Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwanzigtausend-Dollar-Date

Zwanzigtausend-Dollar-Date

Titel: Zwanzigtausend-Dollar-Date
Autoren: E McKay
Vom Netzwerk:
Händen. Matt hörte sie nach Atem ringen, und für einen Moment fragte er sich, ob sie weinte.
    Aber als sie die Hände wegnahm, waren ihre Augen trocken, ihre Miene beinah reumütig. „Du hast recht. Ich bin nicht wütend über das, was auf dem College passiert ist. Dazu habe ich keinen Grund, oder?“ Sie lachte gequält auf. „War das gestern Abend dann die Rache dafür, dass ich dir den Laufpass gegeben habe?“
    „Rache? Was soll das heißen?“
    „Du bist doch so schlau. Du findest es schon heraus.“ Und damit richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Donuts.
    Glaubte sie wirklich, dass er derart außer sich über die Trennung gewesen war, dass er ihr das nach all den Jahren immer noch nachtrug?
    Er ging um ihren Arbeitstisch herum. Als Claire nicht reagierte, packte er sie am Handgelenk, damit sie innehielt. „Ein Date mit dir zu ersteigern war keine Rache. Ich habe dir einen Gefallen getan.“ Er lächelte, um zu beweisen, wie wenig sie ihm bedeutete.
    Doch sie bemerkte nichts von seinem Lächeln, denn sie starrte wie gebannt auf seine Finger auf ihrem Handgelenk. Plötzlich war er sich bewusst, wie sehr ihr Puls raste. War sich bewusst, wie seidig sich ihre Haut anfühlte. Er holte tief Atem und bekam Claires ureigenen Duft in die Nase: frisch gebackene Donuts und warmer Zuckerguss.
    Die Kombination war geradezu berauschend. Zwölf Jahre lang war er sehr gut ohne die Droge Claire ausgekommen. Er würde jetzt auf keinen Fall wieder damit anfangen.
    Aber verflixt, die Versuchung war groß. Besonders, wenn ihre grünen Augen weit aufgerissen waren und sich ihr Brustkorb schnell hob und senkte. Er ließ ihre Hand im gleichen Moment los, als sie sie ihm entriss.
    „Einen Gefallen tut man jemandem, wenn man sich in seiner Abwesenheit um seinen Hund kümmert.“ Sie rieb sich das Handgelenk, als wolle sie seine Berührung wegreiben. „Oder ihm eine Suppe kocht, wenn er krank ist. In welcher Galaxie tut man jemandem denn einen Gefallen, wenn man zwanzigtausend Dollar für eine Verabredung bietet? Was hast du dir dabei gedacht?“
    Matt stemmte die Hände in die Hüften. Seine Hand brannte immer noch von der Berührung, aber er würde sich nicht anmerken lassen, dass Claire ihn durcheinanderbrachte. „Was ich mir gedacht habe? Dass die Bücherei das Geld gebrauchen kann und ich die Steuerminderung. Und dass du mir vermutlich dankbar sein würdest, verdammt noch mal. Denn ich erinnere mich, dass du meinen Bruder nicht magst, seit er versucht hat, dich während eines Football-Turniers in deinem ersten Jahr auf der Highschool zu befummeln. Ich dachte, du würdest nicht mit ihm ausgehen wollen, und wollte dir aus der Patsche helfen.“
    Ihre Augen wurden schmal, während sie den Kuchenpinsel energisch hin und her bewegte. „He, mit Blödmännern wie ihm kann ich umgehen, seit ich dreizehn wurde und über Nacht Körbchengröße C bekam. Ich wäre locker mit deinem Bruder klargekommen.“
    In diesem Moment erkannte Matt die Angst hinter Claires Wut. Er konnte sich ein freches Grinsen nicht verkneifen. „Aber womit du nicht klarkommst, ist eine einzige Verabredung mit mir?“
    Sie blinzelte. Ihre Blicke trafen sich, und sie bemühte sich, ihre Überraschung zu verbergen. Dann fing sie an zu lachen, wobei es recht nervös klang. „Dich dauernd mit diesen selbstgefälligen Models zu verabreden hat dir eindeutig den Verstand umnebelt. Offenbar verbringen sie viel Zeit damit, deinem Ego zu schmeicheln, um besser an deine Brieftasche zu kommen. Vergiss nicht, dass ich dich schon kannte, als du noch keine Abermillionen Dollar wert warst.“
    Sie stützte sich mit beiden Händen auf ihren Tresen und beugte sich etwas vor. „Mach dir keine Sorgen. Ich habe kein Problem damit, mit dir auszugehen. Mein Problem sind die sechs Monate Tratsch über dich, den ich mir jeden Tag anhören kann, sobald du wieder weg bist. Das Rendezvous selbst ist nur ein bisschen ärgerlich.“
    Matt verging das Lächeln, doch er ließ sich nichts anmerken. „Da kannst du ganz beruhigt sein. Ich habe nicht vor, wirklich mit dir auszugehen.“
    Claire fiel der Kuchenpinsel aus der Hand. „Machst du Witze?“
    „Keine Angst. Die Bücherei bekommt ihr Geld. Ich habe den Scheck schon ausgefüllt. Wie es aussieht, will keiner von uns beiden einen Abend mit dem anderen verbringen. Also gibt es keinen Grund, warum wir das tun sollten.“
    „Oh, das ist ja großartig.“ Sie fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. „Nach all den Jahren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher