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Zeig Gefühl, Darling (German Edition)

Zeig Gefühl, Darling (German Edition)

Titel: Zeig Gefühl, Darling (German Edition)
Autoren: Lori Foster
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sie ihn an.
    Vorsichtig schob er die Rolltür ein paar Zentimeter hoch, legte sich auf den Bauch und spähte hinaus. Zwischendurch warf er ihr einen Blick über die Schulter zu, als rechne er damit, dass sie ihn hinaus stieß. Das war gar keine so schlechte Idee, nur leider nicht durchführbar, da er viel größer als Floyd und außerdem wachsamer war. Im Übrigen wollte sie ihm lieber nicht so nah kommen.
    Seine braunen Haare waren nass vom Regen, als er den Kopf wieder einzog. „Wir befinden uns in der Nähe der Ausfahrt Wayneswood.“
    Charlie schnappte nach Luft. „Wayneswood!“ Ihr war nicht klar gewesen, dass sie schon so weit gefahren waren. Ihr Herz pochte schneller. „Ich muss sofort zurück.“
    „Kommen Sie her.“ Harry schob die Tür noch ein wenig weiter hoch, setzte sich und ließ die Beine über die Kante baumeln. Dann schlug er den Trenchcoat um seine Beine, um seine Hose gegen den Regen zu schützen.
    Charlie akzeptierte seinen Plan – zumal sie keinen eigenen hatte –, indem sie sich neben ihn setzte. Harry nahm ihre Hand, und sie musste sich zusammennehmen, um sie nicht wegzuziehen.
    „Während der Wagen bergauf fährt, wird er seine Fahrt noch mehr verlangsamen müssen“, erklärte Harry. „Dann können wir hinausspringen. Zum Glück sind wir im Regen nicht so leicht zu entdecken, falls Ralph in den Rückspiegel schaut.“
    „Es ist ohnehin zu dunkel, um uns zu sehen.“
    „Möglich. Aber eine kurze Bewegung könnte seine Aufmerksamkeit wecken, und das dürfen wir nicht riskieren. Also pressen Sie sich flach auf die Straße, sobald Sie können. Vielleicht fährt der Wagen einfach weiter. Der Gedanke, es könnte eine Schießerei geben, gefällt mir nämlich überhaupt nicht.“
    „Feigling. Dann geben Sie mir die Pistole.“
    Er grinste. „Guter Versuch, aber so leicht bin ich nicht zu provozieren. Sparen Sie sich also die Beleidigungen. Außerdem habe ich Erfahrung im Umgang mit Schusswaffen.“
    Seine große Hand fühlte sich so warm an, und sein muskulöser Oberschenkel presste sich hart an ihren. Charlie erschauerte. Mit einem anziehenden Mann Händchen zu halten war für heute absolut nicht geplant gewesen. Eigentlich hatte sie das für ihr ganzes Leben nicht eingeplant. Sie hob die freie Hand und schnippte mit dem Finger gegen den Ohrring mit der Kugel. „Die habe ich auch.“
    „Soll das heißen, das Schmuckstück ist echt? Und ich dachte schon, es sei Teil Ihrer Kostümierung.“
    „Sehr witzig. Natürlich ist es echt.“
    „Hm.“ Sie war sich seines Daumens, der über ihre Fingerknöchel strich, sehr bewusst. „In was für eine Sache können Sie denn verwickelt gewesen sein, bei der eine Pistole eine Rolle spielte?“
    „Ich besitze eine Bar. Normalerweise geht es dort ruhig zu. Aber eines Abends geriet ein Streit außer Kontrolle, und es gab eine Schießerei. Diese Kugel hier hat meinen Kopf nur um wenige Zentimeter verfehlt. Ich fand, das war Glück. Und Sie?“
    „Ich bin Privatdetektiv.“
    Da er dieser Antwort keine weiteren Erklärungen folgen ließ, richtete Charlie ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Wetter. „Wir werden klitschnass werden.“ Ihre Jeans war am Hosenboden bereits durchnässt.
    „Das stimmt. Wenigstens ist es noch nicht so kalt, und der Regen lenkt von den Geräuschen ab, die wir hier hinten machen. Ich bin Mutter Natur jedenfalls dankbar für ihre Hilfe.“
    Charlie verzog das Gesicht, aber er bemerkte es nicht. Er war ganz und gar auf sein Vorhaben konzentriert. Sie wollte wissen, was los war, wer er war, was er vorgehabt hatte, weshalb Floyd und Ralph Geld von dem Ladenbesitzer genommen hatten, und was ein Privatdetektiv damit zu tun hatte. Ihre Neugier war erwacht, obwohl sie keine Zeit für solche Geschichten hatte. Schon gar nicht jetzt. Zunächst einmal musste sie zurück nach Corsville gelangen. Ihr ganzer Plan war durchkreuzt.
    „Hätten Sie die beiden wirklich auf mich schießen lassen?“
    Sie sah zu Harry. Er wirkte so selbstsicher und arrogant. Und er war so verdammt attraktiv. „Natürlich“, log sie, verunsichert von seinem Blick, aber auch noch wütend genug, um ihn zu reizen. Offenbar hatte sie aufrichtig genug geklungen, denn seine Miene verfinsterte sich wieder.
    Trotz seines eleganten Äußeren hatte er mit diesem düsteren Ausdruck fast etwas Dämonisches. Seine hellbraunen Augen musterten sie intensiv, als wollten sie in ihr Innerstes blicken. Charlie erschauerte und schüttelte diesen unsinnigen Gedanken ab. Auch
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