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Fuehrungs-Spiel

Fuehrungs-Spiel

Titel: Fuehrungs-Spiel
Autoren: Bernhard Peters , Hans-Dieter Hermann , Moritz Mueller-Wirth
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VORWORT
    Emotionalität und Motivation als Erfolgsfaktoren
    von Dietmar Hopp
    Die Prinzipien und Erfolgsfaktoren in Wirtschaft und Spitzensport sind sich sehr ähnlich. Bundesligaklubs sind strukturiert wie Wirtschaftsunternehmen, werden geführt und bewertet wie Wirtschaftsunternehmen. Langfristige, nachhaltige Strategien sind genauso wichtig wie kurzfristige Erfolge. Um operativ erfolgreich agieren zu können, sollten Führungskräfte von Bundesligaclubs demzufolge alle Kriterien erfüllen, die auch in der freien Wirtschaft das Maß der Dinge sind.
    Als einer der Gründer und langjähriger Vorstandsvorsitzen der der SAP AG lernte ich unzählige Menschen kennen, die sich selbst befähigt und in der Lage sahen, Menschen zu führen. Zwischen eigener, fremder Erwartung und dem Tagesgeschäft liegen aber oft Welten. Meine Erfahrung daraus: Kaum eine Tätigkeit in der freien Wirtschaft wird derart unterschätzt wie die der Führungsposition mit all den daran gekoppelten vielfältigen Anforderungen, psychisch, physisch und zeitlich. Bernhard Peters trifft den Nagel auf den Kopf, wenn er schreibt: » Wer auswählt, verletzt«, und: » Wer führen will, muss entscheiden können.« Wie er musste auch ich Hunderte solcher Entscheidungen treffen. Entscheidungen sind ein wesentlicher Bestandteil einer Beziehung zwischen Trainer und Spielern ebenso wie zwischen Chef und Mitarbeitern. Maßgeblich sind stets die Vorbereitung der Entscheidung, die Klarheit über die Meinungsbildung des Entscheiders, Klarheit über die Kriterien der Entscheidung, über den Zeitraum der Beurteilung und über den Moment der Verkündung. Hier werden die meisten Führungsfehler gemacht.
    Viele, die für sich in Anspruch nehmen, führen zu können, koppeln dies vor allem an die konsequente Durchsetzung eigener Ideen. Welch ein Irrtum! Gewiss, wer führt, muss Ideen, Visionen, Pläne haben, muss wissen, was er will, für den Augenblick, mittel- und langfristig. Führen jedoch bedeutet, im »Interesse des großen Ganzen« andere Menschen für Ideen, für Visionen zu begeistern, sie mitzureißen, zu motivieren, ihnen bei der Umsetzung das Gefühl und Selbstbewusstsein der gemeinsam realisierten Idee zu vermitteln. Im Sport und in der Wirtschaft sind neben allen Kernkompetenzen gerade Loyalität und Aufrichtigkeit und vor allem Emotionalität und Motivation wesentliche Erfolgsfaktoren. Dazu sagte Peters in einem Interview mit der FAZ so treffend: »Die Prinzipien der emotionalen Führung müssen für jedes leidenschaftlich funktionierende Team gelten«, und: »… dass nicht nur Druck, Macht und Geld ein Team funktionieren lassen – sondern auch der Bereich der emotionalen Zuwendung.« 1
    Mit den Co-Autoren Hans-Dieter Hermann und Moritz Müller-Wirth beschreibt Bernhard Peters diesen Führungsstil ebenso eindrücklich wie anschaulich. Er ist seit 2006 und Hans-Dieter Hermann war lange Zeit in Diensten der TSG 1899 Hoffenheim, die ich seit vielen Jahren unterstütze und deren Weg ich vom Amateurverein zum professionellen Bundesligaklub nach wie vor als Gesellschafter und als Vorsitzender des Beirates eng begleite.
    Wie in dem vorliegenden Führungsspiel dargestellt, überträgt Peters in einer beeindruckenden Art und Weise, die in großen Teilen mit meinen Erfahrungen bei der SAP übereinstimmen, seine Erfahrungen als Weltmeister-Coach der deutschen Hockeynationalmannschaft auch auf die Hoffenheimer Teams auf und neben dem Rasen. Das Ergebnis seiner Arbeit der letzten Jahre in Hoffenheim zeigt die erfolgreiche Umsetzung der Erkenntnisse seines Buches. Als Verantwortlicher für die Nachwuchsarbeit hat er dabei nicht nur die Aufgabe, junge Menschen zu erfolgreichen Fußballern, sondern auch begabte Fußballer zu erfolgreichen Menschen zu machen, die in der Lage sind, ihr Leben auch jenseits des Sportplatzes zu meistern. Peters Aussage hierzu gegenüber der FAZ , es gehe um die soziale, persönliche Entwicklung, darum, eine zweite Identität neben dem Fußball zu vermitteln, unterstreiche ich mit voller Überzeugung.
    Im Kern, so lautet eine der Hauptthesen dieses Buches, ist ein entscheidender Faktor für den Führungserfolg eine zu jeder Zeit und bei jedem Anlass intern wie extern funktionierende Kommunikation. Kommunikation ist nicht alles, aber ohne Kommunikation ist alles nichts. In Zeiten von Internet, Facebook und Twitter ist die persönliche Ansprache, das persönliche Gespräch, nach wie vor unerlässlich. Nur von Angesicht zu Angesicht führt
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