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Z - Das Spiel der Zombies

Z - Das Spiel der Zombies

Titel: Z - Das Spiel der Zombies
Autoren: Michael Thomas Ford
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Firecracker zu. »Das kapiere ich überhaupt nicht. Warum will der ausgerechnet einen Fleischsack spielen?«
    Er sagte das Wort, als müsse er etwas total Widerliches ausspucken.
    Josh zuckte die Achseln. Er verstand es auch nicht. Die meisten Spieler wollten Fackler sein. Nur Charlie spielte den Feind. Er hatte nur ein paar Monate vor Josh und Firecracker angefangen, aber er war in der Platzierung total nach oben geschossen und zählte jetzt zu den besten Zombie-Spielern. Sogar Josh musste zugeben, dass es viel schwieriger war, einen Z zu spielen als einen Fackler. Es war gar nicht so leicht, die anderen Spieler hinters Licht zu führen und in die Falle zu locken, um sie zu beißen. Charlie war ein wahrer Meister darin. Doch niemand wusste etwas über ihn. ›Den würde ich echt gern mal kennenlernen‹, dachte Josh, während Mrs Hotchkiss das Klassenzimmer betrat.
    »Also gut«, begann Mrs Hotchkiss. »Dann wollen wir mal.«
    Sie drückte auf einen Knopf auf der Schalttafel ihres Schreibtisches, und das Licht wurde heruntergedimmt. Im nächsten Moment erschien das dreidimensionale Hologramm eines menschlichen Gehirns in der Luft vor jedem Pult. Es drehte sich langsam, damit die Schüler es von jeder Seite zu sehen bekamen.
    »Das menschliche Gehirn ist ein äußerst komplexes Organ«, sagte die Lehrerin. »Aber es besteht im Grunde nur aus drei Teilen.«
    Sie tippte etwas in ihre Tastatur und ein Teil des Gehirns, der größte, leuchtete blau auf.
    »Das ist der Neocortex«, erklärte sie. »Dieser Bereich des Gehirns ist zuständig für die Sprachentwicklung, das abstrakte Denken und das Bewusstsein.«
    Als Nächstes kam sie zum Vorderteil des Gehirns, das vom Neocortex umgeben war. »Das ist das limbische System«, fuhr sie fort, während der entsprechende Bereich gelb aufleuchtete. »Es ist für das Gedächtnis und die Emotionen zuständig.«
    Das Hologramm des Gehirns wurde auf Joshs NotizBlock-Gerät übertragen, und die Informationen wurden automatisch auf seinem Bildschirm aktualisiert, während Mrs Hotchkiss sprach. Da Josh es sich genauso gut später noch angucken konnte, hörte er nicht so genau zu.
    Der letzte Teil, ein seltsam geformter Bereich tief innen im Gehirn, leuchtete nun grün auf. Josh musste dabei an eine Blume denken.
    »Und das hier«, erläuterte Mrs Hotchkiss, »ist der primitivste Teil des Gehirns, das Stammhirn. Man nennt es auch den R-Komplex, oder landläufig das Reptilhirn.«
    »Wie bei Schlangen und Echsen?«, fragte Marcus Pell und erntete Gelächter von der Klasse.
    »Ganz genau«, bestätigte die Lehrerin. »Bei Reptilien besteht fast das ganze Gehirn aus dem R-Komplex. Er ist für die Grundfunktionen zuständig, also für die Körpertemperatur, den Pulsschlag und die Atmung. Bei uns Menschen ist das nicht anders, nur sind zum Glück die anderen Teile unseres Gehirns etwas weiter entwickelt als bei den Echsen.«
    Wieder lachte die Klasse, bis auf Josh, der mit seinem Stift auf den Bildschirm des NotizBlocks eine Spirale nach der anderen kritzelte. Er konnte mit Naturwissenschaften nichts anfangen. Er fand es nur interessant, wenn sie Holofrösche sezierten oder Klonexperimente machten. Außerdem machte der Klang von Mrs Hotchkiss’ Stimme ihn immer schläfrig.
    »Ich erwähne das, weil ich gehört habe, dass ihr im Geschichtsunterricht bei Mr Sumpana den Zombiekrieg durchnehmt«, sagte seine Lehrerin. »Wer von euch kennt denn die wissenschaftlichen Hintergründe des Zombiismus?«
    Plötzlich war Josh hellwach. Niemand meldete sich, aber er konnte sehen, dass die ganze Klasse auf einmal aufmerksam zuhörte. Sogar Firecracker, der in der Reihe vor Josh saß, setzte sich auf und spitzte die Ohren.
    »Die meisten von euch wissen vermutlich, dass die Zombie-Epidemie als eine Variante des ganz normalen Grippevirus begann«, fuhr Mrs Hotchkiss fort.
    Ihre Finger tanzten über ihre Tastatur, und neben dem Hirn-Hologramm tauchte nun ein kleiner roter Punkt auf. Er war rund, mit Hunderten kleiner Erhebungen auf der Oberfläche, und drehte sich langsam.
    »Jeder von uns hat schon mal einen grippalen Infekt gehabt«, erzählte die Lehrerin. »Ihr kennt die Symptome: Niesen, Fieber, Schwächegefühl. Die Zombiegrippe war genauso. Deshalb erkannte anfangs auch niemand, wie gefährlich sie war. Bei den ersten Fällen dauerte es mehrere Wochen, bis die schlimmeren Symptome auftraten, und da war es schon zu spät.«
    Auf einmal bohrte sich das Virus-Hologramm in die kleinste Hirnregion, die nun
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