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Z - Das Spiel der Zombies

Z - Das Spiel der Zombies

Titel: Z - Das Spiel der Zombies
Autoren: Michael Thomas Ford
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Blut auf seinen Wangen war hellrot – also frisch – und in seinem Auge steckte ein Skalpell, bis zum Griff war es durch sein zerbrochenes Brillenglas gebohrt.
    Violet blieb stehen und starrte die ungelenke Gestalt an. Der Zombie stöhnte und streckte die Arme nach ihr aus. In dicken Fäden sickerte Blut aus seinem Mund, und eine andere, dunklere Flüssigkeit.
    »Violet!«, rief Josh. »Runter!«
    Die Kleine drehte sich zu ihm um. Der Zombiearzt war nur wenige Meter von ihr entfernt. Wenn sie nicht sofort reagierte, würde er sie gleich erwischen.
    »LOS, Violet!«, schrie Josh.
    Violet warf sich hin. Sie lag auf dem Bauch und hielt die Arme über den Kopf. Josh richtete die Waffe auf den Zombie und drückte ab. Eine Feuersbrunst schoss aus dem Lauf und auf den Arzt zu. Sein Kittel fing das meiste davon ab und ging in gelben und orangen Flammen auf, die hungrig am Stoff leckten. Der Zombie sah an sich herunter und schlug wirkungslos auf die Flammen ein.
    Josh feuerte noch eine Flammensäule auf die Kreatur ab, diesmal aufs Gesicht. Die Haut des Zombies knisterte und sprang auf, der Arzt taumelte nach links und rechts. Eine Hand brannte, er bewegte sie hin und her wie eine groteske Fackel.
    »Violet! Komm schon!«, rief Josh.
    Das Mädchen rappelte sich auf und rannte zu ihm. Kein einziges Mal drehte sie sich dabei nach dem Zombie um, der zu Boden gefallen war und nun komplett in Flammen stand. Schwarzer Rauch stieg von ihm auf, der Gestank von verkohltem Fleisch füllte die Luft.
    Die Fahrstuhltür ging in dem Moment auf, als Violet Josh erreichte. Die Kabine war zum Glück leer. Josh schob Violet hinein und folgte ihr dann. Er drückte den Knopf für das Erdgeschoss und sah die schwere Lifttür zugehen. Der Fahrstuhl fuhr nach unten.
    Violet weinte. Die Arme um die angezogenen Beine geschlungen, kauerte sie in der Ecke und atmete hastig und unregelmäßig. Josh kniete sich neben sie, doch als er sie trösten wollte, wich sie zurück.
    »Jetzt ist alles gut«, beruhigte Josh sie. »Gleich haben wir’s geschafft.«
    Violet stützte den Kopf auf ihre Knie und wiegte sich hin und her. Josh blickte auf die Anzeigetafel. Gerade fuhren sie an der zweiten Etage vorbei. ›Wieso dauert das nur so lange?‹, fragte er sich und beschwor innerlich den Lift, schneller zu fahren.
    Als der Knopf für die erste Etage aufleuchtete, polterte auf einmal etwas auf das Dach des Fahrstuhls. Die ganze Kabine bebte. Violet schrie, als sich die Notausgangsklappe in der Decke des Lifts öffnete und eine Fratze hereinstierte. Auf einer Seite war die Haut abgerissen, darunter traten Fleisch und Knochen hervor. Ein milchig-gelber Film bedeckte die Augen, und die aufgerissenen Lippen der Kreatur formten ein schreckliches Grinsen.
    Für Josh war es wie ein Schlag in die Magengrube.
    »Firecracker«, raunte er, bevor seine Stimme versagte. Er erkannte seinen Freund sofort, obwohl er so zugerichtet war.
    ›Aber das ist nicht mehr dein Freund‹, erinnerte er sich. ›Er ist ein Fleischsack.‹
    Reflexhaft zückte er den Flammenwerfer, doch im selben Moment wurde ihm klar, dass er damit die ganze Kabine in Brand setzen würde. Er könnte vielleicht den Zombie vernichten, aber Violet und er würden ebenfalls lebendig gebraten werden. Stattdessen versuchte er, die Klappe mit dem Lauf seiner Waffe zu schließen. Doch der Zombie warf sich nach vorne, stürzte auf Josh herunter und drückte ihn zu Boden.
    Josh sah in das, was von Firecrackers Gesicht übrig geblieben war. Von seinem Kumpel war rein gar nichts mehr zu erkennen – er war ein Monster, das ihn mit geiferndem Maul zu beißen versuchte. Josh versuchte ihn abzuwehren, so gut es ging, doch schon ein kleiner Kratzer in seiner Haut würde sein Ende bedeuten.
    »Geh von ihm runter!«
    Violets Stimme durchbrach die Stille. Firecracker zögerte, hob den Kopf und sah das Mädchen an. Diese kleine Ablenkung reichte Josh, um Firecracker eine Hand auf die Brust zu setzen, mit aller Kraft zu drücken und ihn von sich herunter auf den Rücken zu rollen.
    Als Josh sich hochrappelte, blieb der Fahrstuhl bebend stehen und die Türen gingen auf. Josh packte Violet bei der Hand. Er sah sich nach seiner Waffe um, doch die war unter Firecracker eingeklemmt, der sich auf die Knie gerollt hatte und sich aufzurichten versuchte. Der Flammenwerfer war unerreichbar.
    »Lauf!«, befahl Josh. »Lauf den Gang entlang und zur Pforte hinaus. Draußen bist du in Sicherheit.«
    Doch Violet lief nicht. Sie blieb wie
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