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Yachtfieber

Yachtfieber

Titel: Yachtfieber
Autoren: Gaby Hauptmann
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wieder, wenn wir jetzt wegfahren?« Wozu? fragte sich Pia im selben Moment, um nach ihm zu tauchen?
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    »Das wäre kein Problem, aber wir nehmen unser Schnellboot, es dürfte gleich eintreffen«, sagte Ferhat leichthin, aber sein Gesicht war düster, und Pia wurde klar, daß die ganze Angelegenheit auch für ihn ein Problem werden konnte. Ein Toter auf einem der Ferienschiffe? Ob seine Karriere das überstand? Ihr wurde schlecht. Marc sah es ihr an und nahm sie in den Arm.
    »Vielleicht träume ich ja auch«, flüsterte sie.
    »Wenn, dann träumen wir gemeinsam«, gab er zurück, und sie hielten sich eine Weile aneinander fest.
    »Das Schnellboot kommt!« Alissas Ruf schreckte sie auf. Alle liefen zu ihr hin. Sie hatte noch immer das Fernglas vor den Augen und wies auf einen kleinen Fleck in der Ferne, der schnell größer wurde.
    »Gott sei Dank«, sagte Pia, wußte aber selbst nicht, warum.
    Die anderen konnten nichts retten und brachten nur ein noch größeres Durcheinander. Sie löste sich von Marc und wollte Kim in den Arm nehmen.
    »Laß nur.« Kim zog die Schultern hoch. »Es geht schon!«
    Die Zurückweisungen taten Pia heute noch manchmal weh, obwohl sie geglaubt hatte, sich in der langen Phase der Pubertät daran gewöhnt zu haben. Sie trat einen Schritt zurück und beobachtete, wie sich Kim bei Alissa einhängte und sie dicht aneinandergeschmiegt das Boot erwarteten.
    Die Polizisten warteten auch.
    Die anderen waren ruhig wie nie, als sie einer nach dem anderen die Schiffstreppe heraufkamen. Ferhat wies einen seiner Leute an, die »Dogukan« zu übernehmen, dann stieg er mit Marc ins Schnellboot. Einen der Jungen nahmen sie mit; er wußte, wo im Rennboot Franco den Schlüssel versteckt hatte, und kannte sich an Bord von allen am besten aus. Die Polizisten starteten ihr Schiff, gemeinsam fuhren sie los.
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    Pia ging zum Tisch und ließ sich auf die breite Bank sinken.
    Die anderen kamen nach. Sie rückten eng zusammen und schoben Stühle dazu, aber noch immer war kein Wort gefallen.
    »Ist denn das die Menschenmöglichkeit«, sagte Pia schließlich und löste damit einen Schwall an Fragen aus. Alle redeten durcheinander, die Neuankömmlinge fragten die Jugendlichen aus, bis Pia schließlich »stop!« sagte. Es war laut genug, alle schauten sie an.
    »Was ist, wenn Franco irgendein Mistzeug auf seinem Boot hat?«
    »Wir haben nichts«, sagte die schöne Griechin.
    »Das weiß ich schon«, nickte Pia ihr zu. »Das habt ihr mir schon gesagt – ihr nicht, aber er vielleicht? Was passiert dann?«
    »Darüber möchte ich lieber nicht nachdenken.« Uli kratzte sich am Kopf und verzog das Gesicht. »Daß man euch aber auch nicht einmal für drei Stunden alleine lassen kann!«
    »Mir ist jetzt nicht nach Scherzen zumute«, wies ihn Pia zurecht.
    »Mir auch nicht«, entgegnete Uli.

    »Warum müssen wir uns jetzt ein Boot anschauen, wenn wir einen Mann suchen? Frag ihn das mal!« Marc konnte seinen Unwillen kaum noch zügeln.
    Sie standen auf Francos Rennboot, einer maßgeschneiderten Luxusyacht in Zigarrenform, fünfzehn Meter lang, ausgestattet mit allen technischen Raffinessen, einem 900-PS-Motor und einer erstaunlich großen Kajüte. Die beiden Polizisten hatten wegen des flachen Wassers schon Schwierigkeiten, an den Offshore-Cruiser heranzukommen, und als es endlich soweit war, inspizierten sie alles äußerst gründlich und erklärten Ferhat dann, daß das Boot vorerst beschlagnahmt sei.
    Ferhat und Marc schauten sich an.
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    »Vielleicht wäre Franco noch zu helfen. Statt dessen stehen wir hier herum! Es war völlig sinnlos und idiotisch, die Polizei anzurufen!«
    Einer der Beamten drehte sich langsam zu ihm um.
    »Passen Sie auf, was Sie sagen«, sagte er in langsamem, aber deutlichem Deutsch.
    Marc verschlug es die Sprache.
    »Wir werden Ihren Freund finden, aber vorher werden wir dieses Boot genau untersuchen.«
    Marc war sich nicht mehr so sicher, ob er überhaupt wollte, daß Franco sein Freund war.
    »Und Sie werden so lange Ihr Schiff nicht verlassen!«
    »Ich werde was nicht?«
    »Sie alle werden sich zumindest die nächsten drei Tage auf Ihrem Schiff zu unserer Verfügung halten!«
    Jetzt sprach er sogar plötzlich besser als Ferhat. Marc war auf der Hut.
    »Wir haben gar nicht für alle Platz!« Im Geiste zählte er die Kabinen durch. Das machte drei Leute pro Bett.
    »Sie werden sich arrangieren!«
    Einen Teufel werde ich tun, dachte er, sprach es aber nicht aus.
    »Franco Bergheimer ist ein
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