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X-Wing 03 - Die teuflische Falle

X-Wing 03 - Die teuflische Falle

Titel: X-Wing 03 - Die teuflische Falle
Autoren: Michael Stackpole
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allgegenwärtige Angst vor der Entdeckung ein wenig zu dämpfen.
    Es stand für Loor außer Frage, daß eine Gefangennahme mit seinem Tod enden würde, aber er ließ sich durch diese Aussicht nicht abschrecken. Es schien ihm nur gerecht, die Taktik der Rebellen gegen sie selbst einzusetzen. Er würde ihnen die Angst und Frustration heimzahlen, die die Imperialen während der Rebellionszeit ständig verspürt hatten. Er würde aus dem Verborgenen zuschlagen, seine Ziele ganz zufällig auswählen. Seine Rache würde sich nie auf nur einen Aspekt konzentrieren, und das würde bedeuten, daß niemand sich ganz sicher vor ihm fühlen konnte.
    Er wußte, daß man seine Anstrengungen als primitiven Terrorismus bezeichnen würde, aber er würde dafür sorgen, daß an seinen Anschlägen nichts Primitives war. Heute würde er die Tribünen rund um die Gedenkstätte zerstören. Sie würden fast leer sein, und alle, die sie schon verlassen hatten, würden erleichtert aufseufzen, daß die Sprengung nicht Minuten oder Stunden zuvor stattgefunden hatte; aber alle würden wissen, daß es in Zukunft gefährlich sein würde, sich an einem öffentlichen Ort zu versammeln. Und wenn er morgen ein Bacta-Behandlungszentrum zerstörte, würden sie sich auch überlegen müssen, ob der Schutz vor dem Virus es wert war, eventuell von einer Explosion in Stücke gerissen zu werden.
    Indem er Ziele von geringem militärischem Wert wählte, würde er die Bevölkerung dazu bringen, von den Militärs Schutz zu verlangen. Wenn sich der Zorn der Bevölkerung auf eine bestimmte Person konzentrierte, konnte er seine Leute auf diese Person ansetzen und der Bevölkerung so ein wenig Macht verleihen. Er würde seine Opfer quasi von der Öffentlichkeit selbst auswählen lassen, ebenso wie seine Wahl ihrer Angst eine bestimmte Richtung geben würde. Eine äußerst lebhafte symbiotische Beziehung. Er würde Alptraum und Wohltäter sein, sie Opfer und Helfer. Er würde das gesichtslose Böse sein, das sie zu steuern suchten, während sie fürchteten, die Aufmerksamkeit auf sich selbst zu lenken.
    Und weil er selbst einmal damit beauftragt gewesen war, eine gegen die Regierung gerichtete Bewegung zu zerstören, konnte er sich gut vorstellen, welche Schwierigkeiten die Neue Republik mit ihm haben würde. Die Tatsache, daß die Rebellion nie zu Methoden des Terrorismus gegriffen hatte, machte für ihn keinen Unterschied. Ihr Ziel war immer der Aufbau einer neuen Regierung gewesen; seines bestand nur darin zu zerstören, was sie geschaffen hatten. Er wollte, daß sich alles in Anarchie auflöste, was wiederum zu einem Schrei nach Führung und Autorität führen würde. Wenn dieser Schrei erklang, war sein Auftrag erfüllt, und das Imperium würde zurückkehren.
    Wieder griff er nach der Fernbedienung und ging zum Fenster zurück. Unten an der Gedenkstätte konnte er kleine Farbflecken sehen - Passanten auf ihrem Weg. Er warf einen Blick auf die Hologramme, die auf seinem Tisch zu sehen waren, und stellte fest, daß sich keine bedeutenden Persönlichkeiten mehr im Zielbereich aufhielten. Er folgte den Bewegungen einer Frau, erlaubte ihr, den Detonationsradius zu verlassen, dann drückte er den Knopf.
    Ein Stakkato von Explosionen erklang von der Gedenkstätte her. Im Süden erbebten die Tribünen und begannen, in die Tiefe von Imperial City zu stürzen. Ein halbes Dutzend Leute, die noch darauf gesessen hatten, fielen wie buntes Konfetti. Einem gelang es, sich an die Kante der Plattform neben dem Granithaufen zu klammern, aber die nächste Explosion warf ihn zurück in die Grube, der er gerade erst entkommen war.
    Andere Explosionen verbogen Metall und ließen Transparistahlfenster zerbrechen. Tribünen hingen an den Seiten der Gebäude wie verwundete Metallinsekten, und blutende, stöhnende Opfer umklammerten die Ausläufer von Fußgängerbrücken. Staub und Rauch wurden vom Wind weggeblasen, gaben den Blick auf die Gedenkstätte wieder frei, und es zeigte sich, daß der sie umgebende Stahlbeton-Ring zum größten Teil weggefegt worden war und nur noch ein Stück davon an einer Verstrebung hing.
    Schließlich erreichte die Druckwelle auch Loors Hochhaus und ließ es erbeben. Die Falkenflügler flatterten, um das Gleichgewicht zu halten, dann lösten sie sich von ihren Nistplätzen. Flügel öffneten sich, und die riesigen Fledermäuse segelten in einer langsamen Spirale hinunter zum Ort der Zerstörung. Loor kannte die Tiere gut genug, um zu wissen, daß sie
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