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Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück

Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück

Titel: Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück
Autoren: C.J. Cherryh
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ERSTES KAPITEL
     
    Die
Stolz
traf ein, stürzte plötzlich in das Hier und Jetzt; und Pyanfar Chanur griff nach der Steuerung, noch halb benommen.
    Wo sind wir?
fragte sie sich, beherrscht von der angsterfüllten Vorstellung, dass der Antrieb sie vielleicht verraten hätte und sie nirgendwo wären. Sie musste sich die Routine ins Gedächtnis rufen. Sie hatte es mit neuen Parametern zu tun, neuen Systemen.
    Nein! Verlass dich auf den Computer, du Dummkopf; soll die Automatik sie übernehmen.
    »Ortung«, presste sie hervor, aus einem Mund, der trocken wie Staub geworden war.
    »Wir sind im Bereich«, sagte Tirun.
    Die erste Bremsphase kam, trieb sie in die Schnittfläche und wieder hinaus; und die
Chanurs Stolz
bahnte sich den Weg zurück in den Realraum.
    »Wir sind noch am Leben«, stellte Khym fest. Und das überraschte sie alle.
    »Chur?« fragte Geran.
    »Hier«, meldete sich schwach und undeutlich eine Stimme über In-Schiff-Kom. »Ich bin in Ordnung. Wir haben es geschafft, ja?«
    Zweite Bremsphase: Die
Stolz
verlor noch mehr von der Geschwindigkeit, die ihr der Gravitationssturz erteilt hatte.
    Und sie flog weiter, während rote Zahlen über das Kontrollpult wirbelten, eine Durchgangsgeschwindigkeit, bei der astronomische Entfernungen wie lokale Belanglosigkeiten vorbeizüngelten.
    »Sind gerade an der dritten Marke vorbei«, meldete Haral. »Gut«, sagte Pyanfar.
    »Funkfeuer-Alarm.«
    »Keine Antwort.« Pyanfars Blick ruhte auf dem Scannerbild, das das Robot-Funkfeuer von Mkks ihnen übermittelte; es zeigte sämtliche Positionen im Mkks-System. Das Funkfeuer protestierte gegen die Geschwindigkeit der
Stolz.
 
    »Gebt mir meinen Kurs, verdammt noch mal! Schaffen wir es?
Wo bleibt mein Kurs? Wacht auf!«
    Eine Linie blitzte auf dem Monitor auf, rot und gefährlich, und zeigte ihnen einen Kurs, der gegen jede Navigationsbestimmung des Paktes verstieß.
    Alarmsignale blitzten, und die Sirene heulte. Pyanfar legte die Ohren zurück und griff heftig nach der Steuerung, während Haral sich mit ihr abstimmte, um die Zahlen dem Scanner- Comp abzufragen und sie dem Nav-Comp einzugeben. Pyanfar bestätigte, ein Druck auf eine Taste. Die Alarmsignale verstummten, und die
Stolz
flog weiter, folgte mit Entschlossenheit der Linie...
    »Wir sind dran, wir sind dran, wir sind dran!« flüsterte Tirun. Ein lichtschnelles Sprungschiff auf einem Kurs direkt zur Mkks-Station, ein Manöver, das den Raum zwischen zwei Sternen überspannte und alles darauf setzte, dass das Mkks- Funkfeuer exakte Angaben machte. Die
Stolz
lief mit der lichtschnellen Wellenfront ihrer Ankunft um die Wette, mit der Botschaft, die das Sprungbereichs-Funkfeuer nach Mkks abgeschickt hatte, jagte diesem Augenblick hinterher, die Zeitlinie hinab, so schnell es ein Schiff nur wagen konnte, mit ausreichend Energie in seiner Masse, um zu einem grellen Ball zu explodieren, falls irgend etwas ohne Warnung durch das Mkks-Funkfeuer auf seinem Weg auftauchte - eine Miniatur-Nova, eine kurz aufflackernde Sonne.
    Pyanfar ließ die Steuerung los; bewegte die schmerzenden Hände und griff in dem schwerkraftlosen Drift nach dem Folienpäckchen, das sie an die Armlehne ihres Sessels geheftet hatte. Es entglitt ihren Krallen, und sie riss es wieder an sich, biss ein Loch hinein und trank den Inhalt in krampfartigen Schlucken, schauderte über den Geschmack und den Einlauf der Flüssigkeit in ihren Magen. Es war nötig: Der Körper verlor Haare, Haut, Mineralien und Feuchtigkeit. In Kürze würde der Blutzucker ansteigen und wieder abfallen, und Pyanfar musste das hinter sich haben, bevor der Kurs der
Stolz
wieder einen kritischen Punkt erreichte.
    Auf die Steuerung konnten sie jetzt keine Hoffnung mehr setzen. Sie waren zu schnell, um sich noch einem anderen Einfluss auszusetzen als dem des Sterns, dessen Anziehung in ihren Kurs eingearbeitet war. Pyanfar wischte sich die Mähne nach hinten und rieb sich die juckende Nase - Juckreiz plagte sie schon seit Kshshti.
    »Mkks neun Lichtminuten«, sagte Haral.
    Neun Minuten noch, bis die Mkks-Station die Nachricht von ihrer Ankunft erhielt. Die Mahendo‘sat-Behörden würden noch ein paar Minuten mehr brauchen, um festzustellen, dass die
Stolz
die entscheidende dritte Bremsphase nicht durchgeführt hatte. Inzwischen verkürzte die
Stolz
das neunminütige Antwortintervall. In weit weniger als achtzehn Minuten würde sie in die Wellenfront abgehender Sendungen einer hektisch gewordenen Station geraten.
    Das war die Zeit, wie
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