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www.traummann-gesucht.komm!

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Titel: www.traummann-gesucht.komm!
Autoren: Lisa Cach
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an den Wochenenden die Sonne. Ich hab sogar schon die Decken von den Fenstern entfernt!“
    „Du bist wie ‘ne Pflanze, die wachsen will“, sagte Cassie. „Warst zu lange im Dustern und schon langsam am Vergilben!“
    „Genau!“ Louise hielt uns ihre blassen, sommersprossigen Arme hin. „So sieht doch kein gesundes menschliches Wesen aus! Mit dem Teint!“
    „Jetzt darfst du dich aber vor keinen Dates mehr drücken“, sagte ich.
    Louise presste die Lippen zusammen. „Ich habe da so einen gewissen Jemand im Auge.“
    „Wie lange ist es jetzt her, dass du mit dem Intel-Knilch Schluss gemacht hast?“ wollte ich wissen.
    „‚Schluss machen‘ würde ich das nicht nennen. Bin ja bloß ein paar Mal mit ihm ausgegangen. Ergibt doch noch keine Beziehung, so was.“
    „Aber wie lange ist es her?“ forschte ich weiter.
    „Drei Monate in etwa. Ich bin nicht scharf auf ‘nen zweiten Durchgang. Techniker liegen mir nicht – scheint mir ein grundsätzlicher Persönlichkeitskonflikt zu sein. Die sind alle der Typ erfahren-denken, ich dagegen bin eher intuitiv-emotional, wie Cass. Aber klar, die Kerle, die noch zu haben sind, die sitzen in der Computerbranche. Wie das wohl kommt?“
    „Ist nun mal in dieser Gegend ein führender Industriezweig“, erklärte Scott. „Ergo gibts auch jede Menge Computerspezialisten.“ Wir guckten ihn giftig an. Zuweilen kapierte er den wahren Kern eines Gesprächs einfach nicht.
    „Ach was“, widersprach Louise. „Es kommt daher, dass außer denen keiner mehr Single ist. Und das wiederum liegt an ihrer emotionalen Entwicklung – beziehungsweise der nicht vollzogenen. Allesamt Oberlangweiler, die ihr ganzes Streben und Trachten dem Studium von Dingen statt von Menschen widmen.“
    „Solche Schnarchsäcke bieten auch Vorteile“, sagte ich. „Im Allgemeinen sitzen die in guten Jobs und behandeln dich ordentlich, weil sie froh sind, dass sie dich haben.“
    „Hattest du denn schon mal was mit so einem?“ fragte Scott.
    „Nö, eigentlich nicht.“
    „Dachte ich mir. Wäre offensichtlich nicht dein Typ“, behauptete er.
    „Welche
sind
denn mein Typ?“
    „Was weiß ich? Bisschen mehr Pep.“ Er machte große Augen. „Schärfer!“
    Ich musste kichern. „Ja, klar! Langmähnige, tätowierte Muskelprotze. Motorradrocker ohne Helm. Rüpel und Dumpfbacken, die sich zusammenrotten müssen, weil sie anders die Miete für ‘ne Bruchbude im Nordwesten der Stadt nicht aufbringen. Zu stumpfsinnig zum Rasenmähen. Wählen gehen die wahrscheinlich auch nicht. Die wären richtig für mich.“
    „Hannah, Schätzchen“, sagte Louise, „ich kenne nicht eine einzige Frau, die auf Männer steht, die Haus und Hof vernachlässigen.“
    „Und lange Haare wirken nur in der Fantasie toll“, entgegnete ich. „Im echten Leben erkennt man daran einen, der seine Karre verscheuern muss, um die Monatsmiete zusammenzukratzen.“
    „Ich finde Typen mit Mähne klasse“, widersprach Cassie. „Müssen auch nicht unbedingt Nieten sein. In meinem Yogakurs gibts welche, die sind emotional echt gut drauf. Einer von denen ist sogar Englischdozent an der Uni. Auf mich wirken lange Haare sexy.“
    Ich blickte zu Scott und malte mir aus, wie er mit langen Haaren aussehen würde, die dichte Mähne am Hinterkopf straff zu einem Pferdeschwanz gebunden, während er in seinem bläulich-grünen Ärztekittel in der Praxis herummarschierte. Im Grunde keine unsympathische Vorstellung, aber komisch trotzdem.
    Er merkte, wie ich ihn musterte. „Ist was?“ fragte er.
    „Nö.“
    Unsere Bestellungen wurden serviert – gefüllte Fajita tablettweise, alles gefährlich dampfend und brutzelnd. Für einige Augenblicke richteten sich alle Gedanken auf Tortilla und saure Sahne, und jeder war mit Füllen und Rollen beschäftigt. Beim ersten Bissen merkte ich, wie die Fajitasoße unten aus der Rolle sickerte und mir über die Finger rann.
    „Ich sehe überhaupt nicht ein, wieso einzig und allein ich so dämlich sein und anfangen soll, mich mit Kerlen zu treffen“, murrte Louise, nachdem wir allesamt die ersten kritischen Bissen geschluckt hatten. „Von euch machts nämlich keiner! Ihr projiziert die ganze Chose auf mich.“
    „Ich versuch es ja“, sagte ich. „Und wie ich es versuche! Nur finde ich offenbar nichts Passendes!“
    „Ihr Sex-Chakra ist blockiert“, verkündete Cassie.
    „Wie war das?“ fragte Scott, und seine ordentlich gewickelte Fajitarolle verharrte reglos auf halbem Weg zum Mund.
    „Mein
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