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Young Sherlock Holmes 4

Young Sherlock Holmes 4

Titel: Young Sherlock Holmes 4
Autoren: Andrew Lane
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die Geschichten über Leute anhören, die dort eingemauert und dem Hungertod überlassen wurden. Und über die Geister, die dort immer noch nachts in den Räumen erscheinen. Aber die Wahrheit ist eher nüchtern. Leute, die an der Pest erkrankten, unterzogen sich häufig in ihrem eigenen Haus freiwillig einer Quarantäne, um zu verhindern, dass die Krankheit sich weiter ausbreitete. Ihren Zustand zeigten sie durch weiße Flaggen an, die sie aus den Fenstern hingen. Freunde und Nachbarn versorgten sie mit Nahrung, bis es ihnen wieder besser ging (unwahrscheinlich) oder sie gestorben waren (sehr viel wahrscheinlicher). Es gab sogar besondere Orte, die außerhalb der Stadt eingerichtet wurden, zu denen sich Pestkranke begeben konnten, um sich von allen anderen abzusondern.
    Interessanterweise (oder vielleicht auch nicht) wurde Arthur Conan Doyle 1859 in Edinburgh geboren und studierte dort von 1876 bis 1881  Medizin. Einer seiner Dozenten war ein Mann namens Joseph Bell, und es ist weithin akzeptiert, dass Doyle die Figur des Sherlock Holmes auf Bell basieren ließ (der, wie gesagt wurde, mit bloßem Blick nicht nur die Krankheit eines Patienten diagnostizieren, sondern auch auf seinen Beruf schließen konnte). Tatsächlich habe ich kurz mit dem Gedanken gespielt, Joseph Bell in diesem Band auftreten zu lassen.
    Aber dann habe ich mich rasch dagegen entschieden. Es hätte zu sehr wie ein Insiderwitz gewirkt, und es gab keinen richtigen dramaturgischen Grund, ihn in die Handlung einzuflechten.
    Es wäre übrigens nicht korrekt von mir, den vom amerikanischen Autor Caleb Carr verfassten Sherlock-Holmes-Roman
The Italian Secretary: A Further Adventure of Sherlock Holmes
nicht zu erwähnen (Little Brown, 2005 ). Dieser spielt zum großen Teil in der Gegend um Edinburgh. Carr ist ein exzellenter Schriftsteller, und seine Version von Sherlock Holmes ist vielleicht so nah an der von Arthur Conan Doyle, wie es seit Doyles Tod im Jahre 1930 niemand mehr geschafft hat.
    Die Geschichte, die Amyus Crowe über Colonel John Chivington und dem von ihm angeführten entsetzlichen Angriff auf den Stamm von Häuptling Black Kettle erzählt, ist tragischerweise wahr. Ich bin mit Westernfilmen groß geworden, in denen die amerikanischen Ureinwohner (oder Indianer, wie sie damals genannt wurden) die bösen und die edlen weißen Soldaten die guten Jungs waren. Diese Filme waren nichts als Lügenmärchen, und irgendwie empfinde ich es immer noch als eine Art von Verrat, dass Hollywood so viele Menschen von einem falschen Bild überzeugt hat. Natürlich gibt es keinerlei Berichte über einen kommandierenden Stellvertreter namens Bryce Scobell, andererseits gibt es auch keine darüber, dass es nicht so war.
    Auf die bizarre Tatsache, dass Kaninchen immun gegen die in Stängeln und Blättern enthaltenen Gifte des Fingerhuts sind, bin ich erstmals in
The Wordsworth Guide to Poisons und Antidotes
von Carol Turkington gestoßen (Wordsworth Editions, 1997 ). Nachdem ich zu diesem Thema einige Recherchen angestellt hatte, musste ich feststellen, dass die Meinung zu dem Thema geteilt ist. Fazit: Vielleicht sind sie es, vielleicht aber auch nicht. Auf jeden Fall glaubt Sherlock Holmes, dass es wahr ist.
    Bärenkämpfe waren jahrhundertelang ein beliebter »Sport« in England, bis sie 1835 verboten wurden. Üblicherweise fanden sie dergestalt statt, dass man einen Bär an einen Pfahl band und dann Hunde auf ihn hetzte. Entweder tötete der Bär die Hunde oder die Hunde den Bären. Selten kam es vor, dass ein Bär gegen einen Menschen kämpfte, auch wenn das nicht unbekannt war. Aus irgendeinem Grund (vielleicht wegen eines Überschusses an Bären) war Russland bekannter für seine Mensch-gegen-Bären-Kämpfe. Ursprünglich hatte ich vorgehabt, Amyus Crowe in
Eiskalter Tod
gegen einen Bären kämpfen zu lassen, aber ich konnte keine geeignete Stelle finden, in die sich die Szene sinnvoll hätte einfügen lassen. Aus irgendeinem Grund ergab sie in diesem Buch mehr Sinn – vermutlich weil Crowe in
Eiskalter Tod
nicht allzu viel zu tun hatte, wohingegen er hier so ziemlich an seine Grenzen stößt.
    Auch die den Glauben der Mormonenkirche betreffenden Ausführungen, dass das Wort Gottes 1823 ihrem Propheten Joseph Smith jr. auf goldenen Platten verkündet worden sei, entsprechen der Wahrheit. (Womit ich meine, dass die von mir so geschilderte Geschichte mehr oder weniger das ist, was die Mormonen behaupten – und nicht, dass die Geschichte an sich
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