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Zum Küssen schön

Zum Küssen schön

Titel: Zum Küssen schön
Autoren: Lori Foster
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1. KAPITEL
    N ein, das konnte nicht wahr sein. Daniel blinzelte und mochte kaum glauben, was er sah. Aber als er wieder hinschaute, war Lacy McGee immer noch da.
    Es war eine lange, endlose Nachtschicht gewesen und ein noch längerer Tag. Jetzt war es fast neun Uhr und Zeit für ihn, nach Hause zu fahren. In der Notaufnahme herrschte zwar noch hektische Betriebsamkeit, aber Daniel war jetzt hundemüde. Er wollte nur noch aus dem Krankenhaus hinaus und zu seinem Wagen gehen, aber nun stand sie im Ausgang, und er war wie gebannt und konnte sich nicht von der Stelle rühren. Schon ihr Anblick war verführerisch und herausfordernd. Sie war ihm ein Dorn im Auge, eine Nervensäge, die ihm ständig Kopfschmerzen bereitete. Im Grunde gab es keinen Teil seines Körpers, der nicht auf die eine oder andere Weise viel zu heftig auf Lacy reagierte.
    Er würde sie einfach übersehen. Und so verabschiedete er sich von den Krankenschwestern, die in der Nähe waren und ihm sehnsüchtige Blicke zuwarfen. Sie waren beharrlich, aber wenigstens nicht auf aufdringliche Art. Sie respektierten den Wunsch eines Junggesellen, Junggeselle zu bleiben. Nicht wie Lacy, die mal wieder seine Gedanken beherrschte, ob er das nun wollte oder nicht. Bestimmt gefiel es ihr nicht, dass er sie jetzt zu ignorieren versuchte. Als ob irgendein Mann sie tatsächlich übersehen könnte. Dafür war sie viel zu aufsehenerregend.
    Also sah er wie magisch angezogen wieder in ihre Richtung und konnte dann den Blick nicht mehr von ihr nehmen. Seine Handflächen wurden feucht, seine Brillengläser beschlugen.
    War sie hier, um ihn erneut zu reizen, bis sein Körper den Kampf gegen die Vernunft verlieren und seine Willenskraft endgültig nachgeben würde? Sein Herz schlug unwillkürlich schneller, und er runzelte die Stirn, wie immer in ihrer Gegenwart. Nein, er würde nicht zulassen, dass sie gewann.
    Sie kam nun herein, und die Tür schloss sich hinter ihr.
    Jetzt, im grellen Licht, fiel ihm auf, dass Lacy nicht so selbstbewusst zu sein schien wie gewöhnlich. Ihr Gesicht war eher blass als strahlend, ihr langes hellblondes Haar ungepflegt, und als sein Blick tiefer glitt, sah er einen großen Riss in ihrer schwarzen Hose und Blut auf ihrem Bein. Sein Herz zog sich schmerzvoll zusammen beim Anblick ihres schlanken zarten Beins.
    Eine Krankenschwester war schon an ihrer Seite, als er nun zu Lacy lief.
    “Lacy, was zum Teufel ist geschehen?”
    Die Schwester sah ihn erstaunt an, aber Lacy warf ihm nur ein halb spöttisches, halb verführerisches Lächeln zu, das allerdings nicht ganz auf der Höhe ihres üblichen Maßstabs lag.
    “Hallo, Danny.” Ihr Blick glitt von seinem Gesicht zu seinem Körper, und ihre Stimme wurde zu einem heiseren Flüstern. “Mann, siehst du heute aber fit aus!”
    Sie machte ihm immer absichtlich lächerliche Komplimente, um ihn aus der Fassung zu bringen, und das gelang ihr auch noch. Zum Teufel mit ihr! Aber diesmal nicht. Nicht wenn sie offensichtlich verletzt war. Er nahm ihren Arm, um sie zu stützen, und hob ihr Cape hoch.
    Lacy klopfte ihm auf die Finger.
    Er ließ das Cape los und fragte mit sanfter Stimme: “Was ist passiert, Lacy?”
    Sie lehnte sich leicht an ihn, was ihn nicht überraschte, da das zu ihren üblichen Tricks gehörte. Doch dieses Mal wich er nicht vor ihr zurück, sondern hielt sie fest. Ihr Körper fühlte sich warm und weich an. Als sie jetzt jedoch hochblickte, war der Ausdruck in ihren Augen ernst, nicht kokett. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Das war nicht die Lacy, die er kannte.
    “Ich bin gebissen worden. Von einem großen, blöden Nachbarshund.”
    Sofort war er besorgt. Dabei wollte er keine Besorgnis für Lacy empfinden, verflixt noch mal! Er wollte überhaupt nichts für sie empfinden. Er mochte die Frau ja nicht einmal.
    Er begehrte sie nur.
    Ihre Hose war hinten über dem rechten Oberschenkel bis vorn zum Knie zerrissen. Die Krankenschwester kam mit einem Rollstuhl herbeigeeilt, aber er winkte ab. “Ich glaube nicht, dass sie sitzen kann. Besser, wir holen eine Trage.”
    “Ich schaff es schon allein.”
    Er kannte diesen störrischen Zug um Lacys Mund. Sie hatte ihn immer in seiner Anwesenheit. Und da sie die beste Freundin seiner Schwester war, die ihm sehr nahestand, geschah das ziemlich häufig. In letzter Zeit immer öfter, und damit erklärte er sich auch, warum er allmählich verrückt wurde.
    Einen Arm um ihre schmale Taille gelegt und eine Hand an ihrem Ellbogen, brachte er Lacy in
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