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Die Knickerbocker Bande  38 - Das Haus der Hoellensalamander

Die Knickerbocker Bande 38 - Das Haus der Hoellensalamander

Titel: Die Knickerbocker Bande 38 - Das Haus der Hoellensalamander
Autoren: Thomas Brezina
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Eine unheimliche Begrüßung
     
     
    Wie ein eisiger Schleier legte sich die Kälte über Axel. Sie strich über seine Fußsohlen und die nackten Beine und kroch unter das dünne T-Shirt, das er in der Nacht immer trug.
    Der Junge erschauderte im Schlaf und bekam eine Gänsehaut. Er schreckte auf, und sein Herz begann wild zu klopfen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er in die Dunkelheit. Wo war er? Was hatte ihn geweckt?
    Langsam erinnerte er sich. Axel war mit Lieselottes Eltern und seinen Knickerbocker-Freunden auf der kleinen Insel Port Annabella in der Karibik. Der Flug von Europa hatte 27 Stunden gedauert, da das Flugzeug aufgrund einer Störung hatte zwischenlanden müssen. Die vier Mitglieder der Knickerbocker-Bande und Herr und Frau Schroll waren völlig geschafft, als sie endlich das Ziel der Reise erreichten.
    Am Flugplatz waren sie in zwei Taxis gestiegen und hatten den Fahrern die Adresse ihrer Unterkunft genannt. Lilos Vater hatte sich einen Kindheitstraum erfüllt und ein großes Haus gemietet. Es hieß “Salamander Castle” und lag direkt am Meer.
    Niemals würde Axel die Gesichter der Taxilenker vergessen, als diese den Namen Salamander Castle hörten. Die beiden schwarzen Männer waren zusammengefahren und hatten heftig die Köpfe geschüttelt. Sie wollten die Urlauber dort nicht hinbringen und zählten ihnen auf englisch einige Hotels auf, die es auf Port Annabella gab. Sie beschworen sie, Salamander Castle nicht zu betreten, und Axel hatte verstanden, daß es dort spuken sollte.
    “Unsinn, Aberglaube! Oder sie wollen uns verkohlen!” meinte Herr Schroll. Er steckte den Männern Geldscheine in die Brusttasche ihrer Hemden und fragte: “Und? Bringen Sie uns jetzt hin?”
    Die Fahrer zögerten und berieten sich. Schließlich schienen sie zu dem Schluß zu kommen, daß man verrückte Touristen von ihren haarsträubenden Ideen nicht abbringen konnte.
    Die Taxis rollten über löchrige Landstraßen, durch dürre Wäldchen, die nur aus Gestrüpp bestanden, vorbei an hohen Palmen bis zur äußersten Landspitze der Insel. Dort lag Salamander Castle - die Salamander-Burg.
    “Super, das ist ja eine richtige Festung!” hatte Lieselotte überrascht festgestellt.
    Das Gebäude hatte mehrere hohe Türme mit flachen Dächern. Die Mauern waren weiß, die Fenster alle mit grünen Läden verschlossen. Auch das breite doppelflügelige Tor war grün gestrichen.
    Ungefähr hundert Meter vor dem Feriendomizil hielten die Taxis. Die Fahrer erklärten, daß sie keinen Meter weiter fahren würden und scheuchten die Knickerbocker und Familie Schroll aus den Wagen. Sie knallten ihnen das Gepäck auf die Zehen, schnappten die Geldscheine, die Herr Schroll aus der Brieftasche holte, und rasten davon.
    Fassungslos blickten ihnen die vier Freunde nach.
    “Die tun ja so, als würde sich im nächsten Augenblick ein Ungeheuer auf uns stürzen!” brummte Dominik kopfschüttelnd.
    Den Neuankömmlingen blieb nichts anderes übrig, als ihre Koffer zum Haus zu schleppen.
    Herr Schroll zog erstaunt die Augenbrauen hoch, als er feststellte, daß sie niemand erwartete. “Ich habe die Anlage von einem Makler gemietet, der hier auf der Insel sein Büro hat”, erzählte er. “Die Beschreibung von Salamander Castle hat einfach sensationell geklungen, und deshalb habe ich sofort zugeschlagen. Gewundert hat mich allerdings der Preis.”
    “Ist er so hoch?” wollte Poppi wissen.
    Herr Schroll verneinte. “So niedrig! Diese Festung ist das größte Ferienhaus der Insel und billiger als alle anderen.”
    Dominik blinzelte über den Rand seiner Brille und meinte altklug: “Ohne Sie beunruhigen zu wollen, könnte das ein Hinweis darauf sein, daß etwas nicht stimmt.”
    Das Erstaunen der Urlauber wuchs, als sie sahen, daß ein Schlüssel im Schloß des großen Tores steckte. An ihm hing ein Zettel mit der Nachricht: “Guten Aufenthalt! Es ist alles für Sie vorbereitet. Mein Büro hat erst wieder in drei Tagen geöffnet. Mit besten Grüßen, John Sinclair, Makler.”
    Als Frau Schroll die Hand ausstreckte, um das Tor zu öffnen, schreckte sie zurück.
    “Was ist, Mutti?” fragte Lieselotte besorgt.
    Frau Schroll, eine sonst sehr resolute Frau, deutete auf mehrere längliche Tiere, die um das Schloß und auf dem Holz der Tür hockten. Es handelte sich um grünliche Salamander mit feuerroten Recken. Sie hatten die Mäuler weit aufgerissen und zeigten viele spitze Zähne und einen tiefen Schlund.
    Poppi betrachtete die Tiere
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