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Zeig Gefühl, Darling (German Edition)

Zeig Gefühl, Darling (German Edition)

Titel: Zeig Gefühl, Darling (German Edition)
Autoren: Lori Foster
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schrie, sie sollten aufhören, aber sie achteten nicht auf ihn. Stattdessen rollten sie miteinander kämpfend auf ihn zu.
    Als Floyd die beiden trennen wollte, stellte die Frau ihm geschickt ein Bein, wodurch er ins Stolpern geriet. Harry entriss ihm die Waffe, hielt sie hoch und verpasste ihm einen Kinnhaken. Er hatte große, harte Fäuste; Floyd ging stumm zu Boden.
    Die Frau bot Harry schwer atmend die Hand. „Danke. Ich habe mir schon Sorgen gemacht. Mein Name ist Charlie.“
    Harry lachte. „Charlie? Das passt, würde ich sagen. Sie können mich Harry nennen.“ Er nahm ihre Hand und bemerkte, wie warm ihre schmalen Finger waren. „Ich habe Ihnen hoffentlich nicht wehgetan, oder?“
    Sie schnaubte verächtlich und schaute sich im Innern des Lieferwagens um. „Ich schlage vor, wir schmeißen Floyd raus. Ich habe ein paar Dinge zu erledigen, und wegzufahren gehört nicht dazu. Außerdem habe ich keine Lust, den Boss der beiden kennenzulernen.“
    „Sind Sie kein bisschen nervös oder ängstlich?“
    „Klar hatte ich Angst.“
    Sie schien nicht verängstigt zu sein, sondern entschlossen, Floyd aus dem Wagen zu werfen, ohne Rücksicht darauf, dass sie ihn damit wahrscheinlich umbrachte. Besonders zimperlich war sie in dieser Hinsicht offenbar nicht.
    „Stehen Sie nicht so herum, fassen Sie lieber mit an. Er ist ganz schön schwer.“
    Nein, dachte Harry, zimperlich ist sie ganz und gar nicht. Sie könnte wenigstens so tun, als hätte sie auch weibliche Eigenschaften. Er mochte kommandierende, anmaßende Frauen nicht. Harry verschränkte die Arme vor der Brust. „Tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen, aber ich werde niemanden umbringen.“
    „Feigling.“ Sie zerrte und schob Floyd weiter zum Heck des Lieferwagens. „Wer sagt denn, dass er sterben wird?“
    „Jetzt hören Sie mal zu …“
    Abrupt richtete sie sich auf, und eine glänzende schwarze Haarsträhne hing ihr ins Auge. „Nein, jetzt hören Sie mir zu! Sie haben mich mit Ihrer Neugier und Ihrem falschen Heldenmut in diese Lage gebracht. Das ist alles Ihre Schuld. Da ist das Mindeste, was Sie tun können …“ Sie verstummte und schlug die Hände vors Gesicht. Ihre Schultern bebten.
    Harry hatte den entsetzlichen Verdacht, dass sie weinte. Du liebe Zeit, eine so typisch weibliche Reaktion hatte er nun auch wieder nicht gewollt.

2. KAPITEL
    „R ühren Sie mich nicht an!“ Charlie ihren selbst ernannten Beschützer an, der auf sie zukam. Sie holte tief Luft und weigerte sich, ihrer Enttäuschung nachzugeben und in Tränen auszubrechen. Sie kam sich gedemütigt vor und entschied, dass es hauptsächlich seine Schuld war. Trotzig schob sie das Kinn vor und sagte: „Sie haben schon genug angerichtet.“
    Er hob die Hände. „Tut mir leid. Aber dafür haben wir jetzt keine Zeit.“ Bevor sie etwas erwidern konnte, sah sie, wie er die Pistole in seinen Gürtel schob. Sie wollte diese Pistole haben. Sie traute diesem Kerl nicht, traute in diesem Augenblick überhaupt keinem, sondern wollte in der Lage sein, sich selbst zu schützen. Wer hätte gedacht, dass sich ein harmloser Montag zu einem solchen Desaster entwickeln würde?
    Nach all ihrer Mühe, Floyd zu bewegen – und sie war fest entschlossen, ihn aus dem Wagen zu werfen –, benötigte Harry lediglich eine Sekunde, um ihn auf die andere Seite zu zerren. Dort bestand keine Gefahr, dass er aus dem Wagen fiel.
    Dann zog Harry ein Messer aus der Tasche, streifte Floyd die Jacke ab und zerschnitt sie in Streifen, mit denen er ihn in Rekordzeit fesselte und knebelte.
    „So.“ Er richtete sich auf und klopfte sich die Hände ab.
    „Und jetzt?“
    Der Wagen rumpelte erneut, und Harry stützte sich ab. „Sie fangen nicht an zu weinen?“
    „Nein.“ Beinah hätte Charlie über seinen erleichterten Gesichtsausdruck gelacht. „Und Sie?“
    Er hob verblüfft die Brauen. „Ich reiße mich zusammen.“
    „Gut. Ich kann flennende Männer nämlich nicht ausstehen.“
    Er lächelte, charmant sogar, und Charlie war entsetzt, dass es ihr auffiel. Rasch sah sie zu Boden, um seinem Blick auszuweichen.
    „Wir fahren eine Steigung hinauf“, bemerkte er. Er hob seinen Mantel auf, schüttelte ihn aus und zog ihn an. „Lassen Sie mich die Tür öffnen, um zu sehen, in welche Richtung wir fahren.“
    Charlie bemühte sich um einen ruhigen Ton. Wer nichts wagt, der nichts gewinnt, ermahnte sie sich im Stillen. „Da Sie das Messer haben, nehme ich die Pistole.“
    „Nein.“
    „Wieso nicht?“, fuhr
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