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www.traummann-gesucht.komm!

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Titel: www.traummann-gesucht.komm!
Autoren: Lisa Cach
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angebracht.
    „Nimmst du schon mal nackt Sonnenbäder?“ fragte er.
    „Wie bitte? Nein!“
    „Nie? Solltest du unbedingt ausprobieren.“
    „Machst
du
das denn?“
    „Logisch, auf Sauvie’s Island.“
    „Nee, das könnte ich mir bei mir beim besten Willen nicht vorstellen“, sagte ich.
    „Zu schüchtern? Ist nichts Sexuelles dran. Ganze Familien schippern da rüber.“
    „Zu schüchtern, und außerdem liegt mir das nicht. Das ist …“ – ich fuchtelte herum und suchte nach Worten – „… das ist nichts für Hannah O’Dowd.“ Das war was für pseudo-schöngeistige Schuppenfresser, basta! „Ich glaube, ich bewege mich lieber im Rahmen der gesellschaftlichen Normen, so ungern ich das auch zugebe.“
    „Völlig in Ordnung! Hin und wieder sollte man zwar mal aus der Bequemlichkeit ausbrechen, aber das Bedürfnis nach Grenzen, das kann ich verstehen.“
    „Woher hast du denn das Brot?“ fragte ich, griff nach einer schweren Schnitte und bestrich sie mit Butter. Das Zeug sah aus wie Vogelfutter.
    „Aus ‘ner Bäckerei am Broadway.“
    Ich biss ins Brot, und nach zwei Mal Kauen geriet mir etwas Hartes dermaßen zwischen die Zähne, dass mein Kiefer knackte, und ein scharfer Schmerz zuckte durch einen Zahn auf der rechten Seite.
    Ich stöhnte, stöberte mit der Zunge in dem Brotbrei herum und versuchte, den Störenfried aufzuspüren, doch in meiner Mundhöhle drängte sich dermaßen viel Körnerzeug, dass sich der Übeltäter nicht herausfiltern ließ. Und dann stieß ich auf etwas Gezacktes und spuckte es in meine Hand.
    Es sah aus wie ein Metallsplitter. Ich spuckte auch den Rest aus und klatschte ihn auf den Salatteller, und in dem Moment fand meine Zunge es.
    Das Loch. In meinem Zahn. Was ich da ausgespuckt hatte, war Fragment einer Füllung.
    Ich stöhnte noch einmal.
    „Hannah?“
    Eine Woge panischer Hitze flutete über mich hinweg, und ich spürte, wie mir der Schweiß ausbrach. Angst und Entsetzen jagten mir in Wellen den Leib, als meine Zunge sich zurückzog und dann wieder sacht an den Spalt stieß, der teils seitlich, teils oben auf einem meiner unteren Backenzähne klaffte. Dabei war es nicht mal der kälteempfindliche Zahn, auch nicht der, der sich immer so merkwürdig anfühlte, wenn ich die Zähne zusammenbiss. Es war ein völlig anderer.
    Oh Gott! Mein Zahn! Ich hatte ein Riesenloch im Zahn. Mir wurde ganz übel.
    „Hannah, was hast du denn?“
    „Meine Plombe“, sagte ich fassungslos. „Mir ist die Füllung rausgefallen. Großer Gott! Was fange ich denn jetzt nur an?“
    „Heute ist Samstag. Ob da eine Zahnarztpraxis Notdienst hat?“
    Ich jaulte auf.
    „Tuts weh? Meinst du, du hältst es bis Montag aus?“
    „Kapierst du’s nicht? Mein Zahn!“ Ich stieß mich vom Tisch ab und rannte ins Bad, und dann traute ich mich nicht, in den Spiegel zu schauen. Nach und nach machte ich den Mund auf, aber ich wollte nicht hinsehen. Ich wollte nicht wissen, wie schlimm es war. Weh tats zwar nicht, doch das Loch, das ausgezackte Loch, oh Gott!
    Ich zitterte und schwitzte, während die Panik nach wie vor in siedenden Schüben über mich hinwegschwappte.
    „Hannah, jetzt reiß dich mal zusammen“, sagte Tyler, der im Türrahmen zum Badezimmer stand. „Passiert doch dauernd, dass Füllungen rausfallen. Ist doch halb so schlimm.“
    „Du hast gut reden!“ sagte ich. „Du hast den Krater nicht im Mund!“
    „Im Augenblick kannst du’s ohnehin nicht ändern, also nur die Ruhe.“
    „Das war dein dämliches Mehrkornbrot! Wer isst denn so was? Und die Schuppen?“ Wäre er nicht so ein nagellackiertes, Körner fressendes Nagetier gewesen, dann wäre das alles nicht passiert. Mein Zahn wäre heil geblieben. Der und sein bescheuertes Grünzeug!
    „Augenblick mal, das ist prima Brot! Kostet sechs Dollar pro Laib!“
    „Ach, Verzeihung, dass ich dein kostbares Kommissbrot verschwendet und mir für fünfundzwanzig Cent davon den Zahn zerbissen habe“, sagte ich und wäre beinahe in Tränen ausgebrochen. Ich fegte an ihm vorbei, hastete zurück in die Küche, wo ich meine Handtasche gelassen hatte, und kramte mein Handy hervor.
    „Was machen Sie denn da?“ fragte er und kam hinter mir her. „Sie können doch mein Telefon benutzen, wenn Sie anrufen wollen. Ich hab die Notfallnummer meiner Dentalklinik. Soll ich Sie Ihnen holen?“
    Ich ignorierte ihn und wählte.
Sei zu Hause! Bitte, bitte, sei zu Hause!
    „Ja, bitte?“ meldete Scott sich.
    „Scott! Mein Zahn, ich hab mir ein Stück
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