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Zeit des Lavendels (German Edition)

Zeit des Lavendels (German Edition)

Titel: Zeit des Lavendels (German Edition)
Autoren: Petra Gabriel
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Für den Dinghof Murg, zu dem zwölf Hörige gehörten, waren es fünf Pfund. Zwei Pfund entsprachen etwa dem Gegenwert von zwölf Schafen. Insgesamt hatte das Stift Seggingen zum Ende des Mittelalters rund 1000 Hörige und zinspflichtige Bauern.
     
    Fürstäbtissin: Die Fürstäbtissin war die Oberin des weltlichen Damenstiftes Seggingen. 1526 wurde die Äbtissin per Erlass des Kaisers in den Stand einer Reichsfürstin erhoben. Dieser Stand ging danach automatisch auf die jeweilige Äbtissin über. Äbtissinnen wurden Frauen erst des höheren, später des niederen Dienstadels. Das weltliche Damenstift Seggingen war unmittelbar dem Kaiser unterstellt.
     
    Fron: Alle Dienste, die in der Verrichtung körperlicher Arbeiten bestanden. Sie hafteten der Person an oder gehörten zu einem bestimmten Grundstück und waren oft unentgeltlich.
     
    Fuhrfron: Auch beim Dinghof Murg war damals die so genannte Fuhrfron üblich. Dafür musste ein Wagen gestellt werden, zum Beispiel bespannt mit Rindern und begleitet von drei Knechten, der den Zinswein aus Stetten und Schliengen holte.
     
    Generalpräpositus oder Präpositus: Ein Präpositus war unter anderem ein Probst, ein Bischof oder der Vorsteher eines Ordens. Generalpräpositus hieß bei den Theatinern der oberste Leiter des Ordens, vergleichbar dem Ordensgeneral bei den Jesuiten.
     
    Gotte: Alemannischer und noch heute gebräuchlicher Ausdruck für Patin. Das männliche Gegenstück dazu heißt Götti.
     
    Großmeier: Der Großmeier oder Inhaber des großen Meieramtes (siehe dort) versah die höhere Gerichtsbarkeit, also die schweren Fälle für das weltliche Damenstift Seggingen. Die Gerichtsbarkeit war eine Pfründe, die vom Stift vergeben wurde und mit der auch Einnahmen sowie eine erhebliche Machtposition verbunden waren. Über lange Zeit lag das große Meieramt des Stiftes in den Händen der Herren von Schönau.
     
    Höriger: Ein Höriger war jemand, der ursprünglich nur durch die seinem Gut anhaftende Unfreiheit zu einem Eigenmann geworden war oder jemand, der Zinsabgaben sowie Fronden (Frondienste) zu leisten hatte. Ein Höriger konnte gleichzeitig auch Leibeigener sein.
     
    Ledine: Die auf dem Rhein damals benutzten Schiffe waren vorwiegend Lastensegler, nur kleiner. Die Ledinen auf dem Bodensee maßen laut Vorarlberger Quellen 110 x 14 Fuß (33 Meter), waren etwa 4 Meter breit und hatten 4-5 Fuß (gut einen Meter) Tiefgang. Sie waren meist aus Eichenholz gefertigt, die Fugen wurden mit Hanf ausgestopft und mit Pech verklebt und schließlich der ganze Rumpf mit Pech bestrichen. Rheinaufwärts wurden sie an Seilen mithilfe von Gespannen und Taglöhnern gezogen. Die Schifffahrt auf dem Rhein wurde vor allem bei hohem Wasserstand betrieben, also meist von April bis Oktober, seltener auch zur Winterszeit.
     
    Lehenswesen: Das Lehenswesen bildete die Grundlage des Feudalismus, dessen Staats- und Gesellschaftsordnung auf dem Verhältnis von Lehensleuten und Lehensherren beruhte. Grundkomponenten dieser im B. Jahrhundert entstandenen Ordnung waren ein dingliches und ein persönliches Element. Der Lehensherr konnte Land, ein Amt oder ein bestimmtes Recht an einen Lehensnehmer vergeben, der dafür bestimmte Verpflichtungen einging. Diese konnten entweder darin bestehen, dass er für den Lehensherrn bestimmte Dienste verrichten oder zum Beispiel auch einen bestimmten Teil seiner Ernte an ihn abgeben musste.
     
    Prim, Non, Sixt und Terz: Die Gebete, die täglich im Segginger Münster gesprochen wurden, bekamen ihre Namen nach den Zeiten, zu denen gebetet werden musste.
     
    Meieramt: Der Meier des Stiftes Seggingen war neben dem Vogt wichtigster Träger der politischen Gewalten. Die Meier hatten eine beschützende Funktion, waren lokale Steuererheber und Verwalter und führten die Aufsicht über das niedere Gericht der Dinghöfe. Sie erhielten das Amt von der Äbtissin als Lehen. Eine Zeit lang war es aufgesplittet in das kleine Meieramt (die Herren zu Wielaldingen) und das große Meieramt (zur Zeit der Handlung dieses Romans die Herren von Schönau).
     
    Reisläufer: Mittelalterlicher Ausdruck für einen Berufssoldaten oder Legionär.
     
    Schabzieger: Grüner, mit Steinklee gewürzter Käse, für den das Rezept aus Seggingen stammen soll, der aber über Jahrhunderte hinweg im heutigen schweizerischen Kanton Glarus hergestellt wurde.
     
    Spichwärter oder Spicher: Der Verantwortliche für die Speicher des Segginger Stiftes.
     
    Stiftskapitel: Die rechtliche
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