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Zwanzigtausend-Dollar-Date

Zwanzigtausend-Dollar-Date

Titel: Zwanzigtausend-Dollar-Date
Autoren: E McKay
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angeht, einen fürchterlichen Geschmack. Also habe ich beschlossen, es nicht zu riskieren. Diese Antwort würde die Angebote wirklich hochtreiben. Und dann wäre da noch: Vor einer Ewigkeit hat mir ein Kerl das Herz gebrochen, und ich bin immer noch nicht ganz darüber hinweg. Diese Antwort würde sie nicht laut sagen, nicht einmal zu sich selbst. Sie war armselig.
    Schließlich zuckte sie mit den Schultern und lächelte, wie sie hoffte, kokett. „Ich stehe fast jeden Tag um vier auf, um die Donuts zu backen, die du so gern isst, Rudy. Die meisten Männer wollen die Lady, mit der sie ausgehen, nicht schon um acht nach Hause bringen.“
    Rudy verzog gespielt gequält das Gesicht. „Da habt ihr’s, Männer. Das ist eure einzige Chance, Claire davon abzuhalten, früh ins Bett zu gehen.“
    Als das Publikum in Gelächter ausbrach, entspannte sie sich etwas mehr. Okay, vielleicht wurde das Ganze doch kein komplettes Desaster.
    Rudy zwinkerte ihr zu. „Fangen wir mit fünfhundert Dollar an.“
    Claire wurde ganz anders. Fünfhundert Dollar? Sicher würde kein Mann, der noch bei Trost war, fünfhundert Dollar für ein Date mit ihr zahlen.
    Gerade als ihr vor Nervosität der Schweiß auf die Stirn trat, hob jemand im Publikum sein Bietertäfelchen.
    „Fünfhundert“, sagte Rudy. „Fünfhundert sind geboten. Höre ich fünf fünfzig?“
    Claire wurde von Erleichterung ergriffen, und dann sofort von Neugier. Wer hatte geboten? Es gelang ihr, trotz des Scheinwerferlichts im dunklen Saal den Mann mit erhobenem Täfelchen auszumachen. Vic Ballard. Das hätte sie sich denken können.
    „Wer bietet fünf fünfzig?“, versuchte es Rudy erneut. „Zum Ersten. Zum Zweiten.“
    Claire seufzte und stellte sich in Gedanken auf einen sportlichen Abend ein, weil sie ständig Vics Annäherungsversuchen würde ausweichen müssen.
    „Zum … Fünf fünfzig von dem Gentleman ganz hinten.“
    Der Bieter hatte sein Täfelchen so schnell hochgehoben, dass Claire es fast nicht mitbekommen hatte. Und, geblendet durch das grelle Licht, erkannte sie nur schemenhafte Umrisse des Mannes. Aber wer auch immer er war, einige Leute im Publikum erkannten ihn, und es ging ein Raunen durch den Saal.
    „Höre ich sechshundert? Sechshundert?“
    Vic, der in der vordersten Reihe saß, wandte sich um. Als er wieder zur Bühne blickte, konnte Claire erkennen, dass er äußerst entschlossen wirkte. Sein Täfelchen schoss in die Höhe.
    „Sechshundert!“, jubelte Rudy. „Was ist mit sieben…“ Doch noch ehe er die Frage beenden konnte, wurde das Täfelchen hinten im Saal gezückt. „Siebenhundert! Achthundert? Acht.“
    Ab da wurden die Gebote in derart rasantem Tempo abgegeben, dass Claire ganz schwindelig wurde. Eintausend. Fünfzehnhundert. Zweitausend. Fünftausend.
    Als die Gebote immer astronomischer wurden, wurde es mucksmäuschenstill im Publikum. Schon bald flogen die Blicke der Anwesenden zwischen Vic und dem mysteriösen Bieter hinten im Saal hin und her. Claire hatte nun keinen Zweifel mehr daran: Bei dieser Versteigerung ging es überhaupt nicht mehr um sie.
    Es ging um die Rivalität zwischen diesen beiden Männern. Irgendeine alte Fehde wurde hier vor der ganzen Stadt ausgetragen. Und sie war die Siegestrophäe.
    Bei dieser Erkenntnis überkam sie ein beklemmendes Gefühl, und ihr Atem ging schneller. Ihr fiel nur ein einziger Mensch ein, den Vic als Widersacher betrachtete.
    Aber es konnte nicht Matt sein. Er würde nie für ein Rendezvous mit ihr bieten. Keine zehn Dollar, geschweige denn zehntausend.
    Was, wie sie jetzt erst merkte, das Gebot war, dem Vic soeben zugestimmt hatte.
    Der Druck in ihrer Brust wurde stärker. Zehntausend Dollar. Das war so viel Geld. Eine Wahnsinnssumme.
    Der Bieter hinten im Saal musste das auch so sehen. Denn sein Täfelchen blieb eine endlose Sekunde lang unten. Und dann noch eine. Und noch eine.
    Neben Claire redete Rudy pausenlos. Pries ihre Tugenden, versuchte, den Bieter dazu zu verleiten, sein Gebot zu erhöhen. Doch das Bietertäfelchen des Mannes blieb unten.
    „Sie wollen sie gehen lassen, mein Lieber?“
    Falls der Mann darauf reagierte, konnte Claire es nicht erkennen.
    Rudy setzte die Versteigerung fort. „Das letzte Gebot kam von Mr Vic Ballard. Über zehntausend Dollar. Zum Ersten. Zum Zweiten.“
    „Zwanzigtausend Dollar.“
    Das hatte der Mann hinten im Saal gerufen, und dieses Gebot würde ohne Zweifel den Zuschlag bekommen. Während er sprach, trat er vor, heraus aus dem
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