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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche
Autoren: Piers Anthony
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»Er kann uns mit einem Augenzwinkern auslöschen –«
    »Ja, sogar ohne mit dem Auge zu zwinkern«, bestätigte der Dämon. Eines seiner Augenlider machte den Eindruck, als wolle es gerade anfangen zu zwinkern.
    »Na ja, Bink hätte dich schließlich weitere tausend Jahre vergammeln lassen können, ebenfalls ohne zu zwinkern«, rief Cherie, ohne auf Binks Warnung zu achten. »Aber das hat er nicht. Weil er nämlich etwas besitzt, was du nicht hast: Menschlichkeit!«
    »Stute, du faszinierst mich«, murmelte X(A/N) th . »Es stimmt zwar, daß ich allmächtig bin, aber nicht allwissend – aber ich glaube, daß ich menschliche Beweggründe durchaus verstehen könnte, wenn ich mich darauf konzentrieren würde.«
    »Wetten, daß nicht?« rief sie.
    Jetzt wurde selbst Chester nervös. »Was hast du vor, Cherie?« fragte er. »Willst du, daß wir alle ausgelöscht werden?«
    Der Dämon blickte Grundy an. »Halbding, hat ihre Herausforderung Substanz?«
    »Was steckt denn für mich dabei drin?« wollte der Golem wissen. Der Dämon hob einen Finger, und Grundy wurde von Licht umhüllt. »Das hier.«
    Das Licht drang in den Golem ein – und schon hatte er sich verwandelt. Nun war er kein Ding aus Lehm und Bindfäden mehr, sondern stand auf richtigen Beinen und besaß ein lebendiges Gesicht. Nun war er ein Elf.
    »Ich … ich bin wirklich!« rief er. Als er den Blick des Dämons auf sich ruhen sah, fiel ihm die Frage wieder ein. »Ja, ihre Herausforderung hat Substanz. Es gehört zum Wesen einer fühlenden Kreatur. Du mußt lachen und weinen. Leid und Dankbarkeit erfahren und … und … es ist einfach das Wunderbarste, was man –«
    »Dann werde ich darüber nachdenken«, sagte der Dämon. »In einem Jahrhundert oder so, wenn ich meine neue Nomenklatur ausgearbeitet habe.« Er wandte sich an Cherie. »Würde ein Geschenk dich befriedigen, Stute?«
    »Ich brauche nichts«, sagte sie. »Ich habe ja Chester. Bink mußt du fragen.«
    »Dann gewähre ich Bink einen Wunsch.«
    »Nein, doch nicht so! Du mußt zeigen, daß du es wirklich verstanden hast, indem du ihm etwas Nettes gibst, was ihm selbst nicht eingefallen wäre.«
    »Aha, noch eine Herausforderung«, sagte der Dämon. Er überlegte. Dann hob er Cherie mit einer Hand auf. Bink und Chester zuckten beunruhigt zusammen, doch es wirkte nicht feindselig. »Würde das genügen?« Er hob sie an seinen Mund und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Sein Mund war so groß, daß das Flüstern ihren ganzen Körper erschütterte, dennoch konnte man nichts verstehen.
    Cherie zuckte zusammen. »He, natürlich würde das genügen! Du verstehst es ja doch!«
    »Eine reine Interpolation aufgrund beobachteter Verhaltensweisen seiner Art.« Der Dämon stellte sie wieder auf den Boden und schnippte mit den Fingern. Eine kleine
    Kugel erschien in der Luft und schwebte auf Bink zu, der sie ergriff. Es schien eine feste Blase zu sein. »Das ist dein Wunsch«, sagte der Dämon. »Du mußt ihn selbst wählen. Halte die Kugel vor deinen Körper und sprich deinen Wunsch aus, dann soll dir alles gehören, was in den Bereich der Magie fällt.«
    Bink hielt die Kugel hoch. »Ich wünsche, daß die Männer, die während des Verschwindens der Magie aus ihrer Versteinerung befreit wurden, frei bleiben«, sagte er. »Und daß die Greifin auch nicht wieder in Gold verwandelt wird, jetzt, wo die Magie wieder wirkt. Und daß alle Wesen, die durch den Verlust der Magie getötet wurden, wie etwa die Gehirnkoralle –«
    Der Dämon winkte ungeduldig ab. »Du sieht ja, daß die Blase nicht platzt. Das bedeutet, daß dein Wunsch nicht zulässig ist, und zwar aus zwei Gründen. Erstens betrifft er nicht dich selbst. Du hast nichts dadurch zu gewinnen. Zweitens können die Stein- und Goldzauber allenfalls erneut verhängt werden. Wenn sie einmal unterbrochen wurden, sind sie auch unwirksam geworden. Nur das magische Leben ist wiederhergestellt worden, wie etwa der Golem. Vergeude meine Aufmerksamkeit also nicht auf solch überflüssigen Kram. Dein Wunsch muß selbstisch sein.«
    »Ach so.« Bink war perplex. »Mir fällt kein solcher Wunsch ein.«
    »Es war aber sehr großzügig von dir«, murmelte Cherie.
    Der Dämon wedelte mit der Hand. »Du mußt den Wunsch so lange mit dir tragen, bis er erfüllt wurde. Genug. Mich beginnen diese Trivialitäten zu langweilen.«
    Und schon standen sie alle in dem Wald, den Bink, Cherie und das Fohlen verlassen hatten. Es war fast, als hätte der Dämon nicht existiert – bis auf
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