Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Yachtfieber

Yachtfieber

Titel: Yachtfieber
Autoren: Gaby Hauptmann
Vom Netzwerk:
einen riesigen Krug Eiswasser mit Zitronenspritzer.
    Marc ließ sich am Tisch in einen der Stühle sinken und lachte.
    »Mein, Gott, so ein Blödsinn«, sagte er, »aber schön. Hat Spaß gemacht. Das nächste Mal machst du mit, gibt’s eben mal keine Fotos!«
    »Hab sowieso kaum etwas draufbekommen, Wellen, ein paar Köpfe dazwischen, ein bißchen Gischt und viel Gegenlicht. Wir können es ja mit den anderen wiederholen, Nadine tut es bestimmt gut, vielleicht wäscht es ihr diese dumme Geschichte aus dem Kopf.«
    Marc nahm einen tiefen Schluck aus dem Wasserglas, das Hussein vor ihn hingestellt hatte, und schaute dabei über den Glasrand zu den Jugendlichen auf der großen Liegefläche.
    »Wo ist eigentlich Franco?« fragte er dann.
    »Franco?« Pia lachte. »Wahrscheinlich vor irgendeinem Spiegel, um seine Haarpracht wieder aufzurüsten!« Sie fuhr 18
    Marc über seine stoppelkurzen Haare. »Das hast du natürlich nicht nötig …«
    Marc stellte das Glas ab und lehnte sich genüßlich zurück.
    »Ich muß mich ja auch nicht ständig beweisen!«
    »Beweisen nicht, aber anstrengen schon!« konterte Pia. »Mich hält man nicht übers Geld!«
    Marc lachte und hielt abwehrend beide Hände hoch: »Ich weiß, ich weiß.«
    Alissa hatte sich aus der Gruppe der anderen gelöst und kam zögernd an den Tisch zu Marc und Pia.
    »Störe ich?«
    »Wie könntest du? Natürlich nicht«, erwiderte Pia. »Setz dich doch!«
    »Es ist nur«, in Alissas Gesichtszüge trat der Ausdruck von Entschlossenheit, »ich hab irgendwie das Gefühl, daß einer fehlt. Und ich kann mich nicht daran erinnern, daß Franco mit uns an Bord kam. Aber vielleicht habt ihr ihn ja irgendwo gesehen? Ich kann mich ja auch täuschen.«
    Pia richtete sich auf. »Du meinst, daß er überhaupt nicht auf dem Schiff ist? Auf der Toilette oder so? Du meinst, daß er gar nicht die Treppe mit euch hinaufgekommen ist?«
    Alissa zuckte leicht die Schultern. »Ich weiß es eben nicht.
    Wir waren so viele, und ich habe nicht speziell auf ihn geachtet.
    Aber jetzt ist er nicht hier.«
    Pia und Marc schauten sich an. »Wir haben auch eben darüber gesprochen, aber wir meinten, er könnte irgendwo vor einem Spiegel stehen.«
    Marc runzelte die Stirn. »Also, laß uns die Sache mal ruhig angehen. Er ist ein guter Sportler. Und das da unten war ja keine Leistung. Und wenn ihm wirklich etwas passiert wäre, hätten wir das merken müssen, also wird er irgendwo sein. Aber ich 19
    informiere jetzt trotzdem mal Ferhat, und ihr durchkämmt das Schiff. Vielleicht fehlt ja auch ein Mädchen?«
    Außer Franco fehlte niemand. Kein Mädchen, kein Junge. Sie liefen alle ausgelassen los, riefen seinen Namen und lachten dabei, suchten in den Toiletten, der Bordküche und den Kajüten, aber als sie zurückkamen, war die fröhliche Ausgelassenheit einer Beklemmung gewichen. Sie fanden sich alle am großen Tisch ein.
    »Das kann doch nicht sein!« Marc starrte ratlos aufs Wasser.
    »Er war doch mitten unter uns. Zwischen uns!«
    Ferhat hatte die »Dogukan« gewendet und fuhr die Strecke langsam zurück, Shabaz und Hussein waren im Beiboot
    unterwegs. Per Funk hatte Ferhat den Rest seiner Crew mit den Gästen angewiesen, sofort zurückzukommen, das Schnellboot würde gebraucht. Noch zögerte er, die Polizei anzurufen. »Was sollen sie tun?« sagte er. »Sie haben auch keine Röntgenaugen.«
    Hilflos starrten jetzt alle aufs Wasser, versuchten durch jede Welle hindurchzuschauen, während Marc jeden einzelnen befragte.
    Wie es aussah, war Franco am Anfang zwischen Kim und Alissa gewesen, dann hatte er überholt und sich zwischen die beiden Mädchen von seinem Boot gelegt, irgendwann war er zwischen den Jungs und schließlich auch überraschend vor Marc aufgetaucht. Allem Anschein nach hatte er sich aus seinem Positionswechsel einen Spaß gemacht. Körperkontakt mit jedermann.
    »Er wird uns doch nicht verarschen und sich irgendwo vor uns verstecken?« mutmaßte schließlich einer der Jungs. »Der macht öfters so einen Scheiß!«
    »Wenn er das tut, werfe ich ihn eigenhändig über Bord.«
    Pia war es nicht mehr nach Scherzen zumute. Vorsichtshalber schwärmten jedoch alle noch einmal aus und riefen nach ihm.
    Dann kamen sie erneut am großen Tisch zusammen.
    20
    »Jetzt wird’s mir angst«, sagte Pia, und sie fror trotz des warmen Windes. »Ich wage es ja kaum auszusprechen, aber wenn er hier nicht ist und nirgends herumschwimmt«, sie schaute fragend zu Ferhat, der aber langsam den Kopf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher