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Yachtfieber

Yachtfieber

Titel: Yachtfieber
Autoren: Gaby Hauptmann
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den
    Kajütenaufbau hinein und ging hinter der Bar in die Hocke. Falk stellte sich davor.
    »Soll ich dich jetzt schützen?«
    »Du kannst Teilhaber werden!«
    270
    Falk lächelte müde. »Du schuldest mir sowieso einen Gefallen für dein öffentliches Todesattest!«
    »Ich meine darüber hinaus!«
    »Stell mir mal eine Flasche hoch, sonst glaubt kein Mensch, daß ich hier an der Bar stehe!« Er ging an das Bordregal, nahm sich ein Whiskyglas heraus und stellte es auf den Tresen.
    »Hier stehen jede Menge leere Flaschen Rum am Boden.
    Hochprozentig! Wer trinkt denn so was?« hörte er Francos Stimme.
    Falk ging um die Bar herum und schaute nach. Tatsächlich kniete Franco vor einer Batterie leerer Rumflaschen, sechsundfünfzigprozentig und achtzigprozentig. Falk richtete sich wieder auf. »Feuerzangenbowle?« sagte er, und im gleichen Moment erstarrte er. Eine Feuersäule schoß in den Himmel, weit weg in der Dunkelheit.
    »Franco!«
    Alarmiert richtete sich Franco auf, sah, was Falk sah, und stürzte aus dem Kajütenaufbau hin zur Reling, wo auch alle anderen zusammenliefen.
    »Mein Schiff!« schrie er. »Mein Schiff brennt!« Er klammerte sich an der Reling fest. »Da muß ich hin, wir müssen löschen!«
    Er drehte sich zu den anderen um. »Das ist mein Schiff! Es liegt dort in der Bucht! Ganz sicher, die Bucht hinter der Landzunge!«
    »Bist du wirklich sicher?« wollte Marc aufgeregt wissen, und einer der Polizisten musterte ihn: »Ist das nicht der Ertrunkene?«
    »Ich bin nicht ertrunken, ich bin ruiniert!« Franco sackte an der Reling herunter.
    Marc klopfte ihm auf die Schulter. »Dort liegen viele Schiffe, es muß nicht deins sein!«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich kenne die Stelle. Dort liegen nicht viele Schiffe. Dort liegt nur meins, es ist viel zu 271
    flach für Segelboote und Motoryachten – erinnert ihr euch nicht an die Stelle?« Er schüttelte nur stumm den Kopf.
    »Jetzt komm, ein Schiff!« Pia legte ihm die Hand auf den Rücken. »Du bist doch bestimmt versichert!«
    »Aber wieso brennt das Ding?« wollte Uli wissen. »Kein Schiff brennt einfach so!«
    »Wir sind vorhin noch vorbeigefahren«, sagte der Polizist, der Franco nicht aus den Augen ließ, »da war nichts Auffälliges!«
    Er beugte sich zu ihm hinunter. »Was machen Sie hier, wenn Sie nicht tot sind?«
    »Wo sind die Kinder?« Pia drehte sich um ihre eigene Achse.
    »Wo sind verdammt noch mal die Kinder?«
    Lucky stand neben ihnen und bellte, was das Zeug hielt, nur Falk und Ferhat standen etwas abseits.
    »Ist das die Position? Kann das sein?« fragte Falk leise.
    Ferhat nickte und nahm Falk am Arm. »Aber wir sollten doch ein schnelles Boot nehmen und hinfahren!«
    »Was soll da noch zu retten sein? Wenn er das Kokain an Bord hatte …« Falk warf einen Blick zu Franco. »Klar, er hatte es!
    Deswegen führt er sich so auf! Aber wo? Es wurde doch alles durchsucht!«
    Ferhat schnitt ihm das Wort ab: »Kim und die beiden anderen Mädchen sind mit dem Fischerboot losgefahren. Wir sollten jetzt schnell nachschauen!«
    Er gab Shabaz einen Wink, der das Speedboot klarmachte.
    Und bevor große Aufregung entstand, sagte Falk dem türkischen Polizisten ein paar Sätze, und zu dritt fuhren sie los.
    »Was ist jetzt das?« fragte Franco, als er das davonschießende Schiff sah. »Wieso haben die mich nicht mitgenommen? Es ist schließlich mein Boot!«
    Nadine ging zu Pia und legte ihr den Arm um die Hüfte.
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    »Pia, ich kann mich täuschen … aber haben die Mädchen da vielleicht selbst was in die Hand genommen?«
    Pia faßte sich instinktiv ans Herz. »Nein!« sagte sie. »Wenn die da …« Sie starrte wortlos zu dem Feuerschein, der noch immer deutlich am Horizont zu sehen war. Anja kam von der anderen Seite dazu und legte ihren Arm ebenfalls um Pia, und so standen sie zu dritt und schauten aufs Meer.
    Marc und Uli gingen zu Franco.
    »Du hast dieses Zeugs auf diesem verdammten Schiff
    versteckt! Und irgendwann wärst du damit abgedüst, stimmt’s?
    Dich sollte man wirklich ertränken!« Uli spuckte ins Wasser.
    »Recht so, daß dieses Ding abgefackelt ist!«
    Marc rückte näher an Francos Ohr heran. »Aber wo? Wo hast du es versteckt?«
    Franco zuckte die Achseln. »Ich habe einen zweiten Boden einschweißen lassen, bombensicher. Das findest du nicht. Und es lag ja im flachen Wasser, da kam keiner hin – und selbst wenn du den Kahn aus dem Wasser nimmst! Aber Feuer …« Er richtete sich auf. »Und so, wie das brennt, bleibt
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