebzig Stunden gekannt, bevor sie Matt den Laufpass gegeben und sich zu Mitch aufs Motorrad geschwungen hatte, um das Abenteuer zu suchen. Kein Wunder, dass er sich so genau daran erinnerte, denn er hatte ja so einen Sinn für Details.
    „O ja, schon seit Jahren.“
    Weil er in Gedanken so mit Claire beschäftigt war, hatte er gar nicht gemerkt, dass seine Mutter ihn in den Saal führte, wo bald die Versteigerung der Single-Frauen stattfinden würde. Als er ihr die Tür aufhielt, zwang er sich, ihr wieder zuzuhören.
    „… aber du kennst deinen Bruder ja. Wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, lässt er nicht mehr davon ab.“
    „Ja, er ist stur wie ein Bock.“
    Der Conférencier stand schon auf der Bühne und erzählte überschwänglich, wie viel Arbeit es gewesen war, diese Versteigerung zu organisieren.
    Seine Mutter sah Matt böse an. „Das ist nicht nett von dir.“
    „Es sollte auch kein Kompliment sein. Weshalb ist er denn diesmal halsstarrig?“
    „Wegen dieser Versteigerung.“
    Matts Blick ging zur Bühne, wo sechs elegant gekleidete, perfekt frisierte Frauen wie Teilnehmerinnen eines Schönheitswettbewerbs in einer Reihe hinter dem Conférencier standen. Fünf von ihnen waren nichtssagend hübsch und vollkommen unspektakulär. Die letzte in der Reihe war Claire Caldiera.
    Ihr Anblick nahm ihm nach all den Jahren den Atem und schärfte zugleich seine Wahrnehmung.
    „Warum er derart versessen darauf ist, diese Chloe zu ersteigern, ist mir schleierhaft.“
    „Claire“, murmelte Matt, während er einen dumpfen Schmerz in der Brust verspürte.
    „Ja, Claire. Chloe. Wie auch immer, der springende Punkt ist …“
    Aber Matt hatte schon wieder aufgehört, seiner Mutter zuzuhören. Nicht nur, dass Claire zurück in der Stadt war, sie war heute Abend hier. Direkt vor ihm. Dort oben auf der Bühne.
    Und dieser widerwärtige Blödmann von einem Bruder war also darauf versessen, eine Verabredung mit Claire zu ersteigern? Tja, da würde er erst einmal Matt ausbooten müssen.
    Schließlich hatten Matt und Claire noch ein paar Dinge zu klären.
    Die Bühnenscheinwerfer, die auf den Conférencier und die Teilnehmerinnen der Auktion gerichtet waren, strahlten so hell, dass Claire im Ballsaal fast nichts erkennen konnte. Das war eine unangenehme Erfahrung für jemanden, der nicht daran gewöhnt war, im Rampenlicht zu stehen. Sie wünschte, sie wäre die Erste in der Reihe, nicht die Letzte.
    Sie bemühte sich, während des endlosen Wartens, bis die anderen jungen Frauen versteigert waren, nicht nervös zu werden. Als sie dann endlich an der Reihe war, ging sie nach vorn und stellte sich neben den Conférencier Rudy Windon.
    Er senkte das Mikrofon, damit das Publikum ihn nicht hörte, und raunte ihr zu: „Du siehst so ängstlich aus, Claire.“
    Sie versuchte zu lächeln. „Was soll ich sagen? Es ist das erste Mal, dass ich mich für die Wohlfahrt verkaufe.“
    Er lachte leise und drückte aufmunternd ihren Arm. „Du wirst das schon machen, meine Liebe.“ Sein freundliches Lächeln half ihr, sich zu entspannen.
    Dann nahm er das Mikrofon wieder vor den Mund und wandte sich ans Publikum. „Als Nächstes, meine Herren, haben wir hier die Stadtschönheit Claire Caldiera.“ Als geklatscht wurde, hielt er einen Moment inne. „Es ist ja stadtbekannt, dass Claire sich grundsätzlich nicht verabredet.“ Das Publikum lachte. „Möchtest du uns erzählen, warum die Männer von Palo Verde bei dir praktisch keine Chance haben?“
    Einen Augenblick starrte Claire unschlüssig das Mikrofon an, das er ihr vors Gesicht hielt, während ihr mögliche Antworten durch den Kopf schossen. Ich habe es satt, gehänselt zu werden, nur weil ich beim ersten Rendezvous nicht gleich ins Bett steigen wollte. Ja, das würde gut ankommen. Oder vielleicht: Die Frauen in meiner Familie sind leider fruchtbarer, als gut für sie ist, und haben, was Männer
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