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Zeit der Heimkehr

Zeit der Heimkehr

Titel: Zeit der Heimkehr
Autoren: Alan Dean Foster
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es noch einmal versuchen. Wo ich herkomme, da wird diese Art von Geschäft sowohl moralisch als auch juristisch mißbilligt. Die Sache behagt mir einfach nicht.«
    »Wo du herkommst, hat ja auch niemand Sinn für Spaß.« Sie verschränkte die Arme und schmollte.
    »Ich gebe zu, daß die Ethik in dieser Welt ein bißchen, na ja, liberaler sein mag, aber so empfinde ich nun einmal. Außerdem könnte ich nicht einfach nur herumsitzen und mich von meiner Frau ernähren lassen.«
    »Warum nicht?« Jetzt war sie ehrlich überrascht. »Die meisten Männer, die ich kenne, wären froh, das zu tun.«
    »Ich bin nicht die meisten Männer. Die beste Lösung wäre noch, die Bannsängerei aufzugeben und zu versuchen, als normaler Musiker meinen Lebensunterhalt zu bestreiten.«
    »Nie, nicht bei deiner Stimme.« Als sie die Miene bemerkte, die nun sein Gesicht überzog, beeilte sie sich, ihn zu trösten, wobei ihr Zorn wieder so schnell verrauchte, wie er gekommen war. »Schließlich«, fuhr sie fort, »ist es ja nicht so, als zögst du diesmal aus, um die Welt zu retten. Du bist nur auf einer längeren Besorgung. Wie ein Urlaub, stimmt's?«
    »Stimmt.« Voller Liebe lächelte er sie an. »Und du bist sicher, daß du nicht mitkommen willst? Es wäre ein Abenteuer.«
    Sie grinste zu ihm hinauf. »Nach meiner Begegnung mit diesem Vielfraß und seinem Wanderer hat es sich für mich einigermaßen ausgeabenteuert. Ich mag kleine, sichere Abenteuer, Jon-Tom, nicht diese ehrfurchtgebietenden, welterschütternden, auf die du dich zu versteifen scheinst. Ich glaube, ich bleibe einfach hier und genieße das Gefühl, verheiratet zu sein, bis du wiederkommst. Es ist immer noch neu für mich. Das ist ein Abenteuer, das mir fürs erste genügt.« Plötzlich blickte sie besorgt drein. »Oder glaubst du, daß ich alt werde? Schließlich werde ich in drei Monaten dreiundzwanzig.«
    Er gab ihr einen leisen Kuß. »Ich glaube nicht, daß du jemals alt wirst, Talea. Ich glaube, du hast es immer noch darauf abgesehen, Schädel einzuschlagen und Taschen leerzurauben, wenn du neunzig bist.«
    »Das ist einer der Gründe, warum ich dich so liebe, Jonny- Tom. Du kannst einem Mädchen die allersüßesten Dinge sagen. Geh schon, laß deine Duar reparieren! Nimm dir Zeit und halt dich von allem Ärger fern.«
    »Ich werde in Null Komma nichts wieder zurück sein, du wirst schon sehen. Ich mache lediglich eine lange Kreuzfahrt, das ist alles. Was soll da schon passieren?« Er drückte sie an sich, senkte seine Lippen auf ihre, als...
    Über ihnen ertönte ein lautes Krach! Sie riß sich von ihm los, und ihre Stimmung verwandelte sich von liebevoll und versöhnlich wieder in zornig.
    »Und wenn du schon dabei bist, wenn du schon wirklich weit verreist, dann nimm auch gefälligst diese unsägliche, widerliche Wasserratte mit und schau doch mal zu, ob dir der Kerl nicht irgendwo mitten im Meer abhanden kommt!« Ein zweiter Donner folgte dem ersten, nicht ganz so laut wie sein Vorgänger, doch immer noch unangenehm genug.
    Die Idee, in einem Baumhaus einen Dachboden einzurichten, war kühn gewesen. Doch wenn man, so hatte Jon-Tom gegenüber Clodsahamp eingewandt, einen Keller haben konnte, warum dann kein Dachgeschoß? Der Hexer hatte die Achseln gezuckt und eingewilligt. Schließlich war es immerhin ein Hochzeitsgeschenk, und die Innenmaße ließen sich ebenso einfach nach oben wie nach unten vergrößern. Der Speicher erwies sich als ungeheuer praktischer Raum, um dort unausgepackte Hochzeitsgeschenke, überzählige Möbel, Haushaltswaren sowie jene Dinge zu lagern, für die man zwar keine Verwendung hatte, die aber zu nützlich waren, um sie wegzuwerfen. Zu letzterem gehörte eine groteske Steinskulptur, das Geschenk eines der Freunde Clodsahamps, eine ganze Sammlung von Waffen und Rüstungen, die Talea hütete wie ihren Augapfel und von der zu trennen sie sich weigerte, obwohl Jon-Tom darauf beharrt hatte, daß sie ab nun ein ganz normales, friedliches Leben führen würden, sowie ein fünf Fuß großer zottliger, mit einem Schandmaul bewaffneter und immer hungriger Otter.
    Jon-Tom blinzelte, als der Holzstaub von der Decke rieselte.
    »Ich glaube nicht, daß Mudge bereit ist zu gehen.«
    »Du sollst daraus auch keine Bitte machen«, fauchte sie, »sondern einen Befehl.«
    »Aber Mudge ist mein Freund. Wir beide haben viel durchgemacht, und weil er mir bei der letzten Reise geholfen hat, glaube ich ihm noch etwas zu schulden.«
    »Offene Rechnungen zwischen
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