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Zaertlich ist die Nacht

Zaertlich ist die Nacht

Titel: Zaertlich ist die Nacht
Autoren: F. Scott Fitzgerald
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des Waffenstillstands am 8.   November 1918 nicht mehr nach Europa verschifft. Der hier beschriebene Ausflug auf das Schlachtfeld fand wahrscheinlich im Juni 1926 statt. Die Schlacht an der Somme, eine Großoffensive britisch-französischer Truppen auf dreißig Kilometern Breite, begann am 1.   Juli 1916 und kostete bis zu ihrem praktisch ergebnislosen Ende am 18.   November 1916 etwa 420   000 britische und kanadische, 195   000 französische und 430   000 deutscheSoldaten das Leben. Die hohen Verluste besonders in den ersten Stunden erklären sich daraus, dass die britische Führung ihre Verbände zunächst in Marschformation vorrücken ließ, da sie glaubte, der vorhergehende tagelange schwere Artilleriebeschuss hätte die deutsche Infanterie und ihre MGs vollkommen vernichtet.
    2*
    In der Türkei haben sie gerade erst aufgehört
In Kleinasien lebten bis zum Ersten Weltkrieg etwa 1,8   Mio. Griechen, der Vertrag von Sèvres (1920) sah vor, dass in ihren Siedlungsgebieten unter griechischer Verwaltung Volksabstimmungen über die staatliche Zugehörigkeit stattfinden sollten. Stattdessen kam es zum türkisch-griechischen Krieg, der mit der Eroberung von Smyrna (heute: Izmir) durch Mustafa Kemal Pascha am 9.   September 1922 endete. In den ersten Tagen nach der Eroberung der Stadt wurden 40   000   Einwohner ermordet und die griechischen und armenischen Viertel niedergebrannt.
    3*
    General Grant in Petersburg
Die »Erfindung« des Grabenkrieges war umstritten. Zwar hatte der Unionsgeneral und spätere Präsident Ulysses S.   Grant (1822   –   1885) in der Schlacht von Petersburg (Virginia) tatsächlich Schützengräben ausheben lassen, aber da es sich nicht um eine Feldschlacht, sondern um eine Belagerung handelte, wurde die »Erfindung« der Schützengräben für den Südstaatengeneral Robert E.   Lee (1807   –   1870) beansprucht.
    4*
    Liebes-Schlacht/love battle
ist ein zweideutiger Ausdruck. Eine Interpretation wäre, dass in der Schlacht an der Somme über eine Million Menschen getötet wurden, die von Millionen Menschen in Liebe gezeugt worden waren. Zugleich bedurfte es aber auch großer »Vaterlandsliebe« und großen Vertrauens in die herrschende Klasse, damit sich so viele bereitwillig abschlachten ließen.
    5*
    D.   H.   Lawrence
war ein englischer Schriftsteller (1885   –   1930). Es gibt keinen Hinweis, dass sich Fitzgerald und Lawrence persönlich gekannt haben.
    6*
    Die silberne Schnur ist zerschnitten   …
Vgl. Prediger Salomo, 12, 6   –   14.   Abe North will andeuten, das zwar »alles eitel« sei, aber die Toten Respekt verdienten.
    7*
    sechs Jahre
d.   h., vom Ende des Krieges 1918 bis 1924, wo diese Szene spielt.
    8*
    Yes! We Have No Bananas
Der populäre Song aus dem Jahre 1922 von Frank Silver und Irving Cohn (›Ausgerechnet Bananen‹) beruht angeblich auf einem Spruch aus Chicago und wurde bis in den Zweiten Weltkrieg und die Fünfzigerjahre zum Leitmotiv für jedwede Mangelsituation. Bei Fitzgerald hingegen werden damit die Amerikaner begrüßt, von denen man sich im ausgebluteten Europa der Zwanzigerjahre vor allem Geld verspricht.
14
    1*
    Die
Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels
war eine Sensation. Sie fand vom 28.   April bis 25.   Oktober 1925 in Paris statt und hatte 15   Mio. Besucher. Von ihr stammt der Begriff »Art déco«.
16
    1*
    War sie ein kleines Tapferchen
Man muss davon ausgehen, dass wir hier einem inneren Monolog Nicoles lauschen, der allerdings nicht so klar gekennzeichnet ist wie später auf den Seiten 245   ff.
    2*
    Vaterkomplex
Im ganzen Buch sind Hinweise auf Vater-Tochter-Beziehungen, Inzest und dergleichen versteckt. Sie bilden ein Leitmotiv des Romans.
    3*
    Ich will keinen Test
Das stimmte in Bezug auf Fitzgerald nicht ganz. Als Lois Moran (das Vorbild für Rosemary Hoyt) 1927   Probeaufnahmen für ihn arrangierte, um vielleicht in einem Film mit ihm zusammen spielen zu können, nahm er das Angebot offenbar an. Die Aufnahmen sind allerdings nicht erhalten, und aus dem Filmprojekt wurde auch nichts. Von Lois Moran war er (und das spiegelt sich auch in ›Tender Is the Night‹ sehr deutlich) offenbardeshalb besonders angetan, »weil sie etwas aus ihrem Leben gemacht hatte«, wie er Zelda erklärte   – woraufhin diese (in durchaus berechtigter Empörung) ihre selbst geschneiderten Kleider in der Badewanne verbrannte. Dass Richard Diver die Probeaufnahmen so entschieden verweigert und sich als »alt«
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