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Zeig Gefühl, Darling (German Edition)

Zeig Gefühl, Darling (German Edition)

Titel: Zeig Gefühl, Darling (German Edition)
Autoren: Lori Foster
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Seine blonden Haare waren lang und ungewaschen, wie vermutlich der Rest von ihm. Seine Augen waren von einem wässerigen Blau und rot gerändert, mit so dünnen Wimpern, dass sie fast nicht sichtbar waren. Ein zerzauster Bart bedeckte sein Kinn. Sein Partner, der schwerer war und braunes Haar hatte, drehte sich ebenfalls um, während Pops, der Ladenbesitzer, mit jedem Moment nervöser wurde.
    „Ja, du. Was glaubst du denn, mit wem ich geredet habe? Mit dem Jungen?“
    Harry grinste. Der Kerl war also ein Trottel und hielt die Kleine für einen Jungen. War er vielleicht kurzsichtig? Harry hob arrogant eine Braue. „Ich habe die Frage nicht gehört.“
    Über das Gesicht des Blonden huschte ein gereizter Ausdruck, während er eine selbstsichere Pose einnahm, die eine Hüfte vorgeschoben, die Arme vor der schmalen Brust verschränkt. „Ich habe dich gefragt, was zum Teufel du da machst?“
    Die Türklingel ertönte, als eine Kundin eintrat. Gleich darauf klingelte sie noch einmal, da die Frau die Situation mit einem Blick erfasste und rasch wieder hinauseilte. Offenbar war den Bewohnern dieser Gegend durchaus klar, was hier vorging. Sie waren alle zu alt oder zu ängstlich, um dem Spuk selbst ein Ende zu machen. Harry dagegen war weder alt noch ängstlich. Er hob verächtlich eine Braue.
    „Ich kaufe ein. Was geht dich das an?“
    Die Miene des Blonden verfinsterte sich. „Du lungerst hier schon herum, seit wir in den Laden gekommen sind. Wieso hast du noch nichts gekauft?“
    Harry runzelte die Stirn. „Ich bin eben wählerisch.“
    Der Blonde starrte ihn grimmig an. Dann entschied er offenbar, die Sache nicht weiter zu verfolgen, wahrscheinlich, weil Harry mit seinen ein Meter fünfundneunzig gut einen Kopf größer war als er. Obwohl Harry wie ein Yuppie gekleidet war, strahlte er nicht die Harmlosigkeit eines ehrgeizigen leitenden Angestellten oder Geschäftsmanns aus. Die Leute sagten, das habe etwas mit seinen Augen zu tun. Aber er gab nichts auf diesen Unsinn.
    „Na schön, dann erledige das und verschwinde. Es gefällt mir nicht, dass du hier herumlungerst.“
    Harry war bereit mitzuspielen – bis zu einem bestimmten Punkt. Und zwar bis zu dem Punkt, an dem der Kerl sich an die Frau wandte und sie mit dem Finger gegen die Brust stieß, sodass sie fast gestürzt wäre. „Das Gleiche gilt auch für dich. Verschwinde.“
    Harry war kein Held, aber er verabscheute brutale Typen. Außerdem war Gewalt gegen Frauen für ihn unerträglich, auch wenn dieser Trottel nicht merkte, dass er eine Frau vor sich hatte.
    Als der Kerl sie erneut anstoßen wollte und sich über ihr Zurückstolpern amüsierte, ließ Harry das Dosenfleisch fallen, packte die Finger des Mannes und drückte sie in seiner Faust zusammen.
    Ein lautes Aufheulen hallte durch den Laden.
    Unbeeindruckt fragte Harry: „Wieso willst du jemanden angreifen, der kleiner ist als du?“
    Die Knie des Burschen gaben nach, da Harry noch fester zupackte. Der Blonde sah mit schmerzverzerrtem Gesicht zu ihm auf. „Er ist fast so groß wie ich!“
    „Das ist keine Entschuldigung. Du bist ganz offensichtlich älter. Außerdem mag ich dich nicht.“ Durch eine geschickte Bewegung verdrehte er dem jungen Mann den Arm, dass dieser sich auf die Zehenspitzen stellen musste, um sein Gleichgewicht zu halten. Er stieß mit schriller Stimme wilde Flüche aus.
    Und dann brach die Hölle los.
    Der zierlichen Frau platzte der Kragen. „Ich brauche Ihre Hilfe nicht, sie aufgeblasener Kerl!“
    Der Blonde hörte sie nicht oder er ignorierte sie absichtlich.
    Der muskelbepackte Kumpan des Blonden stürzte hinzu. „Floyd!“, rief er und zog eine Pistole aus der Hose. Mit bösartigem Blick aus zusammengekniffenen Augen wandte er sich an Harry. „Lass ihn los, oder ich puste dir den Schädel weg!“
    Harry spürte den harten Lauf der Pistole an den Rippen. „Das wird ein bisschen schwierig“, erwiderte er sarkastisch, „weil mein Kopf ein ganzes Stück höher sitzt als Ihre Pistole.“
    Diese unkluge Provokation beförderte die Waffe augenblicklich höher, sodass er das kalte Metall jetzt an seinem Ohr spürte. Allmählich geriet die Situation außer Kontrolle. Vorsichtig lockerte er den Griff.
    Floyd schüttelte fluchend die Hand und sah zu Harry auf. „Erschieß ihn!“
    „Was?“
    „Verdammt, du hast mich ganz genau verstanden, Ralph! Erschieß ihn!“
    Harry sandte ein Stoßgebet zum Himmel, das prompt Wirkung zeigte, denn das Mädchen bewegte sich endlich
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