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Yachtfieber

Yachtfieber

Titel: Yachtfieber
Autoren: Gaby Hauptmann
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einer Bedingung!«
    »Und die wäre?« Murat beugte sich gespannt vor.
    »Ich kriege Polizeischutz!«
    »Du?«
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    Jetzt lachten alle.
    »Schwarz oder blond?« wollte Alissa wissen.
    Wieder lachten alle, trotzdem war Pias Stimme gut zu hören:
    »Apropos Polizei«, sagte sie und wartete, bis es wieder einigermaßen ruhig war, dann wandte sie sich an Murat. »Was soll die alberne Geschichte mit der Verwüstung, die wir hier angeblich angerichtet haben?«
    »Es waren unsere eigenen Drogenermittler. Ein
    Absprachefehler!«
    »Und wir sollen den Schaden bezahlen?« Pia schüttelte den Kopf. »Nie und nimmer!«
    »Das regeln wir mit Mrs. Anderson«, beruhigte sie Murat.
    »Sie weiß schon Bescheid!«
    »Sie können das mit mir regeln«, Nadine klopfte sich an die Brust, »denn ich kaufe das Schiff! Ganz sicherlich!«
    »Die eigenen Drogenermittler! Nicht Yavuz und seine Leute?«
    Alissa schaute Murat groß an. »Jetzt versteh ich überhaupt nichts mehr!«
    »Und das steht morgen nicht in der Boulevardzeitung?« wollte Uli kopfschüttelnd wissen.
    »Kriegen wir dafür wenigstens eine Entschädigung? Angst, Schrecken, entgangene Urlaubsfreuden?« Anja mischte sich ein.
    »Immerhin hatte ich ständig einen Revolver am Kopf!«
    Murat holte tief Luft. »Mehr als unsere Entschuldigung können wir nicht bieten, wir können das schließlich nicht publik machen!« Er warf Falk einen drohenden Blick zu.
    »Und Sie auch nicht!«
    Falk hob abwehrend beide Hände und rutschte auf seiner Bank ganz nach hinten. Alissa warf ihm einen Blick zu, den er nicht deuten konnte. Dann rutschte sie langsam näher zu ihm hin und legte ihre Hand auf seinen Schenkel. Er verharrte kurz, stellte aber fest, daß tatsächlich alle in Gespräche vertieft waren, und 282
    kam ihr ein Stück entgegen. Sie saßen Seite an Seite dicht nebeneinander, und Alissas Mund kam nahe an sein Ohr.
    »Warum konnte das Handy dieses obersten Drogenermittlers, dieses Obergangsters, piepsen, wenn ich dir eine Kurznachricht schicke?« wollte sie leise wissen.
    Er schenkte ihr einen langen Blick, bevor er antwortete:
    »Weil es sein Handy war!«
    »Bist du das?«
    »Nicht nur. Es gibt eine deutsch-türkische Sonderkommission gegen Drogenschmuggel. Kürzlich wurden sechshundert Kilo ausgehoben, da steckten wir allerdings auch dahinter.«
    »Aber das Schlauchboot an Yavuz’ Motorboot?«
    »Haben wir da hingehängt, um Kim ein bißchen im Zaum zu halten. Reine Abschreckung. Wer weiß, ob sie sonst nicht dorthin marschiert wäre, neugierig, wie sie ist? Kleiner Nachbarschaftsbesuch? Mir reichte schon, daß du direkt in die Höhle des Löwen marschiert bist.« Er zupfte an ihrem Ohrläppchen. »Und im übrigen kam ihnen das selbst spanisch vor, und sie haben es schleunigst verschwinden lassen.«
    »Und ich dachte bis jetzt, Yavuz und seine Männer wären bei uns an Bord gewesen. Ich bin bei denen auf der Yacht tausend Tode gestorben!«
    »Tausend Tode? Du hast doch ganz gemütlich Champagner getrunken?« Er grinste. »Und außerdem hast du heimlich eine SMS getippt, obwohl du kein Handy hättest haben dürfen!«
    »Stimmt!« Sie sah ihn schräg an. »Hättest du uns was getan?«
    »Es ging um die Sache, nicht um euch!«
    »Was ist das, was du bist? So eine Art Polizist?«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Aber du bist jedenfalls kein Fotograf!«
    »Ich fotografiere ganz gut!«
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    Sie schwieg und studierte sein Gesicht, schließlich nahm sie ihren Zeigefinger, um es nachzuzeichnen, die leichten Fältchen in seinen Augenwinkeln, seinen Mund, der so viele Nuancen kannte. Er schob seine Hand unter ihr Haar, griff in ihren Nacken und zog sie noch näher zu sich heran.
    »Du hast mir vom ersten Moment an gefallen«, sagte er leise in ihr Haar. »Du bist speziell, das habe ich von Anfang an gespürt!« Er rieb seine Nase an ihrem Nacken, und sie hörte sein rauhes Lachen. »Wie du mit unserem Schlauchboot abgehauen bist, und dann die Akrobatiknummer mit Franco! Du bist wirklich einmalig.« Sie spürte seine Zungenspitze an ihrem Ohrläppchen, und eine wohlige Gänsehaut lief ihren Körper hinab. »Ich habe mich in dich verliebt!« flüsterte er.
    Alissa drückte sich an ihn und hätte sich jetzt am liebsten auf ihn gestürzt. Sie sehnte sich nach einem einsamen Platz, nur für sie zwei, fieberte nach wilden Küssen und purer Leidenschaft.
    Sie streichelte die Muskeln durch seine Jeans hindurch. Er küßte das Grübchen zwischen ihrem Hals und ihrer Schulter, und ein neuer Schauer
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