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Yachtfieber

Yachtfieber

Titel: Yachtfieber
Autoren: Gaby Hauptmann
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nichts übrig!«
    Er schüttelte den Kopf. »Und ich Vollidiot habe noch vollgetankt für den Fall der Fälle!«
    »Der ist jetzt eingetreten!« sagte Marc trocken. Dann schaute er zu Pia hinüber. »Was gucken die Frauen eigentlich so?
    Trauern die dem roten Aufreißerteil etwa nach?«
    Franco folgte seinem Blick, dann holte er tief Luft. »Wenn die vielen leeren Rumflaschen hinter dem Tresen etwas mit dem Brand zu tun haben, trauern sie wahrscheinlich um die Brandstifterinnen!«
    Marc sah ihn verständnislos an, Uli schloß die Augen.
    »Du willst aber nicht sagen …«
    »Hinter dem Tresen liegen mehrere leere Rumflaschen, hochprozentig. Die Mädchen sind weg, das Fischerboot ist weg, 273
    und eben sind Ferhat und Falk mit diesem Polizisten losgerast.
    Was glaubst du?«
    Uli rührte sich nicht.
    »Wenn dem so wäre«, sagte er langsam und mit trockener Kehle, »dann hättest du sie auf dem Gewissen!«
    »Mal langsam.« Franco hob die Hand. »Ich bin nicht
    verantwortlich dafür, wenn die mein Schiff in Flammen aufgehen lassen, da verkehren sich doch wohl die Verhältnisse.
    Das ist eine Straftat!«
    »Spinnst du eigentlich?« Marc schlug zu, und die Faust traf Franco an der Augenbraue.
    Der prallte mit dem Körper gegen das Deckhaus, taumelte kurz, sammelte sich wieder und schüttelte den Kopf. »Ich bin gegen Gewalt! Laß das!«

    Die Hitzeentwicklung war gewaltig. Von der einstmals rassigen Rennzigarre waren nur noch Trümmer übrig.
    »Daß das Ding überhaupt noch schwimmt«, wunderte sich Falk.
    »Es ist hier nicht tief, wahrscheinlich hängt sie schon auf Grund!« Ferhat schaute sich um. »Aber von den Mädchen keine Spur!«
    Der Polizist hatte eine starke Taschenlampe dabei und leuchtete die Umgebung ab.
    »Das Fischerboot ist allerdings auch nicht da, vielleicht waren sie es gar nicht?«
    Falk schaute ihn an. »Meinst du, die sind zu Yavuz rüber und fackeln nun den ab, und das hier war ein Zufall?«
    Der Türke zuckte die Schultern, und ein Lächeln stahl sich über sein Gesicht.
    »Die sind ziemlich tough, was?«
    274
    »Für meinen Geschmack zu tough!« Ferhat zeigte auf das brennende Wrack. »Wenn sie in der Nähe waren, als das hochging, hatten sie jedenfalls keine Chance.«
    »Wir bräuchten den starken Suchscheinwerfer von unserem Schiff, aber mit unserem Tiefgang komme ich hier kaum ran!«
    Der Polizist leuchtete noch mal alles ab. »Es sei denn, es hat sie mitsamt dem Kahn weggeschleudert. Ich denke, ich werde eine Suchaktion starten.«
    Sie schauten sich an.
    Ferhat wendete und fuhr in Richtung »Dogukan« zurück, Falk und der Polizist saßen nebeneinander auf der hinteren Rückbank.
    »Franco sagte, es seien sechzig Kilo gewesen«, sagte Falk leise. »Sechzig! Nicht zwanzig! Wer hat uns denn diese Information von den zwanzig gegeben?«
    »Du! Und du hattest es von Franco!«
    »Wenn wir das gewußt hätten – sechzig Kilo auf die
    ›Dogukan‹ zu schmuggeln, wie hätte Franco das vor aller Augen machen sollen?« Falk versuchte, mit seinem Blick die Dunkelheit zu durchdringen, in der Hoffnung, irgendwo ein Holzboot mit drei jungen Frauen zu sehen.
    »Mir egal! Aber wenn ihr noch mal so eine Aktion startet und uns vorher nicht informiert, versenken wir euch wirklich! Wie sieht das denn aus? Polizei deckt Verbrecher, oder was?«
    »Wir haben es an unsere Dienststelle gemeldet und die an euch! Ihr müßtet informiert gewesen sein!«
    »Die Wege sind lang! Und offensichtlich waren sie in diesem Fall zu lang! Und jetzt ist es auch noch ein Weg ohne Ziel, denn wenn das Koks tatsächlich weg ist, haben wir auch keine Beweismittel.«
    »Genau, Murat! Und das ist das eigentlich Ärgerliche. Wir werden unseren Zentralen melden, daß die Sache gekippt ist, es 275
    gibt noch keine deutsch-türkische Erfolgsmeldung. Aber wir haben Franco. Und Franco hat Angst. Das könnte jetzt unsere Chance sein!«
    »Wie meinst du das?« wollte Murat wissen.
    »Er hat Yavuz und seine Männer am Hals. Und wahrscheinlich auch Anastasios, der nicht auf solche Spielchen steht, wie er uns und ihm schon bewiesen hat …«
    Murat schaute ihn an. »Und was willst du tun?«
    »Ich hab da eine Idee, aber ich denke noch drüber nach!« Falk lehnte sich zurück. »Was haben eigentlich deine Recherchen in bezug auf die Umsätze ergeben? Hinterzieht er Steuern, der gute Marc?«
    Murat grinste. »Ich glaube, er dachte, ich will mitverdienen. Er war recht ungenau in seinen Angaben!«
    Falk nickte. »Klar, du bist ihnen nicht
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