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Wumbabas Vermaechtnis

Titel: Wumbabas Vermaechtnis
Autoren: Axel Hacke , Michael Sowa
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Weil sie nämlich das »eingehen« nicht als »eintreten« verstanden, sondern als »eingehen«, wie man es gemeinhin für vertrocknende Pflanzen verwendet.
    Wenn wir beim Beten sind: Leserin S. betete bei Müde bin ich, geh zur Ruh statt »Vater, hab mit mir Geduld« immer »Vater hat mit mir gelullt«, weil das zum Schlafengehen irgendwie dazugehörte. Der Vater von Herrn Z. aus March-Buchheim ließ seine Schüler im Religionsunterricht mal das Apostolische Glaubensbekenntnisniederschreiben, wie sie es gehört hatten. Da stand dann unter anderem: »Ich glaube an Gott, den Vater… und an Jesus Christus, seinen eingefrorenen Sohn …« Und Herr M. aus Berlin hörte als Kind im Gottesdienst das Lied »Warum sollt ich mich denn grämen? Hab’ ich doch Christus noch, wer will mir den nehmen?« Und fragte sich: »Warum soll ich mich denn nun cremen?«
    Sicher ist Wumbabas Vermächtnis der richtige Ort, mal alle Verhörer zur biblischen Krippenszene zusammenzufassen, die im Laufe der Jahre zusammengekommen sind, am besten in dem in nahezu allen Bestandteilen missverstandenen Text der dritten Strophe von Ihr Kinderlein kommet , die im Original so lautet:
    »Da liegt es, das Kindlein,
    Auf Heu und auf Stroh,
    Maria und Joseph
    Betrachten es froh;
    Die redlichen Hirten
    Knien betend davor,
    Hoch oben schwebt jubelnd
    Der Engelein Chor.«
    Fasse ich alle Verhörer zusammen, haben wir folgenden Text:
    »Da liegt es, das Kindlein,
    Auf Heu und auf Strom,
    Maria und Josef
    Betrachten den Po;
    Die rötlichen Hirsche
    Kniebeten davor,
    Hoch oben schwebt Josef,
    Den Engeln was vor.«

    PS :
    Dann war da noch Julia, die Tochter von Leserin K. aus Koblenz. Als sie drei Jahre alt war, gab es einen Nikolaus-Empfang in einer Bank, Eltern und Journalisten waren anwesend. Der Bankvorstand wollte einen Scheck zugunsten des Kindergartens überreichen. Der Nikolaus trat ein. Julia trat vor ihn hin und sprach ein Gedicht, das mit den Zeilen begann:
    »Nikolaus, du guter Mann, du magst die Kinder, ich seh’s dir an…« Julia aber sagte: »Nikolaus, du guter Mann, du machst die Kinder, ich seh’s dir an…«
    Große Freude unter den Anwesenden.

    PPS :
    Nicht zu vergessen Jenny, die Tochter von Leserin E. aus Münster, die in der ersten Klasse als Hausaufgabe die Zahl 11 üben musste, also lauter 11en malen sollte. E. wunderte sich als Mutter über viele kleine geflügelte Fabelwesen, welche die Heftseiten bedeckten. Das sollte eine Hausaufgabe im Rechnen sein?
    Jenny bestand aber darauf, dass sie Elfen malen sollte.

    PPPS :
    Am Starnberger See traf ich einmal den Maler N., dessen Frau mit der kleinen Tochter im Auto gerade an einem Golfplatz vorbeigefahren war.
    »Mama, was machen die Leute da draußen?«
    »Sie spielen Golf.«
    Lange Pause. Dann, leise: »Aber wenn sie Wolf gespielt haben, werden sie wieder Menschen, oder?«

Deutschland, Deutschland, liberales: Zum richtigen Verständnis einiger Hymnen
    Unvergesslich ist vielen jener Frühlingstag im Jahr 2005, als Sarah Connor zur Einweihung des neuen Münchner Fußballstadions die deutsche Nationalhymne vortrug und dabei »Brüh im Lichte dieses Glückes« sang statt der vom Dichter vorgesehenen Zeile »Blüh im Glanze dieses Glückes« – ein Unglück, aus dessen Anlass schwächere Charaktere als die Connor auf der Stelle für immer verblüht wären. Man geht aber wohl nicht fehl in der Annahme, das Sarah, eine gebürtige Delmenhorsterin, den Liedtext einfach falsch verstanden und sich nicht weiter Gedanken über ihn gemacht hatte. Immerhin hätte man sich überlegen können, was denn das Vaterland da brühen solle.
    Leser M. schrieb: »Ich hatte spontan diese Assoziation zu früher gelesenen Donald-Duck-Comics, in denen Donald mit seinen Neffen ja gelegentlich von irgendwelchen Kannibalen gefangen genommen wurde und man sah dann im nächsten Bild, wie jeder Gefangene in jeweils einem großen gusseisernen Kochtopf bzw. eher Kochkübel stand, welcher jeweils auf einem entzündeten Lagerfeuer positioniert war, um den jeweiligen ›Inhalt‹ gar zu kochen. Es standen also dort in der nagelneuen Arena elf Kicker aufgereiht in jeweils großen gusseisernen Kochkübeln auf kleinen Lagerfeuern stehend und diese Männer brühten dort in ihrem ganzen Nationalstolz mit unbewegtem Blick leicht nach oben gerichtet vor sich hin. Und sie brühten nicht einfach nur so, wie manfälschlich annehmen könnte, nein, sie brühten ›im Lichte dieses Glückes‹.«
    Zweitens aber kommt einen die Frage
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