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Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)

Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)

Titel: Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)
Autoren: Tom Brook
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entgegnete Alex. Am Sonntag stand das letzte Spiel vor den Herbstferien gegen die Bremer C-Jugend-Wasserballer auf dem Programm und bei einem Sieg könnte ihre Mannschaft Tabellenführer werden. „Ansonsten verdonnert uns Falke zum dreistündigen Straftraining“, grinste Tim. Paul Falkenstein war der Wasserballtrainer von Alex und Tim und wurde von den Jungs nur Falke genannt. Alex wollte sich gerade nach hinten drehen, um Tim zu antworten, da nahm er im Augenwinkel einen großen dunkelgrünen Schatten wahr.

    Mitten ins Gespräch vertieft, hatte er den völlig verdreckten Geländewagen, der auf der Höhe der alten Ziegelei zur Hälfte auf dem Weg stand, nicht bemerkt. Reflexartig verlagerte er sein Gewicht nach links, bremste und riss den Lenker seines Mountainbikes herum. Die hydraulischen Scheibenbremsen griffen sofort. Das Hinterrad blockierte nur kurz, dann war er am Hindernis vorbei. Tim dagegen hatte keine Chance. Als er Alex' Ausweichmanöver wahrnahm, hatte er keine Zeit mehr zu reagieren. Die großen Räder seines Oldtimers verliehen dem Gefährt die Wendigkeit eines Öltankers. Der Bremsweg war wahrscheinlich ähnlich lang. Fast ungebremst rammte er das dunkle Fahrzeug und bevor er auch nur nachdenken konnte, flog er auch schon über den Lenker. Nach einer kurzen Flugphase landete er scheppernd inmitten allerhand Gerümpels auf der Ladefläche des Pick-ups. Dann herrschte völlige Stille.

    Als Tim vorsichtig die Augen öffnete, sah er nur den wolkenlosen Abendhimmel, bis sich das grinsende Gesicht von Alex davorschob. „Steigst du immer so ab?“, fragte er, nachdem er sich versichert hatte, dass Tim offensichtlich keine schweren Verletzungen hatte. Sein bester Freund lag etwas benommen zwischen mehreren Schaufeln, Werkzeugen, alten Eimern, diversen farbigen Seilen und seltsam aussehenden elektrischen Geräten direkt auf einer aufgeplatzten Mülltüte. „Oh Mann“, stöhnte sein Freund, während er sich von einer Bananenschale, mehreren bunten Joghurtbechern und einer Chips-Tüte befreite. „Welcher Volltrottel stellt denn seine Karre im Dunkeln hier mitten auf dem Weg ab? Ich hätte mir alle Knochen brechen können“.

    Mühsam rappelte er sich hoch und sah an sich herunter. Bis auf die verdreckte Kleidung und einen Riss am Ärmel seiner Trainingsjacke war ihm nichts passiert. „Den kauf' ich mir“, knurrte er. Beim Herunterklettern von der Ladefläche fiel sein Blick auf sein Fahrrad, beziehungsweise was davon übrig geblieben war. Das Vorderrad hatte die Form einer Acht und war nun anscheinend untrennbar mit der Anhängerkupplung des Geländewagens verbunden. Die Speichen standen wie bei einer geplatzten Spaghetti-Packung zu allen Seiten ab. Der Lenker war in der Mitte geknickt und die Vorderlampe lag in mehreren Teilen auf der Straße.

    „ Das kannste vergessen“, sagte Alex, während Tim versuchte, das Vorderrad von der Anhängerkupplung zu ziehen. „Vielleicht hat dein Onkel noch mehrere historische Räder...“ „Sehr witzig“, entgegnete Tim; „Wie soll ich jetzt nach Hause kommen? Es sind noch drei Kilometer. Ich habe keine Lust, die Strecke zu laufen.“ Alex wollte ihm gerade vorschlagen, seine Eltern anzurufen, um ihn abzuholen, als sie zwei Stimmen hörten, die schnell näher kamen.

    „ He!“, brüllte eine tiefe Stimme vom Deich, noch bevor die beiden überhaupt jemanden gesehen hatten. Kurz darauf traten zwei große Männer auf den Weg und gingen mit großen Schritten direkt auf die beiden Jungen zu. Beide sahen nicht sonderlich vertrauenserweckend aus. Der eine hatte einen ungepflegten Vollbart. Er trug ein auffälliges, rot-kariertes Holzfällerhemd mit einer schmutzigen Anglerweste sowie eine blaue Strickmütze, die er weit heruntergezogen hatte. Zwischen seinem Vollbart und der Mütze konnte man nur seine dunklen Augen sehen, die Alex und Tim anfunkelten.

    „ Was macht ihr da?“, schnauzte er die Freunde mit einem fremden Akzent an, während der andere sofort hektisch die Ladefläche des Pick-ups untersuchte. Er hatte eine Glatze und zwei auffällige Ohrringe. Er trug eine dunkelblaue Kapuzenjacke mit dem Aufdruck 'EVERLAST' und eine grau-weiße Camouflage-Hose. Alex und Tim waren von dem überfallartigen Auftritt völlig überrascht und brachten keinen Ton heraus. Der Glatzkopf stand nun auf der Ladefläche des Geländewagens und nickte dem Vollbärtigen zu. „Okay“, war alles, was er sagte. Der Mann mit dem Holzfällerhemd, der sich bedrohlich nah vor Alex und
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