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Young Sherlock Holmes 4

Young Sherlock Holmes 4

Titel: Young Sherlock Holmes 4
Autoren: Andrew Lane
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als willkommen.«
    Als Nächstes schüttelte Crowe Matty die Hand. »Du hast Mumm und bist clever, mein Junge. Mit deinen Instinkten und Sherlocks Hirn seid ihr ein unschlagbares Team. Danke.«
    »Da nicht für, sag’ ich mal«, erwiderte Matty und trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. Er war es nicht gewohnt, gelobt zu werden oder im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen.
    Crowe wandte sich Sherlock zu. Einen langen Moment sah er ihn nur an, dann schüttelte er den Kopf. »Sherlock, wann immer ich dachte, ich würde dich kennen, hast du es fertiggebracht, mich erneut zu überraschen. Und ich bin nicht länger sicher, wer von uns der Lehrer und wer der Schüler ist. Ich schätze mal, dass es mittlerweile eher so etwas wie eine Partnerschaft auf Augenhöhe ist, aber das ist mir keinesfalls unangenehm. Auch ich bin nicht zu alt zum Lernen.« Er hielt kurz inne und schluckte. »Die Wahrheit ist, dass Virginia und ich längst tot oder noch immer auf der Flucht wären, wenn du nicht gewesen wärst. Ich schulde dir mehr, als ich sagen kann.«
    Sherlock wandte den Blick ab und starrte auf das lebhafte Getümmel des Bahnhofsvorplatzes. »Ich mag keine Veränderungen«, murmelte er schließlich. »Ich mag es, wenn alles in meinem Leben vertraut bleibt, und ich muss wissen, wo ich es finde. Das gilt für Menschen ebenso wie für Dinge.«
    »Nun, mein Junge, jedenfalls weißt du jetzt, wo du
uns
wiederfindest. Bis bald!«
    Crowe nahm seinen Arm von Virginias Schulter, bereit, sich mit ihr zusammen auf den Rückweg zum Cottage zu machen. Doch Virginia trat auf Sherlock zu.
    »Danke«, sagte sie einfach nur und küsste ihn auf die Lippen.
    Bevor er irgendetwas anderes machen konnte, als rot zu werden, hatte sie sich bereits umgedreht und ging, bei ihrem Vater untergehakt, davon.
    Am Bahnsteig ließ die Lokomotive ihre Dampfpfeife ertönen. Der Zug war bereit zur Abfahrt.
    »Ich glaube«, brach Rufus Stone das drückende Schweigen, »dass ich jetzt ein Gläschen Rum und eine Franzbranntweinbandage für meine Finger vertragen könnte. Oder ein Gläschen Franzbranntwein und eine Rumbandage für meine Finger. Beides wird’s tun. Der Rum in Farnhams Tavernen schmeckt sowieso wie Franzbranntwein.« Er neigte den Kopf zur Seite, während er seinen Blick auf Sherlock ruhen ließ. »Lass uns mit der Wiederaufnahme des Violinunterrichts noch warten, ja? Vermutlich werden deine Finger noch für eine ganze Weile flinker sein als meine, und ich hasse es, in Verlegenheit gebracht zu werden.«
    Dann schaute er auf Matty und hob zum Gruß den Finger an die Stirn. »Bis zum nächsten Mal, Mr Arnatt.«
    Mit diesen Worten zog Stone munter von dannen. Sherlock sah zu, wie Stone sich entfernte. Er wusste, dass er angesichts der ganzen Abschiede irgendetwas empfinden sollte. Aber seine Lippen prickelten noch in Erinnerung an Virginias Kuss.
    »Sehen wir uns morgen?«, fragte Matty.
    »Ich denke schon«, erwiderte Sherlock. »Das Einzige, woran ich jetzt denken kann, ist Schlaf. Jede Menge Schlaf.«
    Matty musterte die Kisten, die aus dem Zug entladen worden waren. »Sieht aus, als wär’ da ganz interessantes Zeug drin«, sagte er. »Ich denke, ich häng’ mich gleich mal an die dran, nur für den Fall, dass gleich beim Transport ein Unfall passiert und eine davon zerdeppert.«
    Sherlock lächelte. Matty war einfach unverwüstlich. Er würde immer und überall überleben, ganz gleich, was auch passierte. Und tatsächlich wäre Sherlock nicht im Geringsten überrascht, wenn in fünfzehn oder zwanzig Jahren jemand namens Matthew Arnatt im ganzen Land als überaus erfolgreicher Geschäftsmann bekannt wäre. Der aber dennoch heimlich weiterhin Pasteten an Marktständen mopsen würde, nur um in Übung zu bleiben. So viel stand für Sherlock fest.
    »Die Leute meinen, es gibt so etwas wie eine offensichtliche Trennlinie zwischen legalen und illegalen Dingen«, sagte er leise. »Ich glaube, wenn ich etwas seit meinem Umzug nach Farnham gelernt habe, dann, dass so eine Linie nicht existiert. Zwischen dem weißen und dem schwarzen Ende der Skala liegt eine ganze Menge Grau. Wir müssen nur aufpassen, wo genau wir stehen.«
    »Solange ich näher am weißen Ende bin als am schwarzen, sollte doch alles klargehen«, sagte Matty und grinste plötzlich. Damit drehte er sich um und rannte davon.
    Sherlock verharrte noch einen Moment und wartete darauf, dass etwas passierte. Er war sich nicht sicher, worum es sich dabei handeln mochte. Doch er hatte
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