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www.traummann-gesucht.komm!

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Titel: www.traummann-gesucht.komm!
Autoren: Lisa Cach
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Betäubungsmittel.“
    „Bist du sicher?“
    „Muss nur ein Stückchen gespachtelt werden – der rausgebrochene Splitter sieht aus wie ein winziges Stück, mehr nicht. Schlimmstenfalls verspürst du ein Druckgefühl.“
    „Dann also Lachgas? Kann ich das haben?“
    „Wenn du unbedingt willst. In sehr wenigen Fällen führt es aber statt zur Entspannung zur Verkrampfung.“
    „Aber irgendwas brauche ich bestimmt.“
    „Wie wärs mit Musik und meinem humorvollen Geplauder?“
    „Plus Lachgas.“
    „Na gut. Ich hole dir nur eben eine Karteikarte zum Ausfüllen, und dann machen wir uns an die Röntgenaufnahme von dem Zahn.“ Er schaltete das Radio ein, Lautstärke angenehm niedrig, ein Sender mit Classic-Rock-Programm, und ging das Formular holen.
    Ich machte die Augen zu und stellte mir weiter vor, ich sei woanders. Im Radio ertönte
The Lion Sleeps Tonight
, und ich hielt Elizabeth in den Händen und lächelte.
So
sah wirklicher Synchronismus aus. Und dann fiel mir auf, dass ich nicht mehr zitterte.
    Sieh einer an. Ich musste Scott tatsächlich abgenommen haben, dass er mir nicht wehtun würde.

28. KAPITEL
    W EISSE S EIDE FÜR EINEN (UN)BESTIMMTEN T AG
    I n Erwartung weiterer Gummiband-Geschosse drehten sich Voodoo-Wade und Voodoo-Pete bedächtig an ihren unsichtbaren Zwirnsfäden im Kreise. Ich hatte erwogen, den beiden einen Voodoo-Tyler zur Seite zu stellen, und seis auch nur aus Spaß am Nachbau der Zehnägel, brachte jedoch angesichts einer solch kurzen Bekanntschaft die nötige Energie nicht auf.
    Ein paar Tage nach unserem Treffen hatte sich Tyler per E-Mail nach meinem Befinden erkundigt und angefragt, ob ich an einem gelegentlichen Neuversuch interessiert sei. Ich hatte zurückgemailt, dass es mir gut gehe, dass der Zahn problemlos behandelt worden sei und dass ich ihn, Tyler, zwar für einen wunderbaren Mann halte, wir zwei jedoch offenbar ein eher sperriges Paar abgaben.
    In Wirklichkeit wars so: Selbst wenn ich mich zu einer toleranten Einstellung gegenüber Wirsing und Nudismus durchgerungen hätte, blieb mir doch unerfindlich, wie ich in Tylers Haus passen sollte. Zwar standen die Zimmer leer, doch hatte er in ihnen keinerlei Spielraum für eine etwaige Partnerin und ihre Ideen gelassen. Für eine derartige Einmischung von außen war er nicht gerüstet, ganz egal, ob seine Behauptungen hinsichtlich Ehe und Familiengründung der Wahrheit entsprachen oder nicht.
    Diese Zustandsbeschreibung hatte mir die Einsicht erleichtert, dass auf mich das Gleiche zutraf.
    Vielleicht war ich wirklich noch nicht gerüstet für die Ehe, oder zumindest schwankte ich noch. Cassie hatte womöglich Recht mit ihrer Behauptung, dass ich mir Scott gegenüber nicht die Gefühle erlaubt hatte, die möglich gewesen wären, weil ich nämlich tief im Innersten wusste, ich würde mich in ihn verlieben und vor dem Standesamt landen.
    Noch immer machte mir die Tatsache zu schaffen, dass Louise ältere Rechte hatte, doch ein so großes Problem war das auch wieder nicht. Möglicherweise diente das nur als Ausrede für meine distanzierte Haltung.
    Ich ließ mich in meinem Arbeitsstuhl herumkreiseln und sah mir das Brautkleid an. Mittlerweile war es so weit gediehen, dass es innerhalb einer weiteren Arbeitsstunde fertig gewesen wäre, doch dann hatte ich aufgehört und es nicht mehr angerührt.
    Nähst du es, so wird er kommen.
    Vielleicht sollte er ja nicht kommen; noch nicht. So eilig, wie ich es mir dauernd eingeredet hatte, war die Sache nicht: Schließlich wurden Frauen heute häufig erst mit Anfang vierzig erstmalig Mutter. Vielleicht gabs für mich noch viel zu tun, bevor mein Leben mit einem anderen verschmolz und ich meine Kraft dem Kinderkriegen widmete.
    Das war die einzige Erklärung für die Einstellung aller Arbeiten am Brautkleid und wohl auch dafür, dass meine Partnersuche trotz allen Ehrgeizes derart holperig und mit solch bemerkenswertem Misserfolg verlaufen war.
    Am heutigen Tage wurde ich dreißig, und statt darüber zu jammern, dass ich das Minimalziel Bräutigam verfehlt hatte, fragte ich mich vielmehr, ob dies wirklich jemals mein Herzenswunsch gewesen war.
    „He, Scott, ich hab ‘nen neuen Witz für dich“, sagte ich.
    „Einen neuen? Bezweifle ich.“
    Wir befanden uns im Foyer von „Juan’s“, unserem Lieblings-Mexikaner. Cassie hatte sich auf die Toilette verkrümelt und Scott mit sowohl seinem als nun auch ihrem Geschenk in der Hand stehen gelassen, und Louise musste erst noch
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